Upss...jetzt schwappt hier eine Moduldiskussion rein, das freut mich sehr
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Zu den Fragen:
Das Modulsystem "MOSYS" von Herrn Gabor haben wir fachmännisch in Leipzig begutachtet. Ohne dem Herrn Gabor aber zu nahe treten zu wollen: Warum muß der Grundkasten SO EXTREM aufwendig und damit teuer sein? Habt Ihr ihn mal gefragt, was ein paar "Kopfstücken" kosten sollen - nein? Wir schon! Als Antwort fielen dann um 40.- wenn ich mich recht erinnere. Das ist um Faktor 4 teurer als normale TT-Modulkkopfstücken, wie man sie heute kaufen kann. Es gab im Oktober für MOSYS noch keinerlei Unterlagen fr den Bau, die Art der Verkabelung, die Gleislage usw...es ist also selbst bei gutem Vorsatz nicht möglich, jetzt schon MOSYS-Teile zu bauen, die dann auch an andere MOSYS-Module passen. Das System steckt noch in den Kinderschuhen und als Hardcore-Modulist fragt man sich, was denn an MOSYS anders/besser ist, was man mit den derzeit erhältlichen TT-Modulen nicht auch machen kann. Ehrlich - außer der unterirdischen Rückführung (mit all den Problemen eines Gleisübergangs auf 2 Ebenen und deren Ausrichtung) sehe ich NICHTS, was man nicht auch mit den bewährten Modulbauweisen machen kann - und das zu einem Bruchteil des Geldes.
Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen; ich schätze und achte Herrn Gabor und seine Arbeit sehr. Nur halte ich MOSYS vor dem Hintergund dreier gestandener TT-Modulsysteme (AKTT, Joschidul, FKTTM) als "am Bedarf vorbei geplant".
Zu den anderen Fragen:
Die Steuerung auf den Modulen ist analog und digital möglich, da bei Modulen eben nicht nur die Geometrie des Kopfstückes, sondern auch die elektrische Verkabelung genormt ist. Und da ist es dann egal, ob am Gleis eine analoge oder digitale Spannung anliegt. Für Betriebsstellen ist das genauso; hier ist eine über Jahrzehnte bewährte Schaltung vorgesehen, die analogen Betrieb oder digitalen Betrieb (oder gar Mischbetrieb) zuläßt, ohne auf die Größe der Betriebsstelle (Bahnhof) Rücksicht zu nehmen.
Weichen gehören auf Modulen immer zu einer Betriebsstelle (bzw. ist eine Solche so definiert, das mind. eine Weiche vorhanden sein muß). Diese Betriebsstellen werden dann vor Ort gesteuert, je nach belieben des Erbauers.Die Betriebsstelle endet aber an irgend einem Kopfstück, und dort eben auch die Steuerung. Es gibt bei uns Betriebsstellen, die sind mit Motorweichenantrieben versehen, die per Kippschalter vom lokal angebauten Gleisstellpult versorgt werden. Andere Betriebsstellen besitzen eine rein mechnische Weichenstellung oder jede Elektrik und andere wiederum bauen an jede Weiche noch einen Decoder und über ein Stellpult und angeschlossene Digitalzentrale werden dann die Weichen gestellt. Hier hat jeder seine persönliche Freiheit, je nach Lust und Geldbeutel zu bauen.
Zu Modultreffen wird jeder größere Bahnhof mit einem eigenen Fahrdienstleiter besetzt, der dann für seinen Bahnhof verantwortlich ist und die Weichen und Signale entsprechend zu stellen hat - eine zentrale Stelle gibt es nicht, wäre ja auch langweilig. Da die Elektrik auch genormt ist, kann man sich an jeden Bahnhof stellen und als Fdl tätig werden - die Handgriffe sind alle gleich und die Symbole identisch. Gerade bei Modultreffen über 72h ist das absolut genial, wenn man an vielen verschiedenen Bahnhöfen Dienst tut oder eben auch mal als Lokführer mit einem 2m langen Nahgüterzug über das Arrangement schuckelt und an jeder Milchkanne anhält, um sie mitzunehmen oder abzuliefern. Da dauert ein "Dienst" mit einem solchen Zug auch schonmal 2h, um von Startort A nach Zielort B über die Zwischenorte C,D,E......zu gelangen.
Bremsstrecken oder andere Zugbeeinflussungen gibt es generel nicht, da der "Lokführer" eigenverantwortlich seinen Zug steuert und am Bahnsteig eben den Handregeler schließen muß, um anzuhalten.
Dies wiederum hängt von der Philosophie des Modulbetriebs ab, die möglichst vorbildgerechten Verkehr erwünscht, bei dem man noch selber mitdenken muß. Module sind ungeeignet für diejenigen, die sich mit dem Bierchen vor eine Anlage setzen wollen und dort ihre Züge beim Fahren bestaunen. Module erfordern Eigeninitiative!
Die Fahrzeugkennzeichnung wird durch Farbmarkierungen an der Unterseite vorgenommen. Jeder an einem Modultreffen mit Fahrzeugen teilnehmender Fan hat einen eigenen Fabrcode und versieht alle Fahrzeuge damit, die er einsetzen will. Am Ende eines Treffens wird dann sortiert. Auch wenn das verrückt klingt; in den Jahren der Modultreffen mit mehreren 100 gleichzeit laufenden Wagen und bis zu 30 Lok´s ist noch nie etwas weggekommen.
Und nochmal zu der Steuerung: der Freundeskreis TT-Modulbau (FKTTM) betreibt auf seinen Modultreffen die gesamte Anlage 100% digital. Wer keine digitalen Loks hat oder seine Module nicht dafür ausgelegt sind, kann eben nur als "aktiver Besucher" mitmachen. Der AKTT betreibt die ansich mechansich kompatibeln Module fast zu 100% analog mit Signalbeeinflussung etc. Wer lieber das machen will, ist dort besser aufgehoben. Eine Mischung beider Module ist wie gesagt mechanisch kein Thema, elektrisch dagegen schon. Deshalb gab es bisher auch nur wenige Treffen, wo beide Systeme zusammen gezeigt wurden - und das dann auch nur mit definierten Übergabepunkten Digital<->Analog.
Aber das sind dann schon tiefgründigere Dinge und jedem selber überlassen - für beide Spielarten gibt es unterdessen größere Gruppen mit einem "Haufen" Modulen