• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Aufbau eines Güterbahnhofs

Profi-Printe

Foriker
Beiträge
382
Reaktionen
2
Ort
Finsing bei Erding
leider habe ich diesbezüglich im Forum nichts gefunden. Aus diesem Grund dieses neue Thema

Auf meiner neuen Anlage möchte ich einen kleinen Güterbahnhof darstellen.
Wie ist so ein Güterbahnhof eigentlich aufgebaut? Welche Teile gibt es?

Ich möchte mit max. 2 Zügen einfahren, Loks abkuppelt und diese parken. Eine Rangierlok soll die Züge zerlegen. Einige Wagen sollen wieder zu einem Zug zusammengesetzt werden und andere Wagen sollen in die "Güterabfertigung" gebracht werden um diese später wieder in einen Zug zu integrieren.

Ich denke mal, dass ich drei Gleise nebeneinander brauche (zwei für die Züge und eins zum rangieren). Vielleicht auch ein viertes auf dem gleich ein Zug aus einzelnen Wagen der beiden eingefahrenen Züge zusammengestellt wird. Dazu noch 4 bis 5 kürze Gleise auf denen die Loks parken.
Was braucht man noch?

Es soll real aussehen und vor allem soll es seinen Zweck erfüllen. Ich möchte rangieren und Züge zerlegen und anders wieder zusammenstellen.

Kann mir jemand diesbezüglich Tipps geben oder mich auf ähnliche Themen oder Internetseiten verweisen?
 
Dein 'Güterbahnhof'
liest sich eher wie die Güteranlage eines Bahnhofes auf dem auch Personenverkehr stattfindet, oder wie eine Anschlußstelle für einen mittleren Industriebetrieb (Wüst). Einen richtigen Rangier- oder Verschiebebahnhof wirst Du auf einer Heimanlage aus Platzgründen eh nicht bauen können.
Prinzipiell hängt der Aufwand der Anlage vom Verkehrsaufkommen (bei Modellbahnanlagen meistens vom zur Verfügung stehenden Platz :happy: ) und der Art der zu verladenden Güter ab. Nicht zuletzt spielt die gewählte Epoche eine erhebliche Rolle.

Im ersten Fall
Güteranlage eines Bahnhofes, auf dem auch Personenverkehr stattfindet
empfehle ich, ein Umfahrgleis anzuordnen, von dessen Enden (Ausziehgleise) aus nur die Güterzuggleise erreichbar sind, ohne daß dieses Umfahrgleis direkt von der Strecke aus befahrbar ist. Von diesem Gleis können dann die Gleise zu den Verladeanlagen wie z.B. Rampen, Ladestraßen und Güterschuppen, sowie auch Abstellgleise für Wagen und - wenn kein Bw geplant ist - eine oder höchtens zwei Lokomotiven.
Die Ausziehgleise können unterschiedlich lang sein, das kürzere sollte mindestens das Umsetzen einer Lokomotive gestatten, auf dem längeren am anderen Bahnhofsende sollte eine Rangierlok mit mindestens einem halben Güterzug Platz finden, wenn der ganze Zug aufgelöst werden soll.
Die Lade- und Abstellgleise sollten dem langen Ausziehgleis möglichst gegenüber liegen, um zusätzliches Umsetzen und Sägefahrten zu vermeiden.

Im zweiten Fall
Anschlußstelle für einen mittleren Industriebetrieb (Wüst)
funktioniert das System genauso,
Unterschiede bestehen hauptsächlich in der Anbindung an die Strecke. Solche Anlagen gehören meist nicht direkt zu einem Bahnhof, sondern sind als Anschlüsse an der freien Strecke vorhanden oder aus nahen Bahnhöfen herausgeführt.

Weiterhin unterscheiden sich die angelieferten Güter. Während an den Ortsgüteranlagen der Bahnhöfe hauptsächlich Stückgut, einzene Wagenladungen oder kleine Wagengruppen umgeladen werden, sind es bei Industrieanschlüssen häufig Ganzzüge mit speziellen Ladungen wie z.B. Gasen und Flüssigkeiten, Kohle, Stahl, Halbzeugen und Endprodukten, oft auch in Spezialwagen.
 
Es gibt schon auch ganz winzige Güterbahnhöfe. Zum Beispiel den hier in Köttewitz: <drück mich> (Mein persönlicher Liebling). Er liegt als AWANST an der Strecke Heidenau-Altenberg und ist im Original nur läppischen 400m lang.
Aber ein Güterbahnhof hat immer einen Zweck und den solltest du dir vorher überlegen. Im Falle von Köttewitz ist es das große Chemiewerk (Fluorchemie Dohna), dass etwas nördlich vom Bf liegt. Früher war da auch noch die Papierfabrik nordwestlich (VEB Vereinigte Papierwerke Heidenau BT Dohna). Einen alten und einen neien Güterboden gibt es auch noch


Du brauchst also Betriebe und überlegst dir was sie an Waren umschlagen. Dementsprechend gestaltest du die Gleise. In Köttewitz sind es hauptsächlich Kesselwagen für die Chemiebude. Die Papierfabrik bekam Lumpen, Holz und was man sonst alles für Papier braucht (->Wiki). Raus gehen dann die G-Wagen mit Papier oder Flachwagen mit Rohpapierrollen. Entsprechend deiner Frachten musst du Behandlungsanlagen vorsehen. Und die Gleiswaaage nicht vergessen!

