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Schiff & Bahn in Sassnitz u. Mukran

Jörg,

was da letztendlich abläuft, wird uns Keener verkleckern.
Vor zwei Jahren lagerten da vermutlich noch die Röhren für die Ostseepipeline.
Diese Jahr sah das ganz dünne aus. Ich hatte ja nach den Ludis Ausschau gehalten...
Die Anlagen wurden unter anderen Gegebenheiten mit anderer Zielsetzung gebaut und sind auch noch im grünen Bereich.
Klaipeda war mal zu der Zeit UdSSR.

Letzendlich würde eine Stillegung vermutlich eine Verlagerung des Güterverkehrs nach den Ostseehäfen in Polen bedeuten. Dagegen spricht der Streckenumbau auf Rügen bis Binz.
Die Konkurrenz in Tschechien und Slowakien schläft auch nicht..als Alternative..


Schau mer mal.
 
Ende September wird die Eisenbahnfährbetrieb Sassnitz-Klaipeda eingestellt. Grund ist das fehlende Frachtvolumen und der dadurch verbundene Rückzug der litauischen Eisenbahngesellschaft.

Nicht von den Rückzug betroffen ist die Fährverbindung Sassnitz-Ust Luga, der in Kooperation mit der russischen Staatsbahn angeboten wird. Allerdings stellt sich die Frage, wie sich der Breitspurfährhafen dann noch rechnet. Die Verbindung wird 1x wöchentlich angeboten.
Von den passenden Fähren bleibt so nur noch die Mukran/Petersburg. Zwei sind schon eine Ewigkeit im Schwarzen Meer bzw. östlichen Mittelmeer. Die Vilnius folgte denen diesen Sommer; wobei ich nicht weiß, für welchen Zeitraum sie verchartet ist. Die Ostsee wird sie wohl nicht mehr sehen. :allesgut: Der Weg der Kaunus ist vorgezeichnet.
Diese Entwicklung lässt die Ausschreibung des Mukraner Normalspurteils etwas anders erscheinen.

Aber wo soll das herkommen, wenn Spediteure dann doch lieber in Richtung Strasse umschlagen? Weil preiswerter im Endeffekt???
Das wäre bei beiden Fährverbindungen kein Problem. Die Schiffe können beides aufnehmen: Schienen- und Straßenfahrzeuge. Es fehlen nicht nur Eisenbahnwagen sondern auch Straßenfahrzeuge. Bei der Lage des Hafens kein Wunder. Rostock und Kiel sind nur ein paar Meter von der rettenden BAB.

Was Stena macht, weiß keiner. Die beiden Fähren haben schon ein stolzes Alter und sind trotz (Leicht-) Face-lifting vor ein paar Monaten schon wieder sehr braun. (Wasserfarbe oder schlechter Untergrund - ?)
 
...vor Jahren habe ich mir mal die LKW's beim Beladen gen Trelleborg angesehen und da waren 90% Polen und Tschechen. Ich habe mich damals schon gefragt, warum man genau diese Kunden nicht irgendwo im Süden auf eine RoLa zwingt, wie es die Schweiz für den Transit tut. Man müßte dazu einfach nur die Insel Rügen für Verkehre über 7,5t sperren und schon hätte man den Schwerverkehr von der Straße weg auf die Bahn gebacht. Eine Sammelstelle in Autobahnnähe bei Dresden, direkte Verladung und dann durchgehend bis Mukran - das spart Maut, Lenkzeit und Diesel...kostet jedoch ein Ticket.
 
Solange der Straßentransport billiger als eine RoLa ist, ändert sich daran nichts.
Es gibt in Deutschland keine Bahnlobby, die den Verkehr bzw. bestimmte Verkehre auf die Schiene zwingt.
Die Diskussion hier bestätigt dies.

Außerdem hat die DB nach dem Ende der Verkehre Dresden - Lovosice die RoLa-Wagen wegen Überalterung und zu hohen Instandhaltungskosten verschrottet. Es gibt also in D auch ein Wagenmaterial mehr.
 
Man müßte dazu einfach nur die Insel Rügen für Verkehre über 7,5t sperren und schon ...
... wäre der Fährhafen Geschichte. Rostock und Świnoujście stehen als Alternative bereit. Selbst wenn der Lkw-Anteil bei Stena nicht wirklich hoch ist, wäre das das sofortige Ende. Anders bei Unity, die jetzt schon gefühlt 100% Lkw über die Ostsee schippern.

