So, damit mir hier niemand vorwerfen kann, ich würde es nicht wenigstens mal versuchen, will ich mal von meinem Wochenende berichten. Ich bin recht euphorisch an die Sache gegangen, div. Youtube-Tutorials liesen nur Gutes erwarten.
Freitag-Abend: H0-Modell einer "must have Lok" auf das Sideboard im Keller gestellt, Kamera auf ein Stativ und Serienbilder geschossen, nach jedem Bild die Lok ein Stück gedreht und wieder "Schuß". Nach 25 Bildern alles rauf in die Autodesk-Cloud und 10min gewartet. Ergebnis: Rotz, vollkommen unklare Formen, hätte auch eine Amöbe sein können.
Im nächsten Schritt dann wieder intensiver gelesen, Foren gesucht (und gefunden), alles übersetzt und erkannt: Oha, das Modell darf sich nicht bewegen, man muß um das Modell herum wandern.
Freitag-Nacht: H0-Modell einer "must have Lok" auf ein Stativ mitten in den Flur gestellt, Frau ins Bett geschickt, Deckenstrahler umgedreht und mit wenig Schatten ausgeleuchtet. Kamera gegriffen und mich wie Rumpelstilzchen um das Ding bewegt. Nach 35 Bildern alles kopiert, ab in die Cloud und warten....Ergebnis: keines der Bilder konnte verwendet werden (ohne Begründung), die einzelnen Vorschaubilder blieben ausgegraut.
Wieder gelesen - es war unterdessen 01.00 am Samstag. Oha, es könnte mit dem (zu einförmigen) Untergrund zu tun haben, der als Positionsreferenz in absoluten Bezug auf das Modell stehen muß. Ich hatte da eine unscheinbare Sperrholzplatte genommen, die war wohl zu "gleichförmig".
Samstag-Früh, 01:30: H0-Modell einer "must have Lok" auf den Wohnzimmertisch gestellt, der hat eine Mamorplatte und somit genug "Unterschiede" in der Oberfläche. Lampen ausgerichtet, 30 Bilder gemacht und gegen 2:15 Uhr schiebt mir die Autodesk-Cloud wieder eine Amöbe auf den Rechner...Frust, Frust...noch ein Sturzbier und ab ins Bett.
Samstag-am Tag: nach div. Arbeiten am Haus hat mich der Ehrgeiz neu gepackt. Vielleicht ist das Licht schuld? Also alles raus auf die Wiese. Vermessungsstativ aus dem Keller geholt, Brett drauf, Lok drauf und wieder um das Ding gesprungen. Diesmal 40 Bilder und ab in die Cloud. Ihr werdet es erraten: nix...nicht mal eine Amöbe. Die Bilder scheinen "untauglich"...gut, also gleicher Versuch, diesmal aber nicht mit der DSLR, sondern mit der Canon-Kompaktkamera der Tochter. Vielleicht liegt es ja an den Files...Versuch macht Kluch...
Klug wurde ich nicht, auch damit ging es nicht.
Frust...und weiter im Internet gesucht. In einem amerikanischen Forum berichten andere Leute von ähnlichen Fehlern, wiederum andere haben keine Sorgen. Liegt es an der Cloud und deren Belastung? Gibt es Stoßzeiten? Keine Ahnung, ich versuche es einfach noch einmal.
Samstag-Nacht, der Rest der Familie schläft schon...ein Versuch mit nur wenigen Bildern (vielleicht sind 40 zuviel?) eines kleinen Detailausschnittes der Lok. Ergebnis: nix, Bilder nicht zu "stitchen".
Diesmal einen Frust-Whiskey und ab ins Bett.
Sonntag-Nachmittag: irgend etwas kann nicht stimmen, wenn nicht mal zwei Bilder mit nur wenigen Grad Abweichung verrechnet werden. Wo könnte der Fehler liegen? Im Forum auch mal viele andere Beiträge gelesen und dabei erfahren: Hossa - es geht wohl doch mit einer "Drehscheibe", wenn man die Kamera auf einem Stativ fixiert, den Hintergrund (der wird beim Rendern mit ausgewertet) jedoch einheitlich abdunkelt und als Kontrastfläche eine Tageszeitung nimmt, die sich wohl ideal als Referenz eignet. Vielleicht liegt es doch an der Referenz unter der Lok?
Sonntag-Vorabend: Vermessungsstativ im Keller aufgebaut, Sperrholzplatte mit doppelseitigem Klebeband präpariert und eine bunte Zeitungsseite aus einem Anzeigenblatt aufgeklebt. Lok drauf und los gehts....die Cloud rechnet, die Cloud lädt....nix! Ich stehe kurz vor'm platzen.
Was nun? An den Bildern kann das nicht liegen, ich habe jetzt 50(!) Aufnahmen nur von einer Lokhälfte gemacht, sämtliche bei Youtube zu sehenden Referenzen hatten weniger Ausgangsmaterial. An welcher Schraube könnte man denn nun noch drehen?
Schraube 1: Bildauflösung....da ist man nun schon Stolz auf seine vollformatige DSLR und soll dann die Bilder "klein" rechnen? Nun gut, testen wir es. Das Rohmaterial einmal durch "Traumfliegers Onlinepicture" gejagt und aus reichlich 4000px Bildbreite die Bilder auf 2500px reduziert. Statt den ca. 6MB je Bild hatten die Bilder jetzt nur noch ca. 1,5MB. Alles in die Cloud, warten...hoffen, bangen...umsonst!!!
What the fuck....
Schraube 2: Dateigröße...sollten die 1,5MB noch zu groß sein? Alles noch einmal durch TOP gejagt, diesmal die Auflösung nicht verschoben, dafür aber eine maximale Dateigröße von 750kB eingestellt. Alles wieder hoch in die Cloud...warten, hoffen, bangen...BINGO!!!! Endlich bekomme ich ein ansehnliches Ergebnis.
Was das taugt und wie man da jetzt weiter damit arbeiten kann, dass wird sich irgendwie ergeben. So nebenbei habe ich heute eine Mail aus den Staaten bekommen, wo eine maximale Dateigröße von 3MB angegeben wird...ein Witz, denn meine vorletzen Files waren alle um 1,5MB. Die Software ist noch Beta, vielleicht liegt es einfach daran.
Die Screenshots:
1) das aus 50 Bildern zusammengesetzte Modell der KEG21xx, jedoch ganz bewusst nur eine Hälfte fotografiert.
2) das sich ergebene Mesh, welches in anderen Programmen verwendbar ist
3) meine Fotostandorte, visuell aufgearbeitet
4) Detailzoom
So, nun ist Sonntag-Abend und mir geistern schon viele neue Ideen zur Verfeinerung der Technologie durch den Kopf. Der Einstieg scheint geschafft, alles Weitere ist Feintuning. Als erstes suche ich jetzt einen alten Plattenspieler