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Tillig E77

Hallo allerseits,

ich würde mal vermuten, daß beides stimmt. Die Loks sind wohl mit schwarzen Radkörpern wieder in Betrieb gegangen.
Und da sie bis ca 1966 in Betrieb waren, könnten sie nach einer weiteren Untersuchung mit roten Radkörpern gelaufen sein.

Beide Zustände legen ja die Fotos nahe..

viele Grüße
Matthias
 
... @H-Transport - die Vorschrift gab/gibt es. Die Quelle hab ich weiter vorn schon genannt.
Wenn sich bei der DB einige Aw nicht an geltende Vorschriften gehalten haben, ist das eine Sache.
Bei der DR wurde so etwas zu der Zeit umgesetzt (manchmal auch blind).

P.S. da nützt auch die inflationäre Anwendung von "Ablehnung" nichts. Hörensagen hat nun mal nichts mit Fakten zu tun.

@Hallenser - deinen Einwand in allen Ehren, aber warum sollte bei einer letzten Zwischenuntersuchung die Farbe an den Rädern geändert werden? Sie kam doch erst wenige Jahre zuvor frisch drauf und das Ende der Dienstzeit war abzusehen.
Leider können wir nicht mehr auf das Archiv des Raw zugreifen.
Bei menem "Intermezzo" 1987, durfte ich noch in den Pausen und nach meiner Arbeitszeit meine damaligen Fragen dort klären.
Eine Anfrage 2006 ergab: Das Archiv wurde "abgewickelt"...
Ob es vorher digitalisiert wurde, kann ich nicht sagen - glaube es aber (bei DEM Trditionsbewußtsein der heutigen Bahn) nicht wirklich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab zu oft erlebt, daß sich Arbeiter nie um Details gekümmert haben, später aber eine falsche Erinnerung an den Tag legten.
Das ist ganz normal, selbst wenn man sich um die Details gekümmert hat. Das Gehirn baut sehr kreativ aus einzelnen Bildern ganze Spielfilme. Man erinnere sich nur mal an eine Familienfeier von vor 40 Jahren. Mit ein wenig Glück bekommt man die Teilnehmer zusammen. Wenn jetzt aber der geistige Film dazu abläuft, wird keine Person das korrekte Gesicht tragen. Ausdruck findet das immer, wenn man alte Fotos anschaut. Der Standardspruch: guck mal wie du da ausgesehen hast. Das Gehirn merkt sich einfach keine redundanten Informationen und "löscht" daher ähnliche Erinnerungen. Was die Lok angeht, wäre ich pragmatisch. Sie wurden zur Zeit der Dampfloks gebaut. Deren Räder waren rot. Die Räder der E77 sind unterm Strich ein sehr ähnliches Produkt. Ich hätte sie allein schon aus praktischen Gründen auch rot angemalt. :nixweiss:
 
Ich habe mich mal in Bildbänden mit Farbfotos von E-Loks der DB aus den 1950/60er Jahren umgesehen. Hier waren die Räder theoretisch immer rot, aber im Betrieb war ihnen das oft nicht mehr anzusehen.
Bei den E77 der DR möchte ich jetzt rote Räder an einzelnen Loks nicht ausschließen, gehe aber davon aus, dass sie erst einmal gemäß Vorschriften mit schwarzen Rädern wieder ins Rollen kamen.
Wir können das jetzt noch weiter diskutieren, aber neue Fakten wird das vermutlich nicht hervor bringen, wir werden weiter im Bereich des Spekulativen bleiben.
 
Wir schreiben hier von dem was gewesen ist oder besser war. Man nennt es Vergangenheit oder Geschichte. Vergangenheit wenn es Dokumente, Fotos und verifizierbare Zeitzeugenaussagen gibt. Geschichte wird aus der heutigen Zeit heraus beschrieben. Die Geschichte wird immer dünner, wenn es nur noch Zeitzeugenaussagen gibt, die nicht abgeglichen werden können (auf ihre Wahrhaftigkeit). Es wurde die Vergangenheit in Form des Archivs abgewickelt. Damit gibt es kaum noch beweisbare Quellen und nur noch Geschichte vom hören/sagen.

Dazu kommt eine neue heutige Denkweise, ich nenne dies statisches Denken und weniger dynamischen Denken. Die Verrechtlichung unseres Alltages projizieren wir auch auf die Vergangenheit. Es gab ein Dokument - so wurde in jedem Falle die Farbgebung des Fahrwerkes umgesetzt. (wirklich?)

Die E 77 musste unbedingt fertiggestellt werden, aber die schwarze Farbe war „aus“. Der Arbeiter Kurt Schreiberling machte einen Neurervorschlag – kassierte 80 DM – und der Rest des Fahrwerkes wurde rot gepinselt. Die Lok konnte das RAW Dessau verlassen. Ich erinnere an die rotbrauen Räder der BR 52.

PS: Rote Farbe war damals häufiger im Farblager als schwarze Farbe...schon wegen der pol. Losungen.

Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der Rückkehr aus der UdSSR wurden doch in der Zeit auch andere Baureihen (z.B E95?) wieder aufgearbeitet. Wurden da nicht die Fahrwerke auch schwarz lackiert? Oder nimmt die E77 hier eine Sonderstellung ein? Gibt es nur von ihr keine zweifelsfreien Bilder? (Frage, keine Ironie)
Auch wenn ich rote Räder schöner fände, muss ich aber der Firma Tillig anerkennen, dass sie recherchiert haben und offenbar die wahrscheinlichste Lösung gewählt haben um vorbildgerecht zu sein.

Grüße
 
Es sind doch eigentlich 2 "Fragen", welche hier relevant sind.

1. Welche Farbe bekamen die Räder? Die Vorschrift sagt eindeutig schwarz -> Punkt. Rote Räder sind aber auch nicht auszuschließen, falls gerade, wie schon erwähnt, die schwarze Farbe gerade alle war, oder was auch immer. Zumal niemand sagt, dass alle Loks schwarze oder rote Räder bekamen. Vielleicht gab es beides wie bei der DRG. Mitarbeiter A malt schwarz und Mitarbeiter B malt rot.......

2. Was macht nun Tillig? Erstmal streng nach Vorschrift, ergo schwarze Räder. Die E77 10 wird mit roten Rädern schon in der Erklärung angekündigt. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, das Tillig auf Grund dieser Diskussion hier und der eingegangenen Anfragen sich dazu entschließen wird, irgendwann eine E77 14 (siehe Brawa-Modell) mit roten Rädern in Ep. III aufzulegen, schon allein wegen des zu erwartenden Umsatzes. Also abwarten. Bei der E94 und E44 ging man einen ähnlichen Weg, erst Modelle mit schwarzem Fahrwerk und später mit rotem. (Ja, hier sind beide Varianten beim Vorbild belegt, dient nur als Beispiel).

Also abwarten und sich bei Gelegenheit am Modell erfreuen. :)
 
@Hallenser - deinen Einwand in allen Ehren, aber warum sollte bei einer letzten Zwischenuntersuchung die Farbe an den Rädern geändert werden? Sie kam doch erst wenige Jahre zuvor frisch drauf und das Ende der Dienstzeit war abzusehen.
tja, wir werden es nicht mit Bestimmtheit wissen, aber dafür spricht:
- mindestens eine Fahrwerksuntersuchung wird es gegeben haben, besonders bei dem besonderen Stangentriebwerk
- bei allen planmäßigen Fahrwerksuntersuchungen wurde selbiges auch neu lackiert. Das findet sich auch bei vielen anderen Baureihen der DR.

viele Grüße
Matthias
 
...sonst wäre die Diskussion schon lange abgestorben...

Fakten beenden (leider) schon länger