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überarbeitete Schirmer BR64 (2021)

An der DRG-Variante fallen mir im Vergleich zur alten Ausführung der freiere Führerstandsdurchblick positiv, die aufdringlich kupferglänzenden Schleifkontakte auf dem Rahmen hingegen sehr unangenehm auf. An letztere soll man offenbar selbst Hand anlegen.

Schirmer64_neu-alt_7348.jpg

Kaum Hoffnung hege ich bezüglich der güldnen Bedruckung (Eigentümerschild, Loknummer, Beheimatung, Typenschild). Sie sieht bereits jetzt aus, als erwiese sie sich bei der Neuauflage ebensowenig als grifffest wie bei der alten. Meine alte Lok hat darum keine Nummer, kein Zuhause und gehört ... ähm. Die Druckqualität entspricht ungefähr jener an der 01 von BTTB, die auch kein Jahr lang hielt. Immerhin lohnt es sich darob eher für zwei 64er-Modelle als für eines, Schildersätze aus Messing ätzen zu lassen oder sich ein paar Abziehbilder zu gestalten.

Abzuwarten bleiben (für mich) Laufeigenschaften und Zugkraft. Mit 95,3 Gramm ist das Modell immerhin schon stolze 11,6 Gramm schwerer als der Vorgänger; ich werde gelegentlich untersuchen, ob sich innen Raumreserven zur Ballastierung auftun. Hundert Gramm halte ich für eine magische Grenze. :)
 
Moin, meine Epoche 3 Maschine zieht auf meiner Anlage mit ca 1,8 Prozent Steigung einen Zug mit 5 Donnerbüchsen und Packwagen anstandslos. Ich bin zufriedenen. Gruß Ralf
 
Heute nacht habe ich die neue BR 64 einfahren können, dank einem Bettungsgleisoval auf dem Stubentisch und unter erschwerten Bedingungen. Eine hundert Meter entfernte Gleisstopfmaschine in 1:1 hat meinen Haushaltsvorstand genötigt, eine Best-of-CD der Bee Gees bis auf Anschlag zu drehen. Um einen seriösen Testbericht müßten sich folglich die Experten kümmern, dies hier ist nur mein sehr subjektiver und ganz kurzer erster Eindruck. Mein vergleichender Test mit dem Alt-Modell beruht selbstverständlich auf dem Anforderungsprofil meiner Anlage, kann also nicht verallgemeinert werden.

Los ging's bei "Saturday Night Fever", aber aus o.g. Gründen kann ich wenig Verläßliches zur Lautstärke sagen. In der Pause zwischen "Jive Talking" und "Nights On Broadway" konnte ich jedenfalls keinen auffälligen Unterschied in der Geräuschemission beider 64er wahrnehmen. Meine mit Riementrieb auf die Schnecke und Maxon-Motor aufgepeppte 86er von BTTB surrt wesentlich leiser, aber mir ist auch das Geräusch der Alt- und Neu-64er nicht unangenehm.

Auf meiner Anlage betreibe ich die Loks bei Streckenfahrt zumeist im Bereich zwischen ungefähr 4 und 7 Volt. Hier hat sich gezeigt, daß die neue Lok bei 4 Volt merklich schneller, ab 7 Volt deutlich langsamer unterwegs ist als die alte. Sie fährt zudem bei ca. 2 Volt an, da steht die alte noch brav an der Vorstartlinie. Und hat somit für meinen Geschmack diesbezüglich die Nase vorn.

Apropos vorn: Bei "Lamp Lights" knipste ich mal mutig das Stubenlicht aus. Punktsieg alte Lok: schöne funzlige warmweiße Laternen. Bei der neuen dagegen gleißendes Weißlicht. Also fast originalgetreu wie in Epoche 2 ... Geht da noch was? Jawoll! Bei Rückwärtsfahrt: Da wird von der Unterseite des Gehäuses aus die Laufachse angestrahlt. Zauberhaft! Bei Langsamfahrt kann man damit im Gleisbett toll nach verlorenen Zurüstteilen suchen und die Fassaden der umliegenden Papphäuser abrastern; das ginge bei der alten Lok definitiv nicht. Es läßt sich übrigens auch recht hübsch von oben durchs Gehäuse auf die gut ausgeleuchteten Gleise blicken. Aber wie gesagt: nur bei Fahrt Tender voran.

Bei "Tragedy" kam der Wackelkontakt. Nicht am CD-Player, sondern an meinem betagten F2 (den kennen die Mädels vom Kreuzberger TT-Abend ja bereits persönlich). Angeblich hat die neue Lok anstelle des rüstigen Mashima in der alten Variante einen flotten Glockenankermotor mit Schwungmasse erhalten. Ich habe lieber nicht nachgeschaut, ob das stimmt. Beide Loks standen sofort still. Beide! An der neuen hing gerade ein Milchwaggon (der einzige derzeit in meinem Chaos auffindbare Waggon), da wären im Original wohl einige Literchen übergeschwappt. Aber womöglich hat, wie mein Haushaltsvorstand vermutete, der Lokführer einfach bloß den Glockenanker geworfen.

Fazit: Ich werde Schirmers neue 64er Kessel voraus auf der Hauptbahn einsetzen, da kann sie mit einem kurzen Personenzug heiter ihre Runden im Automatikmodus drehen und unbeobachtet den Anker werfen. Das alte Modell wird hingegen die Kleinbahnstrecke zwischen Stedeleben über Kleinklöten nach Großbommeln bedienen, vor- und rückwärts, auch rangierenderweise, ohne dabei meine blühenden Landschaften auszuleuchten. Wie sangen die Bee Gees: "Nobody gets too much heaven". Und das ist auch gut so. Perfektes ist nur selten liebenswert. Es sind beides schöne Modelle und ich werde meine Freude daran haben, ganz sicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir die aktuelle Schirmer BR64 mit Glockenankermotor zugelegt und lange anhand von Zeichnungen und Fotos überlegt, was mich am Aussehen der Maschine stört. Die Hauptabmessungen sind soweit stimmig und trotzdem hat sie irgendwie nicht das „Geschick“ einer 64. Mir sind in der Hauptsache 3 Punkte aufgefallen:
1. Das Gehäuse sitzt ca. 2mm zu weit vorn gegenüber den Treibrädern
2. Das Fahrwerk ist nicht symmetrisch, Radstand Vorläufer zu lang, Nachläufer zu kurz
3. Die vordere Pufferbohle weist nicht die (für mich) typischen Merkmale auf
Diese Dinge bin ich mit meinen eher begrenzten Mitteln was Erfahrung im Lokumbau und meine Werkzeugkiste betrifft, angegangen. Große Änderungen, z.B. am Gehäuse, wollte ich nicht vornehmen, da ich keine Möglichkeit und Lust zum Neulackieren habe.

Vorher:
vorher_1.jpg

Gehäuse

Der Schornstein ist nicht mittig über den Zylindern angeordnet und das FH sollte deutlich hinter der Radnabe des letzten Treibradsatzes beginnen. Das lässt sich überraschend einfach beheben, Platz ist da. Das gesamte Oberteil habe ich um ca. 2mm nach hinten gesetzt. An dem Plastikteil, das die Rauchkammer trägt, 2 mm hinter dem Originalloch eine passende Mutter einkleben und hinten am Rahmen die rechteckige Haltenase mit einem entsprechenden 2mm starken Plastikteil auffüttern. Am Kesselgewicht etwas Platz für die Schraube schaffen. Das Gewicht im Führerhaus passt nun nicht mehr. Dieses habe ich entfernt und durch Blei im FH–Dach und in den FH –Seiten mehr als kompensiert. Die nun offen liegende Schwungscheibe und die hintere Motorhalterung habe ich geschwärzt, von außen nicht zu sehen.

Das FH-Oberteil wurde gegen eines der BR 86 getauscht, da mir der lange Lüfteraufsatz besser gefällt. Die Wasserkastenausschnitte sind dadurch deutlich zu weit hinten, für mich ein Kompromiss. Die Beleuchtungsplatine im Tender habe ich nicht mit nach hinten versetzt, die LED sind auch so stark genug und die auch schon vorher vorhandene „Gleisbeleuchtung“ habe ich durch Plastikstücke von unten „abgeschaltet“. So konnte ich an der Tenderrückwand auch noch etwas Blei anbringen. Die Maschine wiegt jetzt 105g, damit etwas mehr als original.

Fahrwerk, Vor- und Nachläufer
Die Vor- und Nachläufer sind zwar identisch, aber nicht in gleichem Abstand am Hauptfahrwerk angebracht. So ist der Radstand vorn zu lang und hinten zu kurz. Warum eigentlich? Durch das Versetzen des Gehäuses musste ich da nun sowieso ran und habe mittels Stiften den Vorläufer gekürzt und den Nachläufer verlängert. Jetzt passen auch die Maße zum Vorbild-Radstand von je 2700mm. Ich hatte ein bisschen Bedenken, dass der Vorläufer durch das Kürzen beim Fahren nervös wird, dies war jedoch zum Glück unbegründet. In den Teilen hat der Hersteller vorteilhafterweise extra Gewichte verbaut.
Jetzt muss natürlich vorn die Pufferbohle angepasst werden, da der Vorläufer näher an den Zylindern ist.

Pufferbohle

Ich habe sie durch Ätzteile einer BR86-Platine von Hekttor ersetzt:
https://www.hekttor.biz/index.php?lng=CZE&m=1&act=katt&kat=1&kod=12078

Diese hat die markanten Rangiertritte unten, die charakteristischen dreieckigen Bleche an der Verbreiterung und überhaupt auch die richtige Breite am Aufstieg zu den Wasserkästen. Die Schutzbleche (?) über dem Vorläufer habe ich der Einfachheit halber original belassen, nur entsprechend die Aufnahme am Rahmen gekürzt, damit sie über dem Vorläufer passen.
Meine beiden letzten Frühsen-Laternen sind beleuchtet und verbaut worden. Die Leitern links und rechts habe ich nach außen versetzt. Diese sind bei Schirmer aus Metall und (für mich) hinreichend filigran.
Die Streben des Rauchkammertrittes sollten eigentlich vorn vor dem Rauchkammerträger liegen und nicht dahinter wie bei Schirmer. Mal sehen, ob ich das noch ändere.

Weitere Kleinigkeiten:
- die Brünierung der Steuerung
- die Lichtleitung unter dem Wasserkasten Heizerseite
- einige Druckluftleitungen (?) unter dem FH Lokführerseite
- zwei Stellstangen auf dem Kesselscheitel, Griffstangen und Kolbenschutzrohre aus dem Zurüstbeutel
- Den beim Original außen um die Schwinge liegenden Träger habe ich wenigstens versucht, durch Platinenreste anzudeuten. Ein Detail, dass mir auf Vorbildfotos immer sehr ins Auge springt.
- die Pufferbohlen werden noch zugerüstet, etwas Echtkohle kommt in den Tender
- Vielleicht noch den Stehkessel innen nachbilden
- man könnte noch die Tenderleitern (traue mich nicht, am Gehäuse zu schaben) und die flachen Luftkessel unter dem FH ersetzen

Ich habe mich auf die Sachen konzentriert, die mich besonders störten. Da schaut sicherlich jeder woanders hin. Der Gesamteindruck der Lok hat sich damit für mich jedenfalls wesentlich verbessert.
Hz_Seite_1.jpg Hz_Seite_zwischenstand.jpg LF_Seite_1.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo BoBo
Dein Beitrag ist sehr interessant und das Ergebnis mit dem, doch überschauhbarem, Aufwand ist sehr gut. Allerdings scheint es für mich so, dass auch das Gehäuse etwas niedriger ist. Hast Du in diese Richtung auch etwas gemacht, oder kommt es durch die Zurücksetzung des Gehäuses. Ich finde das Klasse, denn dadurch wirkt die Lok gedrungener ist somit vorbildgerechter.
Gruß Bernd
 
@LiwiTT
Danke, hab es korrigiert.

@Börny
Nein, da ist nichts tiefer gelegt. Die Wirkung entsteht durch das Nach-Hinten-Setzen und sicher auch durch die Leitungen unter den Wasserkästen. Da ist es nicht mehr so nackt über den Treibrädern.

Grüße
 
@ BoBo - Dein Umbau gefällt mir sehr gut und die Lok gewinnt sehr durch die Anpassungen!!!!

Kannst Du vielleicht bei Gelegenheit mal noch ein paar Fotos unter´n Hut machen, wo Du etwas angepasst hast?

Besten Dank vorab.
 
@Bobobo

Warum wirkt das Gehäuse auf den 3 letzten Bildern so grau/grauschleierbehaftet...Mattlack?
Die Zylinder sehen ja richtig schwarz aus....

Ein Tip am Rande, von Tillig 86 den Domdeckel mit den beiden Sicherheitsventilen noch verwenden.

Verstehe bis heute nicht, warum Schirmer an diesen fetten Steuerungsnieten festhält.
Die Räder und das Gestänge, sehen an sich sehr gut aus, aber diese Nieten....so entsteht bei mir kein Kaufinteresse....
 
@geiglitz
bitte ein "bo" weniger;)
In Vorbereitung einer Alterung hat das Gehäuse Mattlack (Tamiya aus der Dose) bekommen. Die Zylinder haben noch den original Plastikglanz. Die Fotos geben allerdings die Farben nicht besonders wieder.

auch @PaL
Ich werde gern versuchen, mal noch bessere Fotos in anderem Licht zu machen.

Gibt es damit Schwierigkeiten beim Rangieren/Zugverkehr (Entgleisung von Laufgestell/erstem Wagenradsatz) in Gegenbögen?
Meine engsten Gegenbögen sind EW2- Gleiswechsel, da gibt es keine Probleme, auch nicht mit schwereren Zügen. Da ist glaube ich eher die Zugkraft der Lok die Grenze.

Grüße
 
Eine schöne Frisur! Ich werde das (aus Zeitgründen) wahrscheinlich nicht nachmachen, aber die Alterung des Gehäuses reizt mich ganz heftig. Ich bin schwer beeindruckt von der Wirkung allein schon der Mattierung mit Tamiya-Spray.
 
Nachtrag

Hier auf Wunsch gern noch mal ein paar Details von innen. Handwerklich ist das für die Könner hier sicher ein Klacks, mich hat es einige Überlegungen gekostet, gerade im Bereich der Pufferbohle. Man übt halt.

Rahmen-vorn

gelber Kreis 1: mittig über den Zylindern, ca. 2mm hinter die Originalbohrung eine Mutter angeklebt an den roten Plastikhalter, der die Rauchkammer trägt. Am Gewicht etwas weggefräst, damit Mutter und auch Schraube dann genug Platz haben. Das Gewicht bleibt abnehmbar.
Der Plastikhalter ist original auf den Rahmen geschraubt und hält dadurch auch die nur eingesteckte Pufferbohle fest. Beim gelben Kreis 2 muss der Rahmen gekürzt werden, damit die gesamte Pufferbohle nach hinten versetzt werden kann. Das wiederum muss passieren, da ja der Vorläufer auch gekürzt wird und das Schutzblech dann wieder mittig über dem Rad ist. Schön ist, dass die Kolbenstangenschutzrohre trotzdem dran können (R310).
Die Original-Pufferbohle hab ich vor dem schwarzen Teil über dem Vorlaufrad abgetrennt. Im Bild sieht man die Stelle dort, wo ich mit roter Farbe kaschiert habe.

Rahmen-vorn.jpg

Rahmen hinten
Das Gehäuse wird hinten in ein rechteckiges Passstück eingeschoben. Darauf habe ich das in der Mitte zu sehende 2mm starke Plastikteil mit gleichen Abmessungen aufgeklebt. Somit greift die Passung im Tender dort wieder rein und hält das Gehäuse. Die beiden Plastikteile links und rechts unten den LED verschließen bei aufgesetztem Gehäuse den Spalt und verhindern das Durchscheinen des Lichts nach unten.

Rahmen-hinten.jpg

Führerhaus
Hier zwei Bilder mit den eingeklebten Bleigewichten im FH, im Dach, an den Seiten unter den Fenstern und an der Tenderrückwand. Der gelbe Kreis zeigt den Spalt, wo das FH-Dach der BR86 nicht ganz zum Kohlebehälter abschließt. Dort kommt noch etwas Echtkohle drauf. Die Laternen wurden von innen weiß bemalt. Sonst ist im inneren nichts weiter verändert.

FH-Seite.jpg FH-von_unten.jpg

Am Ende noch mal Bilder mit Umgebung. Fotos sind mit Handy, ohne natürliches Licht gemacht.
Ich finde übrigens, dass die Steuerung mit den großen Nieten nach der Brünierung unauffällig und im Anlageneinsatz in Ordnung geht. Aber wie gesagt, schaut sicher jeder auf andere Details.

Hz-Seite_3.jpg LF-Seite_3.jpg

Grüße
 
Danke für die netten Kommentare. Schön, falls es zum Nachbauen anregt. Bei den erfahrenen Umbauern finden sich bestimmt auch noch einfachere Lösungen.

Grüße
 
Danke BoBo für die ausführliche Beschreibung und den Link zu den Zurüstteilen von Hekttor - möchte bei meiner 64 auch einige Überarbeitungen vornehmen, v.a. die vordere Pufferbohle, Vorläufer kürzen etc. Bin beim Studium von Vorbildfotos und -zeichnungen auf ganz ähnliche Gedanken gekommen. Die Ätzteile dürften die Sache jednefalls erheblich vereinfachen. Und dabei wollte ich ursprünglich nur die Stirnlampen tauschen...
 
Hallo,

Inspiriert von BoBos Umbau habe ich meine Schirmer 64 ähnlich überarbeitet. Allerdings habe ich eine ältere Version der 64 und bin teilweise anders vorgegangen. Daher ebenfalls detailliert und bebildert.

Im Wesentlichen wurden folgende Umbauten gemacht, wie bei Bobo’s Überarbeitung:
  • Gehäuse ca. 1,5 … 2 mm nach hinten verschieben
  • Vorbildgerechter, symmetrischer Achsstand, d.h. Vorläufer verkürzen und Nachläufer verlängern und damit vorbilgerechte(re) LüP
  • Neubau der vorderen Pufferbohle mit Teilen aus dem BR86 Superungssatz von Hekttor und neuen Laternen (Fischer-Modell)
Das Lokgehäuse ist hinten eingerastet und im Schornstein mit dem Gewicht verschraubt; das Ballastgewicht selbst ist in den Rahmenwangen eingerastet und vorn verschraubt. Mit dem Versetzen des Ballastgewichts wird das Gehäuse gleich mit verschoben; die vorhandene Gehäuse-Verschraubung wird weiter genutzt.
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Das Bild zeigt das aufgesetzte, noch unbearbeitete Gewicht, wie es neu positioniert wird. Die Schraube für das Ballastgewicht ist lang genug und hält noch nach dem Versetzen. Zudem ist vorne genug Platz zwischen Gehäuseinnenseite und Rahmen, womit das Versetzen problemlos möglich ist.

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Das Ballastgewicht muss angepasst werden wie im Foto markiert:
  • bei 1. werden ca. 1,5 mm abgefeilt. Bei meinem Exemplar blieb genug Platz für die Motorschnecke, die hier in das Gewicht hineinragt. Das muss aber bei jedem Modell individuell geprüft werden und ggf. muss dann etwas ausgefräst werden.
  • bei 2. sind die Halterungen der Steuerungsträger durchgesteckt und miteinander verlötet, hier müssen auch ca. 1,5 mm weg (oder man kürzt die Halterungen und klebt die Steuerungsträger im Rahmen ein. Dann könnte man hier das Gewicht ausfüllen…)
  • bei 3. musste ich ca. 0,5 mm abfeilen, da das Zwischenzahnrad schleifte
  • bei 4. habe ich 1,5 mm aus Plastikresten aufgeklebt, die Gewindebohrung dabei frei lassen
Die Platine auf der Motorhalterung musste ich lösen (ist geklebt), etwas versetzen und wieder befestigen (mit doppelseitigem Klebeband).

Hintere Gehäusehalterung – hab ich von BoBo kopiert (ich hoffe, das war nicht patentiert… ;-) )

Ich habe die vordere Pufferbohle entfernt (ist im breiteren Rahmenteil eingesteckt) und nicht weiterverwendet. Ich habe stattdessen die Ätzteile von Hekttor – Pufferbohle und Rahmenverkleidung – entsprechend Anleitung zusammengebaut und mit Messingprofilen und 1 mm starken Plastikteilen zu einer neuen Baugruppe „Pufferbohle“ zusammengesetzt, am breiteren Rahmenteil verklebt und neue Puffer angesetzt.

Ich habe den Getrieberahmen unterhalb der Ballastschraube bis auf ca. 1 mm an die Zylinderebene heran ausgefräst (hier ist genug Material vorhanden, bleibt Alles stabil); ich habe nur ein paar kleine Nasen stehen lassen, um die neue Pufferbohle zu befestigen. Die alte Pufferbohlenaufnahme habe ich mit einem Plastikstreifen verschlossen.

Der Vorläufer wurde passend verkürzt; der Nachläufer entsprechend verlängert.

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Ich habe am hinteren Rahmen die Ausgleichhebel aus zurechtgeschnittenem 0.5 mm Plastik nachgebildet. Damit wirkt das Fahrwerk im hinteren Bereich vollständiger. Die Bodenplatte wurde hinter der letzten Treibachse beidseitig ca. 1 mm schmaler gefeilt (auch hier ist genug Material vorhanden, sodass keine Stabilitätsprobleme entstehen) und die Ausgleichhebel seitlich an der Bodenplatte angeklebt. Die Ausgleichhebel enden kurz vor dem Nachläufer, sodass dieser frei ausschwenken kann. Exakte Länge habe ich mittels „Probieren und Befeilen“ gefunden.

Die Fotos zeigen die Ausfräsung vorne am Getrieberahmen oberhalb der neuen Pufferbohle sowie die hinteren Ausgleichhebel; das Ballastgewicht ist hier in der endgültigen Position eingesetzt.

Die Ballastgewichte in den Wasserkästen haben Aussparungen für die Steuerungsträger, die nach dem Versetzen des Gehäuses nicht mehr passen. Ich habe die Steuerungsträger an der Oberseite abgeschliffen, damit das Gehäuse samt Gewichten richtig sitzt. Die Steuerungsträger sind auch nach dem Abschleifen noch stabil genug.

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Nach dem Ansetzen der neuen Pufferbohle sind die Rauchkammerstützen erst recht zu kurz. Ich habe das im Gehäuse eingeklebte Teil gelöst (ging bei meinem Exemplar recht leicht) und Stützen samt Tritt abgetrennt. Neue, passende Stützen habe ich aus freien Haltern aus dem Ätzblech gewonnen und mit dem Tritt aus dem Superungsatz verlötet. Den Einsatz habe ich beidseitig etwas eingefeilt, Stützen und Tritt angeklebt und das Ganze nach bestandener Passprobe wieder im Gehäuse eingeklebt.

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Am Gehäuse habe ich noch die angespritzten Tenderleitern gegen Ätzteile ersetzt, die ebenfalls im Superungssatz enthalten sind.
Zwischen Getrieberahmen und den Gewichten in den Wasserkästen sind ca. 2mm Platz. Ich habe dort beidseitig Messingstreifen für etwas mehr Gewicht eingeklebt – Blei- oder Zinn geht natürlich auch, hatte ich nur gerade nicht da.

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Ich hab dann noch neue Laternen (Fischer-Modell) angebaut; die Verdrahtung ist genauso „fliegend“ wie zuvor mit ein paar Fixierungen.

Mal ein paar Vergleichsfotos zwischen Original und Umbau:

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Links Umbau, rechts original – Pufferbohle und vorderer Rahmen sind jetzt deutlich filigraner, bieten mehr Durchblick unterhalb der Rauchkammer und wirken im Vergleich mit Vorbildzeichnungen und –Fotos insgesamt vorbildgetreuer. Nur leider hat meine 64 noch den alten Motor und daher keinen Führerhausdurchblick.

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Zum Vergleich Originalmodell und Umbau vor den passenden, m.E. sehr gelungenen Schirmer-Abteilwagen.

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Sicherlich lässt sich noch Einiges mehr machen, je nach persönlichem Anspruch und Fertigkeiten. Ich bin erstmal zufrieden mit dem Ergebnis – das Modell hat insbesondere in der Vorderansicht gewonnen.

Ich werde wohl noch geätzte Lokschilder bestellen und ansetzen… Und Lokpersonal einsetzen, um den fehlenden Führerhausdurchblick ein wenig zu kaschieren.
 

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