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Farbe für Stahlbrücken und "fehlende" Längsträger

leoef

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Hallo,

nachdem ich auf meine Frage hier aufgrund dieses schicken Modells noch keine Antwort erhalten habe, aber meine Brücke, bei welcher es sich um diese handelt, endlich fertig stellen will, meine Frage in einem neuen Faden:

Welche Farbe kann das gewesen sein?

Hier gibt es auch noch einmal ein Bild, aber die verwendete Farbe wird auch nicht genannt. Ich hab mal was von Tiefengrund aus dem KFZ-Werkstattbereich gehört, aber weiß nicht, ob das in diesem Zusammenhang war oder eher beim Modulkasten bepinseln.

Dann noch was:
ich sehe grad im Dresdner Messebericht dieses und jenes Bild. In den Beiträgen zur Brücke von bluematrix (hier) ist ab Beitrag 29 das "Problem" der fehlenden Längsträger diskutiert worden. Ein wirkliches Ergebnis hat sich aber nicht herauskristallisiert. Ich weiß immer noch nicht, ob die fehlen oder nicht. Nach den Bildern von Ullis Brücke bin ich wieder unsicher, denn ich kenn ihn als gewissenhaft und kann mir nicht vorstellen, dass er so was vergisst.

Also, fehlen die nun oder nicht?

Christian.
 
@leoef
Die Frage nach der Farbe der Brücke kann dir niemand abschließend beantworten, da hierbei nicht nur der Zeitraum eine Rolle spielt. Die Technologien entwickelten sich auch weiter, die Farben wurden besser, aber wie man nicht nur am Angelrodaer Viadukt sehen kann, wurden manche Brücken über Jahrzehnte gar nicht nachlackiert. Zudem ändern Farben durch Umwelteinflüsse und den Bahnverkehr auch ihren Farbton. Gitterbrücken sind nach einigen Jahren alle rostbraun bis schwarz, auch wenn du sie vorher mal pink angemalt hast. Der Bremsstaub allein sorgt für die Farbe. Viele Metallbrücken waren in steingrau ähnelnden Farbtönen gehalten, aber ich kenne auch welche, die dunkelbraun gestrichen waren oder schwarz oder blau (nicht nur "Das blaue Wunder" in Dresden wurden mit dereinst blauer Rostschutzfarbe gestrichen).
 
Das blaue Wunder ist ja auch keine Eisenbahnbrücke!

Für den Anstrich von Eisenbahnbrücken galt bei der DR die DV 708 -Rostschutz von Stahlbauwerken-.
Heute im gut sortierten Antiquariat durchaus noch erhältlich.


Die Anstrichstoffe waren demnach wie folgt eingeordnet:

Die zugelassenen Farben werden unterschieden in Grund- und Deckfarben. Die Grundfarben sind dazu bestimmt, den eigentlichen aktiven Rostschutz zu übernehmen, während die Deckfarben die Aufgabe haben, den Grundanstrich gegen Witterungseinflüsse zu schützen. In den Grundfarben werden daher aktive Pigmente verwendet, während in den
Deckfarben auch inaktive Pigmente enthalten sein können. Als Grundfarben kommen Farben mit Bleimennige-Schwerspat 60:40, in Ausnahmefällen mit Bleimennige-Schwerspat-Eisenoxydrot 25:15:60 in Frage.
Die Deckfarben sind in graue und bunte Farben unterteilt. Die grauen Deckfarben enthalten die Pigmentzusammensetzung Bleiweiß, Bleiweiß-Graphit, Bleiweiß-Eisenglimmer, Eisenglimmer-Aluminium oder Zinkoxyd-Eisenglimmer. Die bunten Deckfarben enthalten Bleiweiß mit entsprechenden Abtönungsfarben.


Für die zugelassenen Farben gibt es in der DV 708 im Anhang 8 eine Farbtonkarte.

An jedem gestrichenen Stahlbauwerk ist nach Angabe der zuständigen Abteilung der Reichsbahndirektion an sichtbarer Stelle eine haltbare -Aufschrift anzubringen.

Bild 1 und 2
zeigen zwei Beispiele für so eine Anschrift.

Mathias
 

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Zur Erklärung der verwendeten Anstrichstoffe auf dem Bild von Carsten. Es handelt sich um einen Deckanstrich für normale Beanspruchung.

