Wozu muss der Lokführer die Kühlerlüfter im Blick haben
Zu Zeiten der Doppeltraktion bei der DR gab es keine Bussysteme, die viele erdenkliche Betriebsparameter auf Monitore in Führerständen übertrugen. Kein Ahnung, was genau angezeigt wurde, viel war es nicht. (Beispielbild
#1,
#2). Ein Blick auf die Abdeckung lässt viel sicherer erkennen, ob die Lüfter arbeiten:
vorderer Lüfter arbeitet nicht, hinterer arbeitet (bei "radialen Lüfterklappen) und
das selbe bei längsgerichteten Klappen (mit Gruß an Torsten).
Dem Lokführer ist es bei der Fahrt nicht ganz egal, ob sich der Motor (in Fahrtrichtung) vor oder hinter seinem Mittelführerstand befindet, weil er mit Motor voraus quasi in den Lärm hineinfährt, auch wenn der Schall sich grundsätzlich allseitig ausbreitet.
Ist das gemessen oder Spekulation? Mit welcher Geschwindigkeit fährt der Lokführer in den Lärm hinein und mit welcher Geschwindigkeit breitet sich der Schall aus? Der Dopplereffekt wird wohl noch nicht zu tragen kommen, von der "Schallmauer" gar nicht zu reden. Schall wird als Körperschall vom Motor hinweg geleitet und über große Flächen (nahe des menschlichen Ohres) abgegeben. Bei einem Führerstand wären das die Seitenwände, die Decke und vor allem der Boden.
Unter letzterem sitzt das Getriebe, welches im Mittelführerstand gemeinhin der größte Lärmerzeuger ist. Und da ist es dann wirklich egal, in welche Richtung man fährt. Das Getriebe ist stets unter den Füßen.
Einzig das Argument, dass das Bedienpult bei Vorwärtsfahrt näher am Motor ist, leuchtet ein. Aber die
Fahrt in die Lärmquelle hinein?
Andernfalls wäre es nett, wenn ein alter Hase die Theorie "Unterschiedliche Lautstärke im Führerstand einer V100 B'B' aus dem LEW in Abhängigkeit der Fahrtrichtung" bestätigen könnte.
Und bei Wendezügen ist vielleicht der Reisende in der Summe weniger Motorenlärm ausgesetzt als der Lokführer, der mit dem Zug pendelt.
Der Reisende ist im Fall
Motor zum Zug hin gerichtet weniger Lärm ausgesetzt als im Fall
Motor vom Zug weg gerichtet? Das müsste mir wirklich jemand erklären, vor allem da du zuvor den Motor als die Lärmquelle kennzeichnest. Der Lokführer muss den Lärm ja nur zu 50% ertragen, Reisende wären ständig dem Lärm ausgesetzt.
Und warum dann nur bei Wendezügen? Auch bei normalen Zügen müsste doch der Lokführer "in den Lärm fahren" und damit erst recht bestrebt sein, den Motor nach hinten zu richten. Daniel schreibt aber explizit von Wendezügen, in denen die Lok nur zu ~50% der Fahrt besetzt ist.