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Düngemitteltransport

F-Rob_S

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Hoppegarten/ Brandenburg
Hallo an die Vorbildspezies,

Wie wurden bei der DR in den 70ern und 80ern eigentlich Düngemittel und Chemikalien für die Agrochemischen Zentren (ACZ) transportiert?

Kann man dazu vielleicht auch die Kalibehelfswagen (z.B. diejenigen von "Heris") nutzen, oder wurden diese nur für den Transport von abgebautem Kalisalz in der Nähe der Salzbergwerke genutzt?
 
Hallo F-Rob_S,
Damals, noch DDR Zeiten also ende der 80er Anfang der 90er Jahre, bekam unsere Kolschosse das Düngemittel (Kalk und Kali)meißt im G-Wagen.
Selten waren es Selbstentlader, denn die wurden sicher zu den Seehäfen benötigt, weil diese dort besser entladen werden können. Auch die Behelskaliwagen sind Stirnkippbar und das wurde in den Häfen sicher genützt.

Wir durften uns als Stifte und Ferienschufter mit Spitzhacke und Schaufel sowie Förderband an die Ladestraße begeben und die Wagen leerräumen. Von klemmenden Türen, die die Vorsatzbretter "stützten" und durchgefaulten Beplankungen "unterstützt" entlud sich so ein Wagen recht "flott".
 
Moin,
In Finkenheerd wurden Düngemittel per Tds angeliefert und mittels unterirdischer Trogkettenförderer in die Traglufthalle befördert.
Die Wagen mit der Salzaufschrift vom Spielemax sind aber Privatwagen und gehören zum Salzpendel nach Wismar. Deswegen dürfen die nicht mehr woanders hin, z.B. nach Finkenheerd fahren.
Grüße ralf_2
 
Richtig: Klappdeckelwagen und Behelfskaliwagen diensten dem Transport nach Wismar - die Wagen wurden dort im Hafen auf dem Stirnkipper entladen. Reinwerfeon konnte man von oben durch die Klappen. Raus ging sinnvoll nur auf einer Kippanlage.

ACZ - wie der Sternthaler schon schrieb, mit Gbs und Co - also gedeckte Wagen, die dafür zugelassen waren. Tds gehen ebenso - deren dosierbare Schwerkraftentlademöglichkeit ist gut geeignet, um den Inhalt in sowohl in Tiefbunker als auch auf Förderbänder zu entladen - Mengendosierbar (die Wölbschieber konnten mittels der Stangen an den Wagenstirnseiten kontrolliert geöffnet werden - von 0-100% ...).
 
Das ehem. ACZ Grimmen hatte einen Gleisanschluss, der durch die Düngerhalle verlief und nach ca. 200 m ausserhalb am Prellbock endete.

Hab zwar erst nach 1990 dort gearbeitet- dennoch keine Anzeichen die auf eine Entladeanlage hinwiesen- also Handarbeit von entsprechenden Waggons wahrscheinlich.

Da der Gleisanschluss stillgelegt war sollte ich den Prellbock auf Anweisung des Chefs mit einem "Weimar" rausreissen, um den Hof "glatt" zu kriegen.> ein hoffnungsloses Unterfangen....:argh:
 

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Hallöle,

da mich der Betrieb hier im Bereich Schwerin/Wismar besonders interessiert, habe ich mal noch Fragen zum o.g. Salzpendel nach Wismar.

Die Kalizüge nach Wismar Hafen sind mir ja bekannt, aber wie sah denn so ein Salzpendel aus? Bestand der nur aus diesen Tds-Wagen (mit oder ohne Aufschrift "Salz")? Hat da eventuell jemand eine (ungefähre) Zugbildung oder eventuell sogar Zugnummern (Buchfahrpläne aus den Jahren 1987/88 und 1991/92 habe ich)?

Gruß
Frank
 
Hallo
in den 70ern kam der Dünger bei uns im ACZ in Peitz in den Wagons die man gerade hatte-offen und geschlossen.Die offenen wurden mit dem TIH oder Weimarlader entladen,die geschlossenen mit der Hand mit dem Schrapper und dann über unterirdischem Elevator in die Lufthalle.Wenn das Zeug zu lange lag wurde es fest wie Beton.Mal haben sie die Russen mit einem T54 mit Schild gehold,weil es nicht weiterging.Der stand übers Wochenende in der Halle und Montag war er angerostet.Die Russen haben bald geheult.So aggressiev war die Luft in der Halle.
grüße Klaus
 
Steinsalzpendel

Hallo Erstmal,

fahren nicht zum Hafen, die gingen zur inländischen Weiterverarbeitung in die Chemie. Die Hafentransporte von KALI erfolgten lange mit stirnkippbaren Wagen, gerne aus Holz (weil da der Aufbau weniger schnell rostete :)), bevor dann die "Schneewittchensärge" in Mode kamen. Was übrigens auch mal ein schönes Modell wäre (, wenn es korrekt wird).
 
"Schneewittchensärge"
Ja, das hoffen so manche hier ...
Momentan ist bei Busch aber erst mal nur die Pappe drumrum neu - und genau das fliegt bei mir als erstes weg. Der Rest ist noch klassisch Bauart Schneeberg.
(halb OT: Hab derzeit gerade wieder ganz klebrige Pfoten vom Verpackung zusammenkleben - und keinen Bock mahr darauf. Ich will an Modellen basteln, und nicht die Verpackung dort zusammenkleben müssen, wo der Hersteller 'nen Schlitz gelassen hat und das Ganze beim häufigen Benutzen abzubrechen droht).
Mal sehen, ob Busch auch TT-Wagen konstruieren kann und will (und fertigen kann und will) ...
 
Düngemittel und Steinsalztransporte

Hm - also heisst das, die Heris- Behelfskaliwagen (bzw. deren Vorbilder) fuhren nur im Norden der DDR - nach Wismar zum Hafen?

Ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass man diese Wagen über die Stirnseiten entladen hat. Es sieht nicht so aus, das dort ne Klappe angedeutet ist. Ich sehe nur Klappen an den Seiten.

Also kann ich die Heris-Behelfskali-Wagen nicht so richtig auf ner Anlage, auf der die Nähe zum Erzgebirge dargestellt ist, einsetzen?! Höchstens, wenn ihr nicht guckt.

.... oder nur auf meiner Anlage, weil in der Geschichte meiner Anlage die Wagen ausgemustert wurden und einer Nebenstrecke zur Verfügung gestellt wurden. Immerhin waren es ja Behelfswagen ... :).
 
Die Züge sind auch von Merkers über Eisenach - Sangerhausen nach Norden gefahren, waren also nicht nur im Flachland unterwegs. Sie sind übrigens auch nicht gattungsrein gefahren. Nach drei Behelfswagen hing ein Klappdeckelwagen Km im Zug.

Gruß Siggi
 
Kaliwagen

Moin, ich kann hiermit bestätigen, dass die Behelfskaliwagen und die Klappdeckelwagen über die Stirn mittels einer " Kalikippanlage " im Wismarer Hafen entleehrt wurden. Die dort arbeitenden Kollegen waren unsere "Patenbrigade" von der ersten bis zur fünften Klasse, die wir ab und an besuchen durften. Dabei habe ich persöhnlich gesehen wie die Wagen auf den Kipper geschoben wurden, einseitig angehoben und dann alles herausrutschte. Ich bin auch der Meinung dort mindestens zwei Kippanlagen gesehen zu haben. Leider hatte ich damals meine Digicam nicht mit um alles dokumentieren zu können. Gruß Ralf.
 

Können die beiden Steffen´s mal einem Unwissenden auf die Sprünge helfen?

Zum Thema Düngemittel;
Der "Apatitzug" war doch auch Düngemittel, oder wofür wurde das Mineral benutzt?
War das Zeug schon verarbeitet zu irgend etwas anderem?
Reiner Dill "Rund um Magdeburg" schrieb:
...auf den Strecken, wo diese Züge verkehrten, wuchs kein Unkraut mehr, der Gleiskörper war immer sauber...
Schöne Staubwolke hat er ja hinter sich hergezogen (das würde ich gerne mal im Modell sehen).

Miniventilator im Wagenboden. :D
 
Ähm...

...was sind denn nun wieder "Schneewittchensärge":wiejetzt:?
Und vielleicht weiß Jemand von den Vorbildexperten(ist keinesfalls ironisch gemeint), ob in den Klappdeckelwagen auch Kalk transportiert wurde?Falls ja, würde mich genauer interessieren, bis zu welchem Jahr etwa. Vielen Dank vorab:huld:.
 
Ahja...

...danke Jan, wieder was gelernt.Bei den Km, bzw. T, interessieren mich die PMT-Wagen weniger.Mir geht's eher um die BTTB/TILLIG und die HERIS-Wagen.
 
ja Uaoos-y

Hallo Erstmal,

ja richtig vermutet Schneewittchensärge = Uaoos-y

Die Behelfskaliwagen. wurden für Kalitransporte benutzt, ob nun wirklich immer alle Wagen nur für Kali...also ich konnte nicht jeden Zug beobachten. Ich habe Bilder von 1989 mit Holzwagen im Zugverband, aber auch Uaoos-y und Holz und Blechwagen ohne Datum.
Eine Regelmäßigkeit in der Wagenreihung kann ich nicht erkennen.

Einzelläufer als Werkstattzuführung etc sind auch möglich, ich habe sogar ein Foto eines 3 achsigen Klappdeckelwagen.... ( die hatten in Zielitz "Späne gemacht" und wurde teilweise auf Hilfsfahrgestellen geborgen)
Andere Klappdeckel wurden auch für andere Gutarten verwendet, wie z.B. Kalk.

Die 65kmh der kurzen PMT-Wagen wären bezüglich der Geschwindigkeit kaum ein Problem gewesen, von Blankenhain lang runter war mindestens Fahrstufe 6 angesagt, sonst blieb man Berg ab stehen...wenn die in der Ebene mal die 65 gesehen haben kam der Kutscher mit geschwellter Brust vom Dienst.
 
Auch möglich, falls diese Beiträge noch nicht gesehen wurden, im Hochsommer...

Ich hab zwar kein Bild, habe es aber selbst gesehen in den 1980er Jahren, ein Ganzzug mit Flachwagen vornehmlich Res mit Kali beladen auf dem Weg nach Rostock durch die Republik. Plastikplanen waren Mangelware deshalb wurde ohne gefahren. Ich selbst hab einen dieser Züge mit geschätzten 60-70 km/h in Waren/M erlebt. Seitdem ist mir der Spitzname " Weißer Riese " im Osten durchaus ein fester Begriff. Ich würde meinen 1/3 der Ladung kam nicht an und wurde zum Düngen des Bahndammes und der durchfahrenen Städte verwendet.
Auf der Anlage durchaus nachstellbar, so mann will. ...........Nein ohne Wolke, natürlich.

mfg tommy :

Den von tommy genannten "Weißen Riesen" als Kalizug Bischofferode - Prenzlau in Ea-Waggons ohne Plane/Abdeckung kenne ich auch noch aus eigenem Erleben. Er wurde von Stellwerk zu Stellwerk vorgemeldet um auch ja die Fenster rechtzeitig zu schließen.
Frisch gewaschene Autos wurden noch schnell aus der Gefahrenzone gefahren um Lackschäden durch die aggressiven Kalisalze zu vermeiden.
Die Ladungsverluste müssen auf der Strecke erheblich gewesen sein.

Mathias

mfg tommy
 
Wollte kein neues Thema aufmachen und es passt ganz gut hier rein:

WIEMO liefert exclusiv Wagen für den Apatittransport, gealtert und mit Ladegut, zusätzlicher Anschrift und in einer Auflage von jeweils 50 Stück.
Das Set I + der Wagen III sind dabei Wagen aus dem Tillig-Set 501326 (3er Baustoffpendel-IV, DR IV), habe die Wagen daher nicht nochmals in die Auslieferungsliste aufgenommen.

tt201730 Apatitzug-I, 2er Set, DR IV
tt201731 Apatitzug-II, 2er Set, DR + Leihwagen FS, Ep. IV (Tillig + PSK)
tt201732 Apatitzug-III, DR IV

Gruß vom MiTTstreiter
 
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