1. Anstrich Eisenglimmer-Aluminiumfarbe 46 35 18
2. Anstrich Eisenglimmer-Aluminiumfarbe 46 35 38

Mathias
 
aber insbesonder Bild 2 zeigt auch, dass die Farben verwittern und nicht im Ursprungsfarbton erhalten sind. Zudem wird dort belegt, dass da seit 50 Jahren nichts mehr passiert ist in Sachen Farbanstrich.
 
Das sich eine Farbe durch Umwelteinflüsse verändert ist unumstritten. Das geht aber nicht zwangsweise mit einem Funktionsverlust einher.
Naja vom "Verkehrswerbenden" Aussehen mal abgesehen.
Das Fehlen letzteres und das "Beschmieren" mit einer angeblich schützenden Dünnschicht (Dünnschieß würde es besser treffen) führt bei Fahrzeugen meist zu einer vollständigen Entlackung mit anschließendem Neuaufbau eine Farbsystems.
 
Das Bild 2 beweist in erster Linie die Haltbarkeit dieser Anstricharten. Die Brücke, Baujahr 1919, ist heute noch in Betrieb. Eine Brücke wird ja nicht neu "angestrichen" wenn die Farbe nicht mehr schön ist. Da macht ein wenig Moos- und Algenansatz nichts. Die Brücke hat im 94. Jahr ihres Betriebes immer noch ihren zweiten Anstrich.

Natürlich gibt es heute neue, moderne Anstrichstoffe. Bleiweiß und Bleimennige ist meines Wissens nach wegen ihrer Gesundheitsgefährdung nicht mehr zugelassen.

Heute werden neue Bauwerke wie in Bild 3 und 4 gekennzeichnet.
Es ist übrigens eine gekrümmte Stahlbrücke. Bild 5

Mathias
 

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Und da hast du so was von Recht ...

Deshalb ist es fast unmöglich pauschal festzulegen welche Farbe eine Brücke dereinst hatte. Die Farben bleichen aus, verwitterten und wurden mit gerade verfügbaren Farben neu überstrichen, oder auch nicht. Der Roststaub der die Brücke befahrenden Züge hinterlies seine Spuren ...

und wir sollten hier auch nicht vergessen, dass es nur um eine kleine unbedeutende Fachwerkbrücke geht, welche nur eine Nebenbahn über ein Rinnsal hievt
 
Hier muss ich mal widersprechen.

Ist die Anstrichkennzeichnung an einer alten und verrosteten Brücke noch erkennbar, sie war meist an einer gut geschützten Stelle angebracht, kann man sehr wohl aus der Stoff-und Sortennummer der verwendeten Anstrichstoffe die Ursprungsfarbe der Brücke gemäß Farbtonkarte ermitteln.

Mathias
 
Mahlzeit,

bei der Flutbrücke Alt-Tröglitz bin ich drüber und drunter gekrabbelt.
Die Verstrebung ist exakt dem Vorbild nachgebildet.
Die Längsträger sitzen nur "in etwa" unter den Schienenprofilen - nicht exakt.
Denn das Gleis liegt im Bogen auf den Brückensegmenten und damit
mal links und mal rechts vom Optimum.
Die Last wird aber über die Schwellen hinreichend verteilt.
Daher meine Meinung: machts nicht zu kompliziert. ;-)
viele Grüße
Uli
 
Bahnbrücke Beschriftung

Hallo,
ich habe eine TT-Belechträgerbrücke gebaut und gealtert.
An die Brücke möchte ich auch noch das bei der DR übliche Revisions-beschriftungsfeld Epoche 3 oder 4 anbringen. (letzer Anstrich am; ????).
- wo finde ich dazu Vorbildfotos
- wer hat solche Schilder vielleicht auf seinem PC zum ausdrucken
- wie ist der Fachbegriff für dieses Anschriftenfeld

Vielen Dank im voraus
 
Hallo!

Da kann ich Dir helfen! Mein Vater hat kürzlich das entsprechende Raster an der Chemnitztalbrücke in Chemnitz aufgenommen.
Ist tauglich von Epoche III bis VI.

Daniel
 

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interessantes Thema. An den Brücken, welche ich bisher dahingehend untersucht habe, konnte man von den Anschriften mehr ahnen als Lesen. Auf einer stand als Anstrich das mir vom Tilligkesselwagen her bekannte Greinerol aus Döbeln. Mehr kann ich leider nicht beisteuern.
 
gab's auch ohne Raster

Habe da auch ein Bild.
Magdeburg Rothensee, Unterführung Richtung Hafengelände. "Handschriftliche" Kennzeichnung.
 

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