Es gibt übrigens auch recht kleine Containerbahnhöfe. ZB der neue in Dresden! Aber wie gesagt: wichtig ist sich vorher den Zweck zu überlegen, der Rest kommt dann, beim drüber nachdenken.
 
"Güterbahnhof", schon wieder dieses Wort. Ist das Wort überhaupt definiert?
"Bahnhof" ist es.
Genau darum ist nämlich die zuvor verlinkte Betriebsstelle auch kein Bahnhof, sondern nur eine AWANST (Ausweichanschlußstelle).
 
Vielen dank :) Die Gleiswage hätte ich jetzt vergessen. Wo platziert man diese am besten?

Zu meiner Anlage. Es wird zwei Hauptstrecken und keine Nebenstrecke geben. Der Güterbahnhof soll neben dem Personenbahnhof seinen Platz finden. Ein Umfahrgleis für den Personenbahnhof ist auch vorgesehen.

Der geplante Güterbahnhof soll eigentlich nur die Stadt versorgen. Ein Kühlhaus, Stückgutabfertigung sowie eine Rampe ist vorgesehen.

Ein modernes BW liegt auf der anderen Seite des Bahnhofs. Hier finden nur E-Loks und Dieselloks platz. Das BW soll mit einer Schiebebühne ausgestattet werden.
Zur Betankung der Dieselloks müssen vom Güterbahnhof Kesselwagen ins BW gebracht werden. Vielleicht auch Stückgutwagen mit Ersatzteilen oder ein Flachwagen mit einem neuen Dieselmotor oder Stromabnehmern?

Im Güterbahnhof sollen die für die Stadt bzw. das BW benötigten wagen aus den Zügen genommen werden und andere wieder angehängt werden.
Eine Industrieanbindung ist nicht geplant wäre aber vorstellbar.

Das alles spielt in Epoche 4.
 
Ditmar, in einem Bahnhof beginnen und enden Züge. In einem Güterbahnhof beginnen und enden Güterzüge ;D

Der Güterbahnhof Köttewitz wird in diversen Literaturen so bezeichnet. Ich denke mal das liegt daran, da dort komplette Züge zusammengestellt werden und so auf die Reise gehen (nicht nur bis Heidenau). Das der Güterbahnhof hinter einer Awanst liegt ist vielleicht ne betriebliche Besonderheit, aber sicher nicht so ungewöhnlich. Mit der Awanst wird doch nur die Art der Ausfädlung aus der freien Strecke bezeichnet, da sie durch ne Gleissperre und entsprechende Weichenschlösser gesichert ist. So daß man sich einschließen kann.
 
Hallo Profi Printe
du hast doch bestimmt erste Planungen gemacht.
Stell doch mal den Plan ein, da kann man vielleicht besser was dazu sagen oder auch ändern als mal so ins Blaue rein etwas zu erklären.
 
Ditmar, in einem Bahnhof beginnen und enden Züge.
Der Güterbahnhof Köttewitz wird in diversen Literaturen so bezeichnet. Ich denke mal das liegt daran, da dort komplette Züge zusammengestellt werden und so auf die Reise gehen (nicht nur bis Heidenau). Das der Güterbahnhof hinter einer Awanst liegt ist vielleicht ne betriebliche Besonderheit, aber sicher nicht so ungewöhnlich. Mit der Awanst wird doch nur die Art der Ausfädlung aus der freien Strecke bezeichnet, da sie durch ne Gleissperre und entsprechende Weichenschlösser gesichert ist. So daß man sich einschließen kann.

Du hast es doch eben selbst erklärt:
Im Bahnhof (können) Züge beginnen, enden und begegnen. Regelmäßige Zugfahrten in Nebengleise sind nicht zulässig. In Nebengleise dürfen Gleissperren eingebaut werden.
Na? Schließt sich der Kreis?
Genau. Da gar keine "Züge" in die Awanst einfahren können, ist es ebene eine Awanst und kein Bf. Dann wäre nämlich die Weiche eine Abzweigweiche und das "drumrum" damit eine Abzweigstelle und die Awanst ein Bahnhof.

Ach ja: Der Unterschied zwischen Awanst und Anst ist auch ganz einfach: Bei einer Awanst wird die Information, dass das Streckengleis frei ist und Flankenschutz besitzt mit ausreichender Sicherheit an die Nachbarbetriebsstelle(n) übertragen, bei der Anst. nicht. Unterschied liegt also nicht (zwingend) im Flankenschutz.

So einfach kann das Leben sein. :)

Gruß ebahner
 
Zurück
Oben