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Fragen an die Mauerritzerfraktion

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Lindlar
Hallo Zusammen,

ich habe mittelfristig vor eine lokale Kirche nachzubauen. Es ist eine schöne, mit Bruchsteinen, gemauerte Kirche.

Da ich dieses Mauerwerk möglichst genau nachbauen möchte, denke ich wäre es das Beste dies mit der Ritztechnik zu versuchen. Vorab, ich hab diese noch nicht ausprobiert.

Meine Frage daher, wie macht ihr das? Nehmt ihr Sperrholz als Grundlage? Ich hab mal gehört, dass man dann mit Holzleim feinen Vogelsand aufzubringen sollte. Das Ganze soll dann eine bessere Verbindung mit dem Gips oder Spachtelmasse eingehen. Richtig, oder wie erhält man eine gute Verbindung? Und zu was? Spachtelmasse oder Gips, oder was gibt es für Alternativen?

Nun muss ich ja mehrere Wände damit überziehen. Was sagen die erfahrenen Hasen, soll ich erst die Wände zusammen setzen und dann die Spachtelmasse aufbringen und nach dem Trocknen ritzen? Oder doch lieber die einzelnen Wände bespachteln, beritzen und zusammenfügen. Eventuelle Unebenheiten kann man dann doch bestimmt noch nachbessern?

Ich bitte um raue Hilfe.

Vielen Dank an Euch.
 
Hi,


ich wuerde als erstes mal schauen, ob es vielleicht schon Abgussformen fuer eine Bruchsteingroesse und Struktur die Du brauchst. Bei Spoerle zum Beispiel (siehe Anhang).

Wenn ja, dann hast Du zwei Varianten zum giessen:

Mit Gips, was man dann noch vor allem an Kanten nachritzen kann.
Oder mit Resin, mit welchen man duennere und stabilere Platten aus den selben Formen giessen und gut zurecht saegen kann.

Die Variante mit schon vorhandenen Formen wuerde ich Deinem Ansatz vorziehen, da ich dem Gips aufgetragen auf Holzplatten nicht trauen wuerde... :abfrier:

Ein Bild von Deiner Kirche wuerde auch helfen die Dimensionen zu verstehen.


Ich hoffe das hilft Dir ein wenig,
Knuddel.
 

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Naja, mit Abgussformen ist das Mauerwerk ja nur bedingt darstellbar, z.b. gibt es an dieser Kirche ein nachträglich zugemauertes Fenster.

Was hältst du denn von Molto? Wird das porös? Sonst ist es ja gut zu verarbeiten.

Ich hoffe der Anhang funktioniert. Ich hab leider kein Foto aus der Nähe gefunden. Aber die Mauer im Vordergrund gibt auch das Mauerwerk der Kirche gut wieder.
 

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Schicke Kirche!

Wenn Du die Mauern aus der Form nimmst, dann kannst Du sie danach bearbeiten wie Du willst. Nimm den Dremel, mach Bereiche glatt und ritze danach Backsteine rein. Dass ginge schon irgendwie.

Ich habe ehrlich gesagt keine grosse Erfahrung mit duennem Gips/Molto auf einem Holzgestell fuer Gebaeude. Aber wie schon gesagt, wuerde ich der Haftigkeit nicht trauen.
Du koenntest vielleicht noch ein flaches Gummimaschennetz aufkleben (Gummi/Plastik Fliegengitter) und darauf gipsen.

Wenn Du es aber so machen willst, dann wuerde ich einen Auftrag von mindestens 0,5-0,75cm auftragen. Mache einfach mal ein Probestueck und teste wie es funktioniert. Es waere schade, wenn ganze Teile heraus brechen wuerden waehrend Du am ritzen bist.
 
Hallo test123,
vielleicht solltest du dir erst mal ein kleines Projekt zum üben aussuchen, eine einfache Stützmauer oder so. Nur um erst mal ein Gefühl für 's Material und Werkzeug zu bekommen.
 
Ich nehme als Kern meist Styrodur ud spachtele 'nen knappen cm Gips drauf. Am besten schönen feinen Modellgips. Wenn' einigermaßen fest ist, schön grade Abziehen und glätten, dann kann man die zunächst die 3-dim Struktur herausarbeiten (Simse, Einfassungen etc.) und dann die Mauerstruktur ritzen.
 
