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BR 210 DR - Konzept einer leichten Drehstromlok für die DR von LEW

Benji125

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Merseburg
Hallo Zusammen,

ich lese gerade das Buch „Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland Band 3: die Deutsche Reichsbahn 1960 bis 1993“.

Dort wird ab Seite 190 von der Entwicklung der Baureihe 210 als leichte Drehstromlok gesprochen. Diese sollte 3,5 MW stark und 160 km/h schnell sein.
Umgesetzt wurde das Ganze nicht mehr. Aber die Autoren sehen die Baureihe 145 als Nachfolge dieses Konzeptes an.

Was ich jetzt suche, sind Bilder oder Zeichnungen von diesem Konzept. Ich habe mal gehört, dass es einige Fachzeitschriften gab, die darüber geschrieben haben. Kann mir dazu bitte ein User einen Tipp geben?

MfG
 
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Gab es da nicht einen Prototyp, habe da so eine silberne E-Lok vor Augen, oder war das eine andere nicht weiter verfolgte Entwicklung?
 
-> Hier <- gibt es Bilder von der E211 Versuchs E-Lok ganz unten im Link
Die hat aber nichts mit einer 160km/h schnellen Drehstromlok zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Baureihe 208/210 war zuerst für den Rangierdienst geplant. Beide sollten wohl sehr gleichartig werden, einzig die Ausrüstung mit Funkfernsteuerung sollte den Unterschied machen. Zusätzlich war noch eine Universallok mit der Bezeichnung 255 geplant.

Diese Pläne wurden aber wegen den Problemen bei der Entwicklung der DrehstromAntriebstechnik geändert.
Darum wurde die Baureihe 252 (heute 156) konstruiert.

Sie sollte zwar eine konventionelle Wechselstrom-E-Lok werden, aber wenigstens ein moderneres Leitsystem als die Baureihe 243 bekommen. Man plante zwar soweit zu gehen, dass die neue Leittechnik es ermöglicht den Ausfall von Komponenten zu ermitteln, bevor der Ausfall eintritt. Hintergrund: man wollte die Instandhaltung vereinfachen.

Das hat so nicht funktioniert. Darum haben die 156 001-0 und 156 002-8 eine LSL-Steuerung erhalten. Durch die Wende konnte man nun auf die Technik „aus dem Westen“ zugreifen. Der Wunschpartner war Siemens mit der SIBAS16. Die dann auch mit der 156 003-6 und 156 004-4 zum Einsatz kam.

Zurück zur Baureihe 208/210. Da zum einen die Oberleitung über vielen Nebengleisen fehlte, weil man nicht so richtig den Bedarf für den Rangierdienst beziffern konnte und weil die Wende neue Möglichkeiten erschloss, wurde aus der Rangierlok Baureihe 210 mit DrehstromAntriebstechnik eine leichte Drehstromlok.
Genau von diesem Konzept findet man relativ wenig.

Die Baureihe 255 wurde ganz bei Seite gelegt.

PS: die E211 001 war wohl der wichtigste Prototyp für LEW. Hier wurde das Thyristorschaltwerk zum ersten mal eingesetzt. Dieses Konzept hatte man dann für die Baureihe 155, 143, 156, 112 und 114 angewandt.
 
1987 plante die DR bis 1989 zwei Loks der Br 208 zu beschaffen. Für den Zeitraum 1990 bis 1995 waren jeweils 100 Loks bestellt. Von der BR 252 sollten 280 Loks geliefert werden.
 
Trotzdem lie das Projekt unter dem Titel BR 255.
 
Habe gerade im Archiv gekramt:
Anfang August 1990 waren folgende Pläne zur Lieferung festgelegt worden:

- 1 Baumusterlok mit LSL-Technik und rotierendem Umformer (156 001),
- 1 Baumusterlok mit LSL-Technik und statischem Hilfsbetriebeumricher (156 002),
- 2 Baumusterloks mit SIBAS-16 und statischem Hilfsbetriebeumrichter (156 003 + 004),

Für die Serie waren folgende Termine geplant:

- 10 Lokomotiven in 1992,
- 40 Lokomotiven in 1993,
- 21 Lokomotiven in 1994

Also war im August 1990 der Bedarf auf 75 Loks zusammen geschmolzen.
 
Moin,
mir ist es auch so, als wenn es mal eine 160km/h schnelle Variante der 6achsigen BR252 geben sollte, welche aber bis auf die 4 Baumusterfahrzeuge (Br156 001-004) aus Mangel an Bedarf nicht mehr realisiert wurde.
Bei der BR252/Br156 handelt es sich aber nach wie vor, um keine Drehstromlok sonder eine herkömliche Einphasenwechselstromlok.
Dieser Umstand hatte unter anderem auch dazu geführt das es keine Serienloks der BR252/156 mehr gab. Bei der Bundesbahn hatte man bereits mit der BR120 eine Drehstom E-Lok und einige Erfahrung mit dem Drehstromantieb gesammelt, so dass das LEW Projekt nicht weiter verfolgt wurde.
 
Das mit der Vmax.160 km/h habe ich auch schon gehört. Aber keinen Nachweis gefunden.

Vmax.120 km/h war die betriebliche Höchstgeschwindigkeit
Vmax.125 km/h war die technische Höchstgeschwindigkeit

Was ich habe nachweisen kann, es war eine Variante der 156 mit einer geänderten Übersetzung für die Rübelandbahn geplant. Die Rübelandbahn sollte auf 15 kV 16 2/3 Hz umgestellt werden.

Ja, die 156 sind herkömmliche Wechselstromlokomotiven. Nur die Hilfsbetriebe arbeiten mit Drehstrom, was aber seit den 70er Standard ist.

Aber mal zurück zur Baureihe 210. Die Entwicklung nach 1990 sollte ja weiter gehen, so sollte die Baureihe 210 dann den leichten bis mittleren Lastbereich bis Vmax.160 km/h abdecken. Während man die Baureihe 120 zur 121 weiterentwickeln wollte.
Also hier wollten die deutschen Bahnen sich nach der Wende die Aufgaben teilen.

Hat da jemand eine Idee wo man noch suchen könnte. Denn die im besagten Buch abgedruckte Zeichnung ist nur eine Übersichtszeichnung.
Ich plane aber eine Umsetzung im Modell. Da wären natürlich ein paar genauere Angaben notwendig.
 
Es wird ohnehin ein Modell ohne wirkliches Vorbild. Mal schauen, zur Not nehme ich die Zeichnungen aus dem Buch doch nur als Orientierung.
Aber man versucht ja so genau wie möglich zu arbeiten…
 
...ich erinneren mich noch dunkel, daß in einer Schulung in Halle-P davon gesprochen wurde.
Damals beschrieb man die Lok aber als "vergrößerte 243" - soll heißen, die Kopfform und Führerstände (und Steuerung) der 243, aber sechsachsig.
Was später dann vorgestellt wurde, hat mich schon etwas erstaunt.

Das wäre doch z.B. ein schönes Bauvorhaben, so eine Lok in TT zu konstruieren... :D
 
Äh...jetzt bin ich raus. Es wurde doch gar nichts vorgestellt. Nur eventuell Skizzen und Zeichnungen. :schiel:
Zumindest habsch das so verstanden.
Halte die Diskussion um dieses ungelegte Ei eh für ... überholt ...
 
Man wollte tatsächlich die Fronten der 243 für die Baureihe 252 übernehmen. Auch sollten die Sicken übernommen werden.

Weil die Baureihe 252 als Übergangslösung bis zur Einführung der Baureihe 255 geplant war, wollte man eigentlich nicht so viel Aufwand betreiben. Es waren auch nicht die Kapazitäten gegeben.

Aber weil man dennoch der „Neuen“ ein modernes Aussehen verpassen wollte, wurde eine neue Kopfform entwickelt, die für die spätere Baureihe 255 als Vorlage dienen sollte. Aber auch auf die Sicken konnte verzichtet werden…
 
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