...vor Jahren habe ich mir mal die LKW's beim Beladen gen Trelleborg angesehen und da waren 90% Polen und Tschechen. Ich habe mich damals schon gefragt, warum man genau diese Kunden nicht irgendwo im Süden auf eine RoLa zwingt, ...
Wer sagt, dass die D nur im Transit passieren und nicht zwischen D und SE verkehren? Im globalen Europa hat der Zulassungsort nicht wirklich etwas mit Quelle oder Ziel einer Fahrt zu tun. Eine große Spedition aus OÖ hat kurz vor der 2008er Krise nahezu die komplette Flotte (einschließlich Fahrer) nach HU ausgeflaggt - ohne großen Widerstand seitens der Politik. Jetzt fahren sie mit anderer Nationalität umher, ohne dass der Einsatzort geändert wurde.

Solange der Straßentransport billiger als eine RoLa ist, ändert sich daran nichts.
Es gibt in Deutschland keine Bahnlobby, die den Verkehr bzw. bestimmte Verkehre auf die Schiene zwingt.
Südlich von Stockholm trägt jede dritte Plane/Aufbau Aufschriften von DB Schenker. Auch die Bahn ist auf der Straße ganz dick im Geschäft.
 
Rügen für den LKW-Verkehr zu sperren, wäre für die Touristen schön, aber für den Fährhafen der Supergau. Die Spediteure weichen ja jetzt schon aus. Rostock und Travemünde liegen einfach günstiger für den Verkehr nach Schweden. Hier sind teilweise aber auch gewaltige Überkapazitäten zu spüren. Oder man weicht Richtung Osten aus. Nicht ohne Grund plant ein deutsches Fährunternehmen, das einen ähnlich Namen wie dieses Forum trägt, seine Expansionspläne in Richtung Polen. Mit der "Robin Hood" wurde schon ein Probelauf durchgeführt. Die Gerüchteküche munkelt, dass es bereits im nächsten Monat offiziell losgehen soll. Und das wäre überhaupt nicht positiv für Sassnitz/Mukran und die Königslinie.
 
In der Presse ist dazu zu lesen, daß die Einstellung des Betriebs nach Klaipeda keine Auswirkungen auf den Fährbetrieb hat, weil ein Großteil des Verkehrs schon Richtung Ust Luga verlagert wurde. Da fahren ja wohl die gleichen Fähren hin.

Viele Grüße

Birger
 
@ Birger,

die selben Fähren können es nicht sein. Da, wie Mika schon beschrieben hat, die Vilnius Seaways bereits die Ostsee in Richtung Schwarzes Meer verlassen hat. Bei UkrFerry ist sie zusammen mit ihre Schwester "Greifswald" unterwegs. Somit fehlt schon eine Fähre. Mal sehen, was nach dem 30.09. mit der Kaunas Seaways passiert. Zu vermuten ist, dass sie auch in Richtung Schwarzes Meer geht. Somit wäre jetzt die zweite Fähre auch weg. Nun soll die Petersburg mit nur einer wöchentlichen Abfahrt das gleiche Volumen wie bisher vier wöchentliche Abfahrten mit drei Fährschiffen. Da passt was nicht, zumal DFDS Seaways weiterhin Klaipeda anläuft - allerdings von Kiel aus und zu mindesten die Trailer-Fracht umgeleitet werden kann.

@ MephisTTo

Statt Röhren für die Ostseepipeline werden nun Tunnelelemente für die Kopenhagener U-Bahn gefertigt. Dazu fährt wöchentlich eine DFDS-Frachtfähre von Mukran nach Kopenhagen.
 
...

Südlich von Stockholm trägt jede dritte Plane/Aufbau Aufschriften von DB Schenker. Auch die Bahn ist auf der Straße ganz dick im Geschäft.

Auf der Schiene ist heute eben kein Geld mehr zu verdienen. Die Billigkonkurrenz auf der Straße ist zu groß. Schenker hat sich damit nur den Marktgegebenheiten angepasst.
 
