Hallo Stardampf,
Qualität hat(te) ihren Preis. SX war das erste System mit lastgeregelten Lokdecodern - das gab's in der DCC-Welt erst später...
es wurde schlecht beworben,
Ja, leider :-(
es war (bis zu seiner Erweiterung, wo inzwischen leider auch inkompatibilitäten zwischen den Systemen (SX2 und RMX) der Hersteller auftreten) relativ unflexibel,
SX2 ist voll kompatibel mit SX1! Den Praxisbeweis hab ich auf meiner Anlage (FCC von MTTM)! Bei RMX wurde Fahren und Schalten auf verschiedene Busse verteilt, um einerseits die SX- und DCC-Welt auf dem Gleis friedlich zu vereinen und andererseits mit dem RMX1-Bus (= SX1-Bus) einen schnellen und zuverlässigen Schalt- und Meldebus zu bieten.
Unflexibel? Keineswegs! Es gibt für jede Schalt- und Meldeaufgabe einen passenden Decoder. An einen SX-Bus zum Schalten und Melden kann man 896 Eingänge/Ausgänge anschließen. Das dürfte für viele Anlagen sehr ausreichend sein. Zudem werden unter SX alle
Module mit einer Adresse angesprochen. Rüstet man ein Modul nach (da die Anlage wächst) bleibt die Adresse erhalten. Füge ich in einen S88-Meldebus ein Modul ein, darf ich alle Rückmeldeadressen ab dem eingefügten Modul in der MoBa-Software neu eingeben.
bei kleineren Anlagen durchaus vorteilhaft, stieß bei wirklich großen Anlagen aber auch schon mal an seine Grenzen...
Komplett falsch! SX ist lastunabhänig und gerade deshalb für größere Anlagen geeignet. Der Unterschied liegt in der Art der Datenübertragung. Während DCC paktedatenorientiert ist und je nach Paketlänge unterschiedlich große "Datenpakete" geschnürt werden, hat SX einen festen Adressrahmen, welcher mit einem konstanten Timing wiederholt wird (lastunabhängig). Eine Lok unter DCC anzusprechen dauert pro Lok 10...40ms, bei SX1 immer 76ms egal wie viele Loks, bei SX2 3,6ms.
Das zeigt:
- SX2 ist trotz vergleichbarer Funktionen schneller als DCC
- 10 Loks gleichzeitig: DCC: 100...400ms, SX: 76ms, SX2: 36ms
Ergo ist gerade SX für größere Anlagen geeignet, da ein konstantes Timing wichtig ist für:
- genaue Weg-Zeit-Berechnung für punktgenauen Halt
- Einsparung an Belegtmeldeabschnitten, da aufgrund des konstanten Timings die Weg-Zeit-Berechnung der MoBa-Software sehr genau ist.
Noch schlimmer wird das Timing bei DCC, wenn ich Schaltdecoder mit der gleichen Zentrale ansteuere, wie das Gleis, dann sind wir beim Refresh bei 10 Loks und dem Schalten von ein paar Signalen, Weichen, etc. weit über 500ms ... 1s!
Wo stößt also gerade SX bei Großanlagen an seine Grenzen? Im Gegenteil, für solche ist SX das Optimum, wenngleich man natürlich auch mit DCC an Ziel kommt - dabei aber mit weitaus größerem Hardwareaufwand (z.B. verteilte Zentralen) planen muss.
Selbst wenn DCC gefahren wird, ist SX mit eines der besten (es gibt einige gute mehr!) zum Schalten und Melden - eben wegen dem konstanten Timing von 1/13s. Bei vielen gleichen Meldungen kann S88 schnell zum Flaschenhals werden und die Lok rauscht am roten Signal vorbei...
Ich möchte damit keinen SX vs. DCC-Glaubenskrieg anzetteln, aber was wahr ist, muss war bleiben...!
Viele Grüße
SX1-Norbert