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Schiff & Bahn in Sassnitz u. Mukran

Ich frag mich warum.
Hab einen Artikel der Süddeutschen gefunden, laut der der Bahntransport gerade mal 15% teurer als der auf der Straße wäre. Pro Kilogramm Transportgut wären das zum Zeitpunkt des Artikels 0,6 Cent mehr gewesen - für den Endverbraucher ist es also komplett unerheblich.
Und schneller ist der Brummi wegen einzuhaltender Ruhezeiten, gerade auf langen Strecken, auch nicht.
Nur blöd dass man immer noch so geil drauf ist, das bisschen Restinfrastruktur weiter zu zerstören anstatt konsequent umzusteuern.
 
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Kann man dort eigentlich noch umspuren? Sah alles ziemlich demontiert aus als wir das letzte Mal auf Rügen waren.

Theoretisch ja, praktisch nein, da keine Schiffe mehr vorhanden sind.

Vielleicht kommen die Balten ja auf den Geschmack, wobei es mit den jetzigen Schiffen ein etwas teurer Spaß ist. Tallink nimmt z.B. für die Fahrt von Sassnitz nach Riga mit der Romantika einen pauschalen Preis von € 190,- für eine Kammer und einen PKW. Das reicht bei weitem nicht aus, um die Betriebskosten des Schiffes zu decken. Die Differenz teilen sich die Regierungen von Estland und Lettland. Eventuell übernimmt sogar Deutschland die Hafenkosten in Mukran samt Kosten für Lotsen (der kommt von der Lotsenbrüderschaft HWI-HRO-HST) und das Lotsenversetzboot "Pilot Petermann" (stationiert im Hafen Freest, gehört zum Lotsbetrieb GmbH M-V). Die "Romantika" hat einen Lotsen genommen, obwohl es in Mukran keine Pflicht gibt. Aber sicher ist sicher. Die "Notfährlinien" wurden mittels bilateraler Vereinbarung (Videokonferenz) zwischen dem deutschen Außenminister Heiko Maaß und seinen baltischen Kollegen kurzfristig ermöglicht, da Polen zu keiner Lösung auf dem Landweg bereit war.

Die Baltivia hat ihre Aufgabe erledigt. Sie ist gestern gegen 16:30 in Klaipeda angelegt. Ca. 18:30 Uhr hat sie Klaipeda schon wieder verlassen und kehrt auf ihre ursprüngliche Route nach Ystad zurück. Die Letten und Esten werden nun von Klaipeda aus per Polizeieskorte in ihre Heimatländer begleitet. Die Litauer sollen in häusliche Quarantäne. An Bord waren 95 Litauer, 34 Letten und 8 Esten sowie 99 Fahrzeuge. Das Schiff soll eine "Geste" der polnischen Regierung gewesen sein. Polferries ist ja indirekt noch ein Staatsunternehmen.

TT-Line wird Freitag (ab Travemünde) und Montag (ab Rostock) auch noch Bürger der baltischen Staaten zurückführen. Litauer können bei beruflichen Gründen die Linie weiter nutzen. Esten und Letten nur noch bis Montag.

Die "Star" von Tallink soll im 2-Tage-Rhythmus nach Mukran kommen. Auftraggeber ist das Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation der Republik Estland. Lebensmittel und Medikamente haben bei dem Transport oberste Priorität.
 
Eine harte und brutale Entscheidung seitens der schwedischen Stena Line.

Die schwedische Reederei steht unter einen erheblichen finanziellen Druck und hat sich heute entschlossen sein Linien-Netz zu kürzen und zwar dauerhaft. Nach 40 Betriebsjahren wird Fährlinie Frederikshavn-Oslo eingestellt. Keine Wiederkehr nach Corona.

Warum schreibe ich das nun hier? Die Linie Sassnitz - Trelleborg wie auch die Linie Frederikshavn - Oslo dienen ausschließlich dem touristischen Zwecke. Nachtigall, ick hör dir trapsen....
 
Durch die Krise kommen sicher noch mehr "finanzielle" Notlagen zum Vorschein die schon länger vorhanden waren. Nicht nur bei
Fährlinien.
 
Hier ein kleines Video von Erstanlauf der "Star" in Mukran:


Das kleine Böötchen ist das Lotsenversetzboot "Pilot Petermann". Am Ende sieht auch noch den russischen Rohrleger "Fortuna", der z.Zt. in Mukran aufliegt. Nachdem Trump gedroht hat und die Schweizer die Hosen voll hatten, kommt nun der russische Rohrleger "Akademik Cherskiy" in die Ostsee und vollendet Northstream II. Dauert aber noch ein paar Wochen. Aktuell ist der Rohrleger auf der Höhe von Madagaskar.
 
Tallink schickt die "Star" auch zwischen dem 27. März und dem 18. April nach Mukran.

Paldiski-Sassnitz um 20 Uhr: Dienstag, Freitag, Sonntag

Sassnitz-Paldiski um 19 Uhr: Montag, Mittwoch, Samstag

Der Vertrag zwischen der Reederei und dem estnischen Staat beinhaltet aber auch eine kurzfristige Kündigungsoption, wenn der Frachtanteil unter 1/3 der Kapazität liegt. Spediteure zahlen je nach Frachteinheit einen Anteil von 650 bis 800 € für die Überfahrt.
 
Die "neue" Seidenstraße via Mukran kommt langsam in Fahrt. Nach mehreren Testanläufen richtet man nun einen regelmäßigen Liniendienst zwischen Mukran und Baltijsk ein. Unter der "Flagge" der neuen "Baltic Sea Bridge", einen Gemeinschaftsprojekt von Mukran Port und der DBO Bahnoperator GmbH aus Duisburg wird ab sofort die "SVS Vega" auf der Linie eingesetzt. Mit im Boot ist die Cuxhavener Reederei BRED, die für diese Zwecke die "SVS Vega" von der estnischen Reederei Lumar aus Tallinn gechartert hat. Bei der "SVS Vega" handelt es sich um ein 1996 auf der Damen Werft in den Niederladen gebautes Stückgut-/Containerschiff mit einer Länge von 90m. Sie segelt unter der Flagge von St. Vincent und die Grenadinen. Die DBO Bahnoperator GmbH kümmert sich um die Auslastung der Route. Für den Bahnverkehr zwischen China und Baltijsk ist die UTLC ERA Eurasian Rail Alliance zuständig. In Deutschland übernimmt die Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH diese Aufgabe.

Die "SVS Vega" erreicht heute Mittag mit 50 40 Fuß Containern den Hafen von Mukran. Der Segelplan für den Liniendienst soll demnächst veröffentlicht werden.
 
Die Reederei Bornholmslinjen hat bis zum 10. Mai alle Abfahrten von Mukran aus gekänzelt. Nach dem jetzigen Plan findet die nächste Abfahrt ab Mukran am 14. Mai statt. Kann sich aber weiter nach hinten verschieben...

Die "SVS Vega" pendelt hingegen munter zwischen Mukran und Baltijsk.

Tallink pendelt mit der "Star" auch weiter munter zwischen Estland und Mukran. Wobei der Besatzung nicht so wohl ist. Sie müssen in den Monaten April und Mai auf 30% ihrer Heuer verzichten. Tallink hat inzwischen auch Hilfe beim estnischen Staat beantragt. Man wird wohl die nächsten 3 Jahre eine finanzielle Unterstützung benötigen. Eine komische Situation ist dabei gestern gewesen. In Rauma (Finnland) erfolgte gestern der 1. Stahlschnitt für Tallinks neues Fährschiff "MyStar". Wie meinte der Boss von Tallink: ""Die Zukunft muss heute wieder aufgebaut werden...". Der Neubau wird 250 Mio € kosten. Die Verträge für den Neubau waren bereit letztes Jahr unterschrieben worden.
 
Ob wirklich Albtraum? Die Entwicklung war - völlig unabhängig von der jetzigen Situation - seit Jahren absehbar. Sassnitz' Lage ist weder für die Schiene noch die Straße die beste.
 
Ob wirklich Albtraum? Die Entwicklung war - völlig unabhängig von der jetzigen Situation - seit Jahren absehbar. Sassnitz' Lage ist weder für die Schiene noch die Straße die beste.

Genau deshalb baut ja der Bund und das Land MV die B96 so massiv aus. Die Schienenseitige Anbindung ist doch gar nicht einmal so schlecht.
 
Unmittelbare Mitbewerber sind Rostock und Stettin. Deren Anbindung ist auf Straße und/oder Schiene deutlich besser.
Nachteil der Königslinie ist die relativ kurze Überfahrt. Vor allem Richtung Süden ist es nach Einhalten der Ruhezeiten (mit Unterbrechung zu Ver-/Entladen) noch relativ weit zur nächsten Autobahn. In Rostock oder Stettin ist man nach dem Entladen/Ruhepause ein ganzes Stück weiter südlich als in Mukran und direkt an/auf Autobahnen. Dazu der realtiv große Umweg von Stralsund Richtung Berlin oder Hamburg. Dagegen hilft auch kein Ausbau der B96irgendwas auf Rügen, der für die Fähre Richtung Schweden 15...20 Jahre zu spät erfolgt.
Ebenso hilft der Straßenausbau nicht gegen das Alter und die Konstruktion des Schiffrumpfes. Ohne Wulstbug war schon 1989 nicht ganz Stand der Technik. Mit Folgen für den Verbrauch.
 
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Für die deutschen Seeleute und das landseitige Personal ist es jedenfalls ein Albtraum. Könnte sogar einen Domino-Effekt haben, da die landseitige Abwicklung von Bornholmslinjen durch MA von Stena bisher erfolgte...

Die Faktoren waren schon lange für die Linie mehr als ungünstig. Der verpennte Ausbau der B96 spielt aber nur eine kleine Rolle. Der Ausbau der B96 hätte spätestens am 22.10.2007 mit Eröffnung der neuen Rügenbrücke fertig sein müssen. Welche Disponent schickt schon seine LKW in der sommerlichen Dauerstau nach Rügen? Keiner! Zumal Rostock-Trelleborg immer noch eine gute Alternative zur Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten ist. Und eine Koje und Verpflegung ist beim Frachtpreis inkl..

Mukran-Trelleborg war für mich als Norddeutscher attraktiv. Auch wenn der Fahrplan auf dem ersten Blick komisch aussah, fand ich die 23:00 Abfahrt ab Mukran attraktiv. 03:15 in Trelleborg und ab auf die Piste. So konnte man ordentlich Strecke machen und ist z.B. noch vor 12:00 Uhr in Stockholm oder schafft die Vormittagsfähre ab Oskarshamn nach Gotland noch. Wird jetzt alles etwas aufwendiger...

Dafür läuft jetzt die Seidenstraße über die Ostsee richtig an. Neben Mukran profitiert jetzt auch Rostock davon. In der Nacht von Montag zu Dienstag lief das Containerschiff "Dornbusch" ein und brachte 49 Container aus Xi'an via Kaliningrad in die Hansestadt. Auftraggeber ist DB Cargo Eurasia in Kooperation mit Mann Lines, DB Schenker, DB Cargo Russia, XI’AN ITL und UTLC. Ein Teil der Container ging per Bahn nach Duisburg. Ein paar Container gehen per KV nach Italien und einige treten ihre Weiterfahrt per Fährschiff nach Schweden an. Der nächste Anlauf aus Kaliningrad ist am 14. April geplant. Der Unterschied zum Dienst in Mukran ist, dass es sich um eine Feederfahrt handelt. Das Schiff ist ein reines Containerschiff mit einer max. Kapazität von 508 TEU. Daher hatte der Dampfer noch mehr Container aus Kaliningrad an Bord, die bereits in Bremerhaven sind.
 
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Morgen Abend um 18:00 Uhr wird die letzte Abfahrt des FS Star in Mukran sein. Die Reederei Tallink und der estnische Staat werden den kurzfristig aufgenommenen Fährbetrieb zwischen Paldiski und Mukran nicht verlängern.

Die schwedische Transdev-Ableger verhandelt z.Zt. mit Stena Line, ob der Berlin Night Express künftig via Rostock nach Berlin reisen kann. Gleichzeitig prüft man die Option, ob der Verkehr auch via Dänemark ohne Fährverkehr laufen kann.
 
Die schwedische Transdev-Ableger verhandelt z.Zt. mit Stena Line, ob der Berlin Night Express künftig via Rostock nach Berlin reisen kann. Gleichzeitig prüft man die Option, ob der Verkehr auch via Dänemark ohne Fährverkehr laufen kann.
Eine Option wäre noch über die Öresundbrücke via Vogelfluglinie nach Fehmarn und dann Richtung Berlin.
Bin ich auch schon mit dem Auto so gefahren. Die Fahrzeit ist so ziemlich das gleiche, nur hat man weniger Pause auf der Fähre und mehr Benzin verbaucht.
 
Nur dass die Vogelfluglinie für Zugverkehr mittlerweile geschlossen ist. Da fahren die Züge erst wieder wenn der Tunnel öffnet.
 
Darf da keine Eisenbahn mehr transportiert werden oder will die DBag bzw. DSB nur keinen Zugverkehr aus Kostengründen?
Ich hatte es so verstanden das der "Bahn" die Fährkosten zu teuer waren und der Güterverkehr ging ja ohnehin schon außen herum via Padborg, Storebältbrücke und Öresundbrücke nach Schweden.
 
“Aufgrund von Gleisbauarbeiten zwischen Rödby und Kopenhagen gibt es Planungen die EC-Verbindung in Abstimmung mit der Dänischen Staatsbahn ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 die Route über Padborg nach Kopenhagen zu fahren”, erklärte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis gegenüber NahverkehrHAMBURG. Die jetzige Fahrzeit soll über Flensburg-Route in etwa gleich bleiben.
Bahn lässt offen, ob Einstellung des Eisenbahnfährverkehrs dauerhaft ist

Wie lange diese Gleisbauarbeiten andauern und ob die Einstellung des Bahnverkehrs über den Fehmarnbelt per Fähre dauerhaft oder nur vorübergehend sein wird, lässt die Bahn offen. “Derzeit werden alle Einzelheiten zwischen den Beteiligten abgestimmt. Diese Einzelheiten werden dann zeitnah kommuniziert”, heißt es dazu nur von der DB.

Aus https://www.nahverkehrhamburg.de/vo...nbahn-faehrverkehr-auf-fehmarnbelt-ein-10933/
 
Ein Eisenbahnverkehr über die Ringsted-Fehmarn-Linie ist z.Zt. überhaupt nicht möglich. Es laufen umfangreiche Arbeiten zur Erneuerung der Bahnlinie durch Banedanmark, u.a. zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung. So ist der Abschnitt zwischen Ringsted und Næstved noch bis Ende November komplett gesperrt. Im Juli wird ein weiterer Abschnitt für Bauarbeiten gesperrt. Die gesamten Bauarbeiten laufen bis ins Jahr 2024. Es kann sich aber aufgrund von Covid-19 noch in die Länge ziehen. Eines der größten Einzelprojekte ist der Neubau der Storstrømsbro. Hier ist die dänische Straßenverwaltung der Bauherr und ein italienisches Baukonsortium ist hier Hauptauftragnehmer. Dann soll erneuerte Anbindung an den Fehmarnbelt-Tunnel auf dänischer Seite fertig sein. Danach könnte man beim Berlin Night Express über diesen Laufweg nachdenken.
 
Tschüs FS Sassnitz - so wird es nächste Woche in Mukran heißen...

Sassnitz soll nach Uddevalla in Schweden segeln und wird dort aufgelegt. Seit dem 1. April liegt dort bereits die Stena Saga von der ebenfalls eingestellten Fährlinie Frederikshavn-Oslo... In Uddevalla lag auch die ehemalige Trelleborg der Königslinie auf, bevor sie via Griechenland in den Persischen Golf ging. Die heutige Sunny pendelt aktuell zwischen dem Iran (Bandar Abbas) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (Schardscha).

Mit dem Abgang der Trelleborg verliert der Hafen Mukran keine unerheblichen Hafenentgelte. Hinzu kommen auf die massiven Ausfälle aus dem Kreuzfahrtgeschäft. Die Vasco da Gama und die Birka Stockholm haben ihre Anläufe aufgrund der aktuellen Lage bereits abgesagt. Nächster Anlauf wäre die Artania von V.Ships. Alles mehr als fraglich. Der Musikdampfer muss auch erstmal Europa wieder erreichen. Er Kahn und seine Crew wurden am vergangenen WE aus mehrwöchigen Corona-Arrest aus Fremantle (Australien) entlassen. Leider muss der aus dem TV bekannte Kapitän Hansen auch zwei tötliche Abgänge (1x Passagier u. 1x Crew) vermelden.

Eine traurige Zeit für die Schifffahrt, die Häfen und vor allem ihren Beschäftigten.
 
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