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Besuch DDR Helmut Schmidt

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Hallo,
mich interessiert schon eine Weile wie der Zug aussah den Helmut Schmidt zu seinem DDR-Besuch genutzt hat.
Die Informationen, die ich im Netz finde scheinen sich hauptsächlich um den Salonwagen zu drehen.
Danke & Gruß
Tino
 
...... und gezogen wurde das Ganze auf dem Gebiet der DDR von zwei (!) Lokomotiven der BR 118. Beides waren Regierungsloks, welche kann ich allerdings nicht sagen. Es ist aber durchaus möglich, das da noch andere Wagen dran waren. Ich denke da an einen Packwagen (für die Gastgeschänke), eventuell noch einen Küchenwagen und Speisewagen und auch noch einen Wagen für den Begleitschutz! Genau weiß ich es leider nicht. Es gibt da im Netz einen kleinen Filmbeitrag. Vielleicht ist der Aussagekräftiger.

Lothar
 
Wie so oft hilft der EK-Verlag. "DDR-Führung auf Reisen" ab Seite 245. Daß vor solchen Zügen zwei 118er hingen, war doch der Normalfall. Nur Vor-und Nachzug hatten nur eine Maschine.
 
Also, ich habe da mal ein wenig im Netz gesucht und auch was gefunden:

Einen regulären Regierungszug, wie man ihn aus der DDR kannte, gab es in der BRD nicht! Der Bundeskanzler der BRD nutze zur damaligen Zeit einen eigenen Salonwagen, welcher ein 1974 extra für Helmut Schmidt gebauter moderne Reisezugwagen war. Für Interessenten, es war ein Fahrzeug der Gattung WGSmz 853.0, zugelassen für 200 km/h.
Der vorige Salonwagen für die Bundeskanzler hatte übrings die Fahrzeugnummer 10205 und wird heute im Haus der Geschichte museal aufbewahrt.
Interessant ist noch, das dem Salonwagen je nach Bedarf Begleitwagen zugeordnet wurden, die sich im Äußerlichen kaum vom Salonwagen des Kanzlers unterschieden. Es ist also durchaus möglich, das solche Fahrzeuge den damaligen Zug beigestellt waren.

Lothar
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 118 048 und 052 beförderten den Zug bis Lübeck. Er bestand aus vier Schlafwagen, 1x 1. Klasse IC, Speisewagen, Salonwagen 51 80 89-90307-5 und einem Nachrichtenwagen. Der Besuch wird auf 10 Seiten beschrieben.
 
Interessant. Also durfte nichtmal der Westkanzler mit Westlok im DR-Gebiet reisen.
Wahrscheinlich einerseits begründet durch Horch und Guck und auch praktischer Natur. Falls eine Westlok auf DR-Gebiet ausfällt wäre schneller Ersatz nicht möglich gewesen.
Oder?
Gruß Tino
 
Man sollte nicht überall Geheimnisse und und Sensationen wittern. Oft sind es praktische Gründe gewesen.
 
Salonwagen 51 80 89-90307-5
Oh, durch den sind @stako69, sein Sohn und ich vorletztes Wochenende in >Koblenz Lützel< spaziert. Mangels Interesse habe ich davon keine Bilder gemacht, aber >Wikipedia< hilft. Fasziniert hat mich an den drei Salonwagen im Museum, dass es quasi Schürzenwagen waren, mit neuen Drehgestellen und modernen Übergangseinrichtungen. Da schaut der Modellbauer in mir schon hin. ;)
 
Das ist auch heute noch so, dass Tfz fremder Bahnen einer Zulassung für das deutsche Netz bedürfen.
Manche sind bis in den Grenzbahnhof, manche für bestimmte Strecken (z.B. privillegierter Durchgangsverkehr) und andere für das gesamte Netz, ggf. unter Auflagen, zugelassen.
Eine 216/218 dürfte damals grundsätzlich nicht für das DR-Netz zugelassen gewesen sein, eine Beförderung ohne eigene Kraft als Wagen hätte wohl wenig Sinn gehabt und eine Zulassung im Einzelfall für den bestimmten Zweck, soweit das technisch möglich gewesen wäre, hat man wohl nicht für notwendig erachtet.

Es geht dabei nicht nur um lauftechnische Kriterien, sondern auch z.B. auch um Zugbeeinflussung und die mögliche Beeinflussung/Störung von Signalanlagen.

MfG
 
Im speziellen Fall wollte da wohl - schon aus Prestige-Gründen - die DDR ihre Fahrzeuge am Zug sehen.


Im Allgemeinen dürften es damals eher monetäre Gründe gewesen sein, dass nach Möglichkeit die DR-Loks bis zum Grenz-Bahnhof West fuhren - bzw die 01er gar bis Hamburg damals.
Nichtsdestotrotz gab es das auch andersrum. Km-Ausgleich?
 
Das ist auch heute noch so, dass Tfz fremder Bahnen einer Zulassung für das deutsche Netz bedürfen.
Manche sind bis in den Grenzbahnhof, manche für bestimmte Strecken (z.B. privillegierter Durchgangsverkehr) und andere für das gesamte Netz, ggf. unter Auflagen, zugelassen.
Eine 216/218 dürfte damals grundsätzlich nicht für das DR-Netz zugelassen gewesen sein, eine Beförderung ohne eigene Kraft als Wagen hätte wohl wenig Sinn gehabt und eine Zulassung im Einzelfall für den bestimmten Zweck, soweit das technisch möglich gewesen wäre, hat man wohl nicht für notwendig erachtet.

Es geht dabei nicht nur um lauftechnische Kriterien, sondern auch z.B. auch um Zugbeeinflussung und die mögliche Beeinflussung/Störung von Signalanlagen.

MfG
Danke für die Erklärung.
Gruß Tino
 
Im EK-Buch von Klaus Bossig "Regierungszüge der DDR" findet sich ein Abschnitt zur Reise von Bundeskanzler Schmidt in die DDR. Ich habe das Buch gerade nicht zur Hand, werde aber heute Abend mal nachschauen, ob sich da näheres zum Fahrzeugeinsatz findet, das hier noch nicht angesprochen wurde.
 
...DB-Maschinen (220/221/216/218) kamen regelmäßig bis Oebisfelde - bisweilen auch ins Bw...
(und wir stiegen auch - trotz Verbot - schon mal auf - man war ja neugierig ;) )
 
Nein hat er nicht: Er schrieb von "DDR-Führung auf Reisen" - das ist ein anderes Buch vom gleichen Autor. Die Inhalte beider Bücher überschneiden sich teilweise etwas, aber zur Reise von Schmidt in die DDR ist mir aus dem Buch "DDR-Führung auf Reisen" nichts erinnerlich - kann mich allerdings grad auch irren.
 
Im Allgemeinen dürften es damals eher monetäre Gründe gewesen sein, dass nach Möglichkeit die DR-Loks bis zum Grenz-Bahnhof West fuhren - bzw die 01er gar bis Hamburg damals.
Diese weiten Einreisen in den Westen waren seitens DDR alles andere als beliebt. Deswegen nach dem Grundlagen-/Verkehrsvertrag auch das betrieblich fast sinnlose Umspannen in Gerstungen, so dass die DB für die paar km bis Bebra die Traktion der Reisezüge stellen musste/durfte. Wirklich praktisch war das für die DR nicht, da sie die Lok aus dem "internationalen Teil" des Bahnhofs fast nicht zum Bw bekam. In Bebra war die Unterbringung/Versorgung im Bw einfacher.
Nichtsdestotrotz gab es das auch andersrum. Km-Ausgleich?
Km-Ausgleich betraf vor allem die Wagen, nicht die Lokomotiven. Da hatte die DR den Vorteil, ein paar "West"wagen im eigenen Netz für Füllleistungen nutzen zu können, da die eigenen recht weit ins Fremdnetz fuhren.

132 auch mit D-Zug aus Berlin nach HH
Vor 1989? Wozu hatten Reisezüge den vergleichsweise langen Halt in Büchen? Teils länger als auf der Ostseite in Schwanheide?
 
Zuletzt bearbeitet:
Km-Ausgleich betraf vor allem die Wagen, nicht die Lokomotiven. Da hatte die DR den Vorteil, ein paar "West"wagen im eigenen Netz für Füllleistungen nutzen zu können, da die eigenen recht weit ins Fremdnetz fuhren.
Ich kenne diese Vertragshintergründe nicht, ich finde es aber erstaunlich, dass es für die Wagen-km Ausgleichszahlungen gab, aber für die ich nenne es mal Dienstleistung der Loks in "fremdes" Gebiet hinein nicht. Wenn es den weite Einreisen gab.
Oder wurde das doch noch irgendwie anders verrechnet?
Gruß Tino
 
...DB-Maschinen (220/221/216/218) kamen regelmäßig bis Oebisfelde - bisweilen auch ins Bw...
(und wir stiegen auch - trotz Verbot - schon mal auf - man war ja neugierig ;) )
Aber hallo Berthie, wurden die Loks nicht von der Trapo bewacht/ beaufsichtig? Oder warst Du zu stiller Stunde unterwegs sehr interessant
schreib mal mehr. Kamen Dir die Führerstände nicht auch sehr altmodisch vor, ging mir so nach 1990.
Ich ( 2. Lehrjahr zum Lokschlosser in Lu. Wittenberg) ging einmal 1987 zur Spätschicht in den Lokschuppen dort stand eine 132 (wir hatten keine)
als Reserve für Erichs Hasenjagtzug nach Oberhof. Ich wollte mir die Lok nur ansehen da sprang ein Trapozist aus einer Ecke hervor und jagte mich weg.
Und sowas in der eigenen Dienststelle, im heimatlichen Schuppen.
 
...ich arbeitete im Bw Oebisfelde, da streikte auch schon mal 'ne Lok auf dem Bahnhofsgelände.
Und wenn man dann in Arbeitskluft über'n Bahnhof ging, achtete keiner auf einen.
Die Trapo hatte "genug zu tun" und eigentlich kannte man sich ja.
Da hält plötzlich eine Diesellok neben einem und aus dem Fst. kommt 'ne Frage nach 'ner Glühlampe.
Der Kutscher kam schon zu Dampfzeiten zu uns - man kannte sich und er kannte sich auch aus ;)
Also - geentert und erst mal durch den Maschinenraum.

Einer fuhr auch mal (mit 'ner 216/218) mit Bremsproblemen ins Bw - auf 'ne Arbeitsgrube im Freien.
Der Stellwerker zuckte nicht lang und der Lokführer (auch 'n alter Haase) kannte die Gleisnummern.
Da rannten die "alten, dicken Männer" von der Trapo schon hinterher - von ihrer Dienststelle bis ins Bw - gut 2km - als sie, hochrot und schnaufend, die Lok umstellen wollten, startete der Kollege und fuhr wieder ab.
Was haben wir gefeiert :D
Das war so um 1975-78 - nicht erst kurz vor der Wende.
Hat aber alles nix mit Helmut Schmidt zu tun - nur mit DB-Maschinen in der DDR...
 
ich finde es aber erstaunlich, dass es für die Wagen-km Ausgleichszahlungen gab,
Gab es das? I.d.R. erfolgte der Ausgleich in Naturalien: Während der DR-Wagen nur nach Köln, Mönchengladbach, München, Basel, ... weit in DB-Gebiet fuhr und anschließend postwendend zurück Richtung (D)DR, wurden zeitweise DB-Garnituren während ihre Wendezeiten im DR-Netz für nationale Verbindungen in der DDR genutzt. Allerdings wurde Ausgleich so weit wie möglich vermieden und die Garnituren so auf die deutsch-deutschen Verbindungen zugeteilt, dass DB-Wagen im Summe ähnliche viele km in der DDR fuhren wie umgekehrt DR im Netz der DB.
aber für die ich nenne es mal Dienstleistung der Loks in "fremdes" Gebiet hinein nicht. Wenn es den weite Einreisen gab.
Nach dem Grundlagenvertrag bzw. dem darauf basierenden deutsch-deutschen Verkehrsvertrag dürften weite Einreisen die Ausnahme gewesen sein. Ohne Blick auf die Karte, war IMHO Hof der am weitesten von der Grenze entfernte Bahnhof für den Traktionswechel zwischen DR und DB (geschätzt keine 15 km). "Dafür" fuhr auf den nächsten drei Grenzübergängen die DB nach Probstzella, Gerstungen (Kaliverkehr des hess. Reviers: WIMRE 216 der DB mit Richtungswechsel in Gerstungen + ein paar Durchläufe der DR-132 bis Bebra ab Sommer 1989) und Ellrich.
Dass Hamburg zwischen 1973 und 1989 in großem Stil von der 132 angefahren wurde, kommt mir spanisch vor. Dagegen sprechen vor allem die Fahrzeiten der Transitzüge zwischen Berlin und Hamburg. Die hatten auf Gebiet der BRD deutlich längere Aufenthalte als in der DDR. Auch wenn's nur acht...zehn min waren: für Personalwechsel inkl. "Kontrollen" recht lang, für einen Lokwechsel ausreichend.
 
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