Ich habe zwar noch keine Gebäude geritzt aber einige Mauern und ein Tunnelportal. Als Grundlage dient mir bei Bauwerken immer eine Form aus 4 mm Sperrholz. Die Form wird so gebaut, dass darauf noch eine zum ritzen ausreichende Schicht (ca. 5 mm) aufgetragen werden kann. Wenn das Grundgerüst fertig ist, wird es mit Holzleim bestrichen und mit Sand bestreut - alles gut trocknen lassen. Als nächstes kannst du mit dem Auftrag der Spachtelmasse beginnen. Ich nutze dazu ganz einfachen Fugenfüller aus dem Baumarkt. Es sollte eine glatte Oberfläche entstehen, die bei Möglichkeit aus nur einer Schicht bestehen sollte (nicht immer wieder dünne Schichten übereinander – brechen aus). Wenn Mauervorsprünge vorgesehen sind, modelliere ich diese bereits im Grundgerüst mit ein, dann ergibt sich beim spachteln automatisch der gewollte Absatz. Die bereits beschrieben Methode funktioniert natürlich aber auch. Wenn das ganze Bauwerk gut durchgetrocknet ist, dass kann gut und gerne mal 3-4 Tage dauern, kann das ritzen beginnen. Beim ritzen der Fugen immer erst die Linien mit senkrechter Ritznadel ritzen und dann noch 2-3 Mal leicht mit schräg stehender (links / rechts) Nadel nacharbeiten. So entsteht eine optisch realistische V-förmige Fuge. Falls doch einmal eine Schicht ausbrechen sollte, keine Panik – nach der farblichen Behandlung wirkt die Mauer dadurch viel lebendiger und damit eigentlich auch authentischer. Wenn alles geritzt und gereinigt ist, überziehe ich das ganze Bauwerk noch einmal mit einer Schicht verdünnten Weißleim, um eine noch höhere Endfestigkeit zu erhalten. Der Spachtelmasse nicht vorher Weißleim zumischen !!! Da die getrocknete Masse sehr hart und fest wird, hättest du dann Probleme beim ritzen. Zum Schluss kommt die Farbe drauf und fertig. Bilder von meinen Arbeiten findest du in der Galerie.

P.S.: Fange aber trotzdem erst einmal klein an und arbeite dich ein bevor du solch ein Projekt beginnst. Es gibt auf deiner Anlage doch bestimmt noch Mauern, Brücken, und Tunnel die gestaltet werden möchten.

.
 
Ja danke schon mal für die Infos.

@mirko:

ich hatte gehofft dass du dich da mit einschaltest. Ohne dir Honig um den Mund zu schmieren, deine Ritzereien sind schon echte Klasse.
Hast du bisher keinerlei Absplitterung oder Ablösungen des Fugenfüllers?

@all:

hat schon jemand die ganze Geschichte mit Polystorolplatten versucht. Bisher hab ich meine Häuschen damit gebaut, nur halt kein Mauerwerk. Hat da jemand schon mal daran die Ritztechnik versucht? Müsste doch auch gehen. Einritzen oder einfräsen, dann die Oberfläche aufrauen und dann wie sonst colorieren.
 
... Hast du bisher keinerlei Absplitterung oder Ablösungen des Fugenfüllers? ...

Zum Anfang hatte ich den Fehler gemacht, dass ich mehrere dünne Schichten aufgetragen habe, um die eigentlich Schichtdicke von ca. 5 mm zu erreichen. das hat jedoch zur Folge, dass sich die einzelnen Schichten untereinander nicht richtig schlüssig verbinden und dann beim ritzen die Oberste eventuell abplatzt. Ich habe in diesen Fällen jedoch nicht neu gespachtelt sondern die Fugen einfach vertieft, so dass es jetzt optisch nach innen versetzte Steine sind. Wenn alles coloriert ist, erhältst du dadurch eine lebendige, alt wirkende Oberfläche. Nicht alles ist schlecht, was nicht ganz gelingt !!!

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Hallo Test123,
ich will Dich nicht in Deinen Bemühungen bremsen. Aber wenn ich mir das Mauerwerk auf dem Bild angucke, würde ich (fast) vom Ritzen abraten, wenn Du dem Vorbild nahe kommen willst. Die Steine sind maßstäblich sehr klein (viiieel Arbeit bei großer Fläche) und die Fugen, die ja verfugt sind, noch kleiner, also nicht so tief. Es gibt ja auch Modellpflasterstraßen, die hier schon geritzt wurden. Jedoch sind die Fugen bei dieser Methode immer ziemlich tief. Bei bestimmten Sachen, Bruchsteinmauerwerk einer Stützwand oder ähnliches betrügt uns unser Auge und es passt. Bei Gebäuden wäre ich mir da nicht so sicher.

Eine Lösung habe ich aber auch nicht. Ziegelmauerwerk habe ich bisher auch geritzt. Aber in Papier und mit geometrisch festen Formen, also Stahlmaßstab nutzbar.

Also wenn Du ritzen möchtest, probiere eine kleine Fläche aus und halte sie an ein Gebäude. Da ist die Methode erstmal egal, nimm Gips (Moltofill).

Gruß Klötze
 
Hallo,
auch ich würde Dir erst einmal zu kleineren "Werken" raten. Bei diesen Flächen mit kleingegliedertem Mauerwerk kann man sonst schnell versauern. Wenn dann ein (wahrscheinlich) Erstlingswerk nicht ganz 100%-ig geworden ist, kann es doch noch gut auf der Anlage ankommen ,aber eine solche Kirche ist ja immer ein "Hingucker"!
Wenn Du nicht als Basis Abgüsse nehmen willst, gibt es außer Mirkos Methode noch (wahrscheinlich nicht nur)eine: Ich "laminiere" das Ganze. Auf einen Untergrund (kann auch Pappe sein) werden die Umrisse der Wände (incl. Fenster, Türen, etc.) fixiert (Plsteteile z. B.-kann man später wieder verwenden). Diese sollten im Idealfall so stark sein, wie die spätere Wand. Dann kommt eine Schicht Gips (ich nehme einfachen Hobby-und Modelliergips aus dem Baumarkt), darüber eine Schicht Gewebe (kann z.B. von Gardinenresten-muß aber gut duchlässig sein!) und dann nochmal Gips. Das Gewebe sollte den Umrissen der Wand (s.o.) entsprechen. Bei einer Wandstärke von 5mm bin ich damit ganz gut klargekommen. Derzeit kämpfe ich auch mit einer (allerdings größtenteils verputzten) Kirche. Die Seitenwände sind 150x60mm groß. Zumindest bis zu dieser Größe funktioniert diese Methode.
Die Wände habe ich immer erst einzeln fertiggestellt (Fenster, Gardinen, usw.) und dann zusammengebaut.
Egal wie - viel Erfolg,
Olaf-57.
 
Jo, danke an alle.

Ich werde mich dann mal an die Variante von Mirko trauen. Ich werd erst einmal ein Probestück erstellen. Holzleim drauf, Vogelsand, dann Fliegengitter drauftackern und dann ca 5mm Fugerfüller. Ich hoffe ich hab den richtigen Fugenfüller gekauft. Aus dem Baumarkt, eigentlich für Fliesenfugen. Dadrauf steht sogar ein Mischungsverhältnis für Modellierungsarbeiten. Naja, wenn ich dann soweit bin versuch ich mal ein paar Fotos einzustellen.
 
... Ich hoffe ich hab den richtigen Fugenfüller gekauft. Aus dem Baumarkt, eigentlich für Fliesenfugen ...

??? Es gibt so viel Zeug, von so vielen Herstellern ! Mein Spachtel ist aber keine Fugenmasse, sondern eigentlich eine ganz normale Spachtelmasse für Risse u.s.w. !!!
 
Fugenfüller für Fliesen ist definitiv ungeeignet. Der wird so buckelhart da wist Du Dich schwer tun beim Ritzen.

Gruß Kasi
 
Ich habe schon einiges an Werkzeugen probiert.
Habe aber auch noch nichts so richtiges gefunden. Man braucht einen guten Griff im Werkzeug und das bedeutet ein rel. großes Griffstück und damit evtl. kein Blick bmehr auf die Ritzfläche. Am besten ist glaube ich, einen Holzgriffel zurechtzuschnitzen, am dem die Innenseite des Mittelfingers eine gute Auflage hat, denn der fängt den ganzen Druck auf.

Gruß Kasi
 
Ich habe beruflich mit kleinen spitzen Dingen zwecks Punktmarkierung in Kartenmaterial zu tun (Vermessungstechniker) und habe aus diesem Grund eine Kopiernadel genutzt. Das ist ein Griffstück, dass es in unterschiedlichen Längen gibt, mit einer auswechselbaren eisernen Nadel (ähnlich Spitze einer Stecknadel). Damit hast du ein prima handliches Werkzeug, um die Steine auzuarbeiten.
 
Ich hab vom Zahnarzt so einen "Zahnsteinschaber" (glaube jedenfalls das er dafür ist - Andreas?). Das ist ein Werkzeug wie man es von Zahnarzt kennt :allesgut: mit Metallgriff - liegt gut in der Hand. Vorn hat es einen gebogenen Haken mit recht scharfer Spitze. Da sieht man was man tut, weil man ihn schräg halten kann. Ansonsten erfüllt er die anforderungen an eine Reißnadel.
 
Das was Du da hast ist eine Sonde, aber eine recht alte und damit stabile, die heutigen sind graziler und bruchanfälliger. Ich würde übrigens raten, erste Versuche mit Modellgips zu machen, der dürfte die geringste Härte aufweisen. Wenn man ausgehärteten Gips kurz anfeuchtet, lässt er sich auch wieder leichter bearbeiten.

gruss Andreas
 
Die Instrumente nach Thomas wären mir zu grazil und zu teuer, entwickelt wurden sie für das Arbeiten mit Wachs und selbst bei Wachs war schnitzen verboten. Ich hielte allerdings ein Instrument nach Le Cron für Gipsarbeiten für Praktisch, zumindest Gipsmodelle kann damit recht gut bearbeiten.

gruss Andreas
 
War nur als Bsp. gedacht, da sollte man sich im Fachhandel vor Ort beraten lassen.

Im Baumarkt kann man aber auch unter Fliesenlegezubehör mal stöbern, da gibts ebenfalls "Reißnadeln" ,allerdings nicht ganz so konfortable.
 
Ich nehme, außer "Zahnarztwerkzeug", meist Ahlen. Zur Not kann man sich Schraubendreher anschleifen. Für die Gipsfestigkeit reicht der Druck auch aus.
Viele Grüße,
Olaf-57.
 
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