@ Bandi,
o.k., dass ist ein interessantes Thema. Ich glaube aber, wenn wir die aus meiner Sicht bei der Moba überwiegenden Epochen auf das Thema "Feuerwehr" übertragen, müssen wir - von den allerersten Jahren nach dem Krieg, wo alle in Ost und West fast fast gar nichts hatten - einen erheblichen Unterschied zwischen Ost und West machen.
Fakt ist, dass das Thema "abwehrender Brandschutz" während der gesamte Zeit der DDR viel mehr als in anderen Bereichen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens eine Verwaltung von Mangelwirtschaft war.
Strukturell gab es in der DDR.
- die Berufsfeuerwehren in den Großstädten und größeren Städten (wenn ich mich richtig erinnere, mussten Städte über 50000 Einwohner eine Berufsfeuerwehr haben),
- die Berufsfeuerwehren in Großbetrieben (chem. Industrie, Großkraftwerke usw.),
- die örtlichen (kommunalen) freiwilligen Feuerwehren,
- die betrieblichen freiwilligen Feuerwehren (die in den örtlichen abwehrenden Brandschutz integriert waren,
- die von der Forstwirtschaft betriebenen feuerwehrtechnischen Strukturen und
- die von der NVA betriebene Löschtechnik.
Der Rettungsdienst war Sache des DRK und von den Strukturen der Feuerwehren strikt getrennt. Die bei den größere Berufsfeuerwehren vorhandenen KTW bzw. SMH-1 dienten nur dem Schutz der eigenen Kräfte.
Die örtlichen freiwilligen Feuerwehren waren mit den Wehren ihrer Nachbargemeinden in sog. "Wirkungsbereiche" zusammengefasst (z.B. Kreis Bischofswerda / Wirkungsbereich Neukirch mit den FFW Neukirch, Putzkau, Schmölln, Naundorf, Ringenhain, Steinigtwolmsdorf und Weifa).
Die Mangelwirtschaft bestand über die meisten dieser Strukturen, wobei sicher die Berufsfeuerwehren in der Industrie deutlich bevorteilt waren.
Außerhalb der Einsatzbereiche der Berufsfeuerwehren in den Kreisen begann das Reich des "Zigeunerwagens". Das ist das für die DDR typischen LKW-LF (Garant bzw. LO) mit Schlauchanhänger (STA), das nicht selten auch für gar nicht so kleine Ortschaften bis zur Wende das einzige Feuerwehrfahrzeug war. Ansonsten waren da Vorkriegsfahrzeuge, ex NVA-Fahrzeuge, Eigenumbauten, Kleinlöschfahrzeuge B1000, wenige LF15 oder 16, noch weniger TLF15 oder 16 bzw. nur für FFW im Ausrückebereich von Tagebauen das TLF auf Basis des SIL131. (z.B. wieder Wirkungsbereich Neukirch Mitte der 70-er Jahre: 1xKdoW/P2M, 1xLF15/H3A, 1xLF16/S4001, 2xLKW-TS8-STA/Garant, 1xLKW-LF8-STA/LO, 3xKLF/B1000).
Wer also ein dörfliches Feuerwehrgerätehaus oder eines einer Kleinstadt auf der Moba in der Zeit bis zur Wende nachbilden will, tut gut daran, sich bezüglich der Fahrzeughalle auf 2 bis3 oder maximal 4 Stellplätze zu beschränken.
Und wer einen Feuerwehreinsatz auf dem Land nachstellen will, macht keinen Fehler, wenn er auf Spezialfahrzeuge wie TLF oder Drehleitern verzichtet.
Bezüglich der Feuerwehrtechnik ist auf meiner Seite zum Feuerwehrtag 2010 in Leipzig eine Menge "Material" zu finden:
Feuerwehrtag 2010 in Leipzig
FD851