Hmm, Leiterplattenherstellung wäre auch mal ein Thema für FAQ.
Allerdings mit präzisen Angaben, Erfahrungswerten ohne irgendetwas "schwammig" offen zu lassen.
Vielleicht kann das ein Mod mal zu einem eigenen Thread ausklinken.
Prolog:
Verfahrensweisen gibt es genug. Die
Direkt-Toner-Methode oder die heute gebräuchliste Methode mit Photoplatine >>
z.B. hier.
Ich will mich gar nicht über die Misserfolge auslassen (habe beide Verfahren probiert), sondern nur Daten welche zum Erfolg führten.
Wie welches Verfahren geht findet man mehrmals im Netz, nur die Eckdaten sind meist unvollständig.
Hier meine "Erfolgsdaten" (photobeschichtet):
Hardware: 3x Kunststoffschale (Entwickler, Spülung, Atzbad), Kunststoffpinzette
Basismaterial: Hartpapier (proMa), z.B. Reichelt FHPCU ...
Belichter: 500W Halogen-Lampe (kalt-weiß)
Abdeckung bei Belichten: 2mm Glasscheibe aus Bilderrahmen
Druckmedium: Overheadfolie, klar (Laser)
Lampenabstand: 20 cm
Belichtungszeit: 2 - 2,5 min
Entwicklertemperatur (NaOH): 30 - 40°
Entwicklungszeit: 15-30 sec, fertig wenn keine Schwaden mehr aufsteigen
Ätzmitteltemperatur (Natriumpersulfat): 50-60°
Ätzdauer: das zeigt das Auge...
Beim Entwickeln die Platine hin- und herbewegen. Die Verfärbung zeigt sich schnell und deutlich. Wenn keine (braunen) Schwaden mehr aufsteigen noch 5-10 sec, dann abspülen und ab in das Ätzbad. Erscheint das Layout nur schwach und langsam war die Belichtungszeit zu kurz. Erscheint das Layout sehr schnell und löst sich dann ebenfalls in braunen Schwaden auf, war die Belichtungszeit zu lang.
Das vorgeheizte Ätzbad stelle ich dann in den Herd bei 60°. Ab und zu mal rausnehmen, bewegen und Luft an die Leiterplatte lassen. Beides beschleunigt das Ätzen.
Epilog:
Leichte Probleme habe ich noch bei größeren Flächen. Bedingt durch die Rasterung des Laserdrucks werden diese durchbelichtet und mit angeätzt. Test mit Tintendrucker steht noch aus, vermutlich besser.
[Edit 14.03.2009:]
Um das Durchbelichten zu verhindern lege ich zwei Ausdrucke deckungsgleich übereinander. Eine ziemlich frickelige Angelegenheit, besonders wenn filigrane Layouts eine genaueste Deckung erfordern, für Einzelstücke oder Kleinstserien aber vertretbar.
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Leider lässt sich der Photolack dieser Platinen meiner Meinung nach besch... löten.
Möglich wäre der Trick zum verzinnen mit zinnhaltigem Flussmittel zum Löten für Kupferrohre >>
hier. Bei mir ging es voll daneben.
Erfahrungswerte mit anderen Belichtern (UV-Lampe, Photolampe) usw. wären interssant.
Was das Bohren angeht... Erst ein Pils für eine ruhige Hand und dann los!
[Edit 14.03.2009:]
Ich bevorzuge mittlerweile Hartpapier, obwohl die Ergebnisse mit Bundgard Epoxy m.E. besser werden.
Das glasfaser verstärkte Epoxy generiert jedoch einen mächtigen Verschleiß an Bohrern. Nach rund 70-100 Bohrungen ist der Bohrer stumpf. Bei EUR 5,- für 3 Stück ganz schön happig. Bei Hartpapier gehen 4-5 Euro-Platinen (rund 1000 Bohrungen) locker mit einem Bohrer.
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flic