Hallo zusammen,
da sich auch im Eisenbahnerboard Experten der Fährschiffahrt finden,
habe ich als Eisenbahn und Schiffchenbauer mal eine Bitte. Ich baue das Eisenbahnfährschiff "MUKRAN" im Maßstab 1:100 nach. Es soll die Ausführung vor dem Umbau zur "PETERSBURG" werden. Sie soll ein Fahrmodell funkferngesteuert und ohne Verbindung zur Modelleisenbahn sein. Meine Bitte: hat jemand Fotos von den Fährschiffen dieser Reihe (Mukran, Greifswald, Klaipeda, Kaunas, Vilnius) vor dem Umbau. Das Bild zeigt den Arbeitsstand meines Modells (1,90m lang)

Vielen Dank
Frank
 

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Jetzt kann man sagen, dass die Umspuranlagen und der Breitspurfähranleger ein Opfer der Ukraine-Krise geworden sind.

Black Sea Ferry hat die Petersburg ersatzlos von der Route Mukran - Rußland abgezogen. Die Fährlinie ist somit eingestellt. Die Petersburg hat bereits die Ostsee verlassen und ist auf dem Weg ins Schwarze Meer. Dort wird sie dringend zur Versorgung der Krim-Region benötigt. Hier soll laut Black Sea Ferry eine neue Eisenbahnfährlinie eingerichtet werden und wahrscheinlich noch im Sommer in Betrieb gehen.
 
Da gabs aber schon länger wirtschaftliche Probleme. Richtig Betrieb habe ich da im vorletzten Urlaub gesehen. Da waren noch die Röhren für die Ostseepipeline weithin gestalpelt zu sehen usw. Letztes Jahr... weit und breit ganz wenig los.. Da war ich doch auf Ludisuche.. Zu dem Zeitraum ist aber der Transport der Schienenfahrzeuge nach Sotschi über Mukran gelaufen. Ein Teil stand abseits auf einen Spezialanhäger. Dazu gabs eine Fernsehreportage. Letztendlich hat das aber mit der Ukraine direkt rel. wenig zu tun. Klaipeda liegt doch etwas weiter nördlich. Mukran könnte aber durch die Krise in der Ukraine für den Güterverkehr eher wieder an Bedeutung gewinnen ?
 
Kleipeda (Litauen) wurde aber von DFDS getrieben, die haben die Fährlinie aus wirtschaftlichen Gründen 2013 eingestellt.

Black Sea Ferry & Investments hat die Fährlinie ins russische Ust Luga erst seit Juni 2012 mit der Petersburg betrieben. Die Linie wurde mit viel politischen Tamtam aus Dtl. und Russland eingeweiht. In Mukran muss man von der Einstellung etwas überrumpelt worden sein, da man vor kurzem erst ein neues Unternehmen nach dem Rückzug von DB Schenker für die Umspuranlage etc. gegründet hat. Gesellschafter sind der Fährhafen und die Enon-Gruppe aus Putlitz. Mal sehen wie das ohne Fährlinie funktionieren soll.

Die Entscheidung wird politisch motiviert gewesen sein. 2013 sprachen beide Seiten noch einem Ausbau. Es wäre genügend Fracht für ein zweites Schiff dar. 2014 soll alles anders sein? Im April 2014 hat der russische Staat vertreten durch die russischen Staatsbahnen die Reederei Black Sea Ferry & Investments zu 100% übernommen. Und nun eine Kursänderung durch Abzug der Fähre und Einrichtung einer neuen Linie zwischen Kertsch und Kavkaz.

Die Pipeline-Veredelung hat noch einen kleinen Nachfolger gefunden. Z.Zt. werden noch in Mukran Tunnelelemente für die Kopenhagener U-Bahn gefertigt.
 
Am Donnerstag, den 3.7.2014, wird die Kaunas Seaways von der DFDS zum ersten Mal im Auftrag von BFI Mukran ansteuern. Falls Breitspurwaggons mitkommen, werden sie ab 8:00 entladen.

Bis 18:00 Uhr bleibt die Fähre im Hafen. Dann macht sie sich auf den Weg von Kopenhagen. Vermutlich mit Bauteilen für die Kopenhagener U-Bahn. Am Samstag trifft sie wieder im Mukran ein. Die Liegezeit ist von 8:00 bis 14:00 Uhr. Danach geht es auf die Reise nach Klaipeda und Ust-Luga.

Das Schauspiel wiederholt sich jeden Donnerstag und Samstag im Juli einschließlich dem 1. August-Wochenende. Die Liegezeiten ändern sich in der 3. Juli-Woche, da in dieser Woche auch Baltiysk angelaufen wird.
 
Das andere Ende - Hafen Klaipeda (Memel)

Anbei ein paar aktuelle Bilder (20.08.2014) aus Litauen vom anderen Ende der früheren Eisenbahnfährverbindung Mukran-Klaipeda. Seit der Loslösung Litauens als erster baltischer Staat von der GUS hat sich das Land sehr schnell "eropäisiert".
Moderne Bahnanlagen sind mit Förderung durch die EU entstanden, selbst Unterwegshalte sind modernisiert und sehr sauber. (dazu folgt noch etwas in Vorbild)
Anbei seht Ihr die Anleger der Eisenbahnfährverbindung. (im Bild 1 im Hintergrund unter der Fußgängerbrücke in der Ferne) Am Fähranlieger liegt die Kaunas Seaways, welche Kesselwagen an Bord hat. Die schiffsinterne Rampe zur Befahrung des Obrdecks durch Lkw ist abgesenkt. (Bild 2 und 5) Dann noch je ein Bild der Land- und Seeseite des Fähranlegers von Bord der nach Kiel auslaufenden Victoria Seaways. (Bild 3 und 4)
Eisenbahngüter (Container) kann die Victoria nur nach umladen von der Bahn auf spezielle Rollwagen, welche wieder mit Verschubfahrzeugen auf's Lkw-Deck transportiert werden, befördern.
 

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Hallo Gemeinde, ich war letzte Woche auf Rügen und bin da auch an Mukran vorbei gekommen. Sieht echt düster aus, alle Gleise waren verwaist da war außer dem Verkehr Sassnitz Trelleborg nichts los, keine Fährschiffe am Breitspuranleger und auch keine Waggons. Sieht wohl so aus als wäre da kein Verkehr mehr, da die Gleise auch schon sehr verrostet waren, als wäre da seit Ewigkeiten nichts mehr drüber gerollt.

Noch ein paar Bilder dazu
 

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Auch wenn es nicht so aussieht: die Breitspurgleise zum Anleger werden öfter genutzt als die Normalspurgleise zum anderen Anleger. In Zukunft werden die russischen KISS über Mukran verschifft. Zumindest die Breitspurdrehgestelle werden in Mukran drunter gesetzt. Ähnlich den Desiro ML (?) vor ein paar Jahren.

Viel mehr wird wohl nicht kommen.
 
Hallo,

nach Aussage eines Rüganer Kollegen kommen wohl auch noch sporadisch russische Kesselwagen über Mukran nach Deutschland.

Die Dinger begegnen mir zumindest auf der Strecke Rostock - Schwerin - Holthusen gelegentlich.
 
Es fehlt die Fracht. Bin gerade in Schweden und fand es erschreckend wie wenig Fracht auf unserer TT-Line-Fähre war. Bei Stena sah es auch nicht bessr aus. Zumal TT-Line und Stena ihre Koorperation beendet haben und Stena die Fracht von Sassnitz/Mukran nach Rostock abgezogen hat. Hinzu kommt, dass die verschärften Umweltvorschriften mit den beiden alten Fährschiffen nicht kostendeckend realisierbar ist. Der Einbau eines Scrubber lohnt sich nicht und der Einsatz von Marinediesel führt zwangsläufig zu höheren Fahrpreisen.
 
Via Gedser eher nicht, da die Kapazitäten eingeschränkt sind und die Preise recht hoch sind. Swinemünde hat sich einen recht großen Teil des Kuchens geholt. TT-Line fährt seit kurzem als dritte Linie ab Swinemünde und erhöht nach kurzer Zeit nun schon die Anzahl ihrer Abfahrten. Rostock hat im Frachtbereich daher schon das Nachsehen. Eine Abfahrt pro Tag übernommen die Premium-Fähren "Peter Pan" und Nils Holgersson" (Nudelkurs Travemünde - Rostock - Trelleborg bzw. umgekehrt). Für den Fahrgast nicht schlecht, aber im Frachtbereich eine merkbare Verringerung der Kapazität. Vorher haben zwei TT-Line-Schiffe die Aufgabe war genommen ( 1. Schiff Travemünde - Trelleborg, 2. Schiff Rostock - Trelleborg).
 
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