Moin!
da schlag ich mit ein. Wenn es beim Fahrtrichtungswechsel nicht klappt, ist irgendwas im Antrieb faul.
Ach was..sagt der schlaumi..
Du schriebst, Du hast noch nie ne Lok aufgemacht...
Hand aufs Herz, die BTTB-56 ist vielleicht nicht das ideale Einsteigermodell, aber nun auch nicht die unerschöpfliche Wertanlage.
Also frisch ans Werk.
Beobachte als erstes, ob Du irgendwelche Hackerls im Gestänge feststellen kannst. Stehen alle Radsätze in gleicher Position? Vielleicht ist die Steuerung ein bißchen verbogen oder ein Stift im Radsatz guggt zu weit raus, dass Stift und Steuerung sich berühren. Dazu Lok auf den Rücken und Stromkabels an die Räder.
Als nächstes Gehäuse der Lok abschrauben und Schrauben der Bodenplatte leicht lösen (nur leicht, nicht das die Radsätze überspringen!) und noch nicht rausdrehen. Ich hatte da mal welche in ner 81, die waren einen Tick zu lang und berührten die dahinter liegende Schneckenwelle. Man weiß ja bei Gebrauchten nie, was man da vor sich hat.
Immer noch kein Erfolg, Stift von Motorbefestigung rausdrücken, (manchmal isses leicht, machmal fast unmöglich) Anschlüsse ablöten und Motor ausbauen. Schrauben in Bodenplatte wieder festziehen.
Motor ok? Kontaktbleche für Motorkohlen nicht zu stramm? oder zu locker? Bürstenfeuer?
Mit dem Ritzel das Getriebe in beide Richtungen länger durchdrehen, dass auch jeder Zahn mit jedem Nachbarzahn zu schaffen hat und da nicht jedes Rad gleichviel Zähne hat....
Hakt das Getriebe? Es muß in beide Richtungen ganz leichtgänig gehen, auch BTTB-Getriebe können das richtig gut! Es darf nirgendwann ein kleiner Widerstand zu spüren sein!
Nie hatte ich ein kaputtes Ritzel oder angegnabbertes Stirnzahnrad. Was nicht heißt, dass es bei Dir auch so ist.
Bei dem Antriebsprinzip ist dann meist ein Schrägzahnrad eines Radsatzes nicht mehr original. Nur man sieht es meist nicht. Mir fehlt noch so ein bißchen die Untermauerung, zu behaupten, dass so Schnellstopps in abgeschaltete Stromabschnitte hinein, nicht das ist, was sich die kleinen Plastezähne auf dem Radsatz auf Dauer so wünschen.
Oder es ist ne Unwucht oder Beschädigung in der Schneckenwelle.
Jetzt wirds fummelig.
Du kannst jetzt das Dingen wieder vertickern oder Dir die Sauarbeit antun, jeden Radsatz an jeder Position (vorher Stifte des Gestänges raus) mal durchtesten, so nach Ausschlußverfahren. Positionstausch half mir mal bei einer 86. Der einzige, der wieder da hin muß, wo er herkam, ist der dritte von vorn, der Treibradsatz.
Dazu die Bodenplattenschrauben raus. Die Platte ist extra noch geklipst, warum? Frag jemanden in der Storkower Str. Von hinten mit nem Schraubendreher drunterhebeln und denn die Platte rausziehen. Und umgekehrt später wieder zusammen. Ist bei jedem Versuch zu wiederholen, mit Schrauben bitte, damit beim Test nix überspringt.
Ein bisserl beten, dass die im Rahmen liegenden Muttern kooperieren, gehört dazu, wobei das geht eigentlich selten schief, dass man die nicht richtig erwischt.
Oder stumpf ne neue Schneckenwelle und ne neue Radsatzgruppe bestellen, so wie ich es bei der letzten 56 gemacht habe. Weil, irgendwann war die Fummelei soviel, wie ich grad aushalten konnt.
Mit der oben aufgeführten Literatur bist Du auf jedenfall bestens beraten.
Viel Erfolg, ich würde es super finden, wenn Du das Schätzchen wieder zum Laufen bringst. Ich häng an meinen BTTB-Maschinen, obwohl sie schon den einen oder anderen Taler vernascht haben. Aber meine 118, die 1982 unterm Tannebaum lag, läuft heute noch zauberhaft und der Rest danach eigentlich auch. Bei meinen BTTB und Zeuke-Gebrauchterwerben hab ich hier und da auch einige Märkers versenkt, Abende verschraubt ohne Rohrverlegung, nun läuft aber nahezu alles schick. Man freut sich danach jedesmal wie ein kleines Kind. Ist doch auch was.
Nachtrag: Meine Rundmotoren in BTTB-Konstruktionen laufen allesamt besser, als die Rechtecke. Komm bitte nicht auf das schmale Brett und baue das Rechteck da ein. Im allergünstigsten Falle bleiben die Fahreigenschaften so, wie vorher. Und warm werden darf er, kommt auf die Belastung an. Da Kids Vollgas mögen, könnt das die Glocke schon aufheizen.
Wenn das Getriebe ok ist, wird kein Motor zu warm... eigentlich...
Schöne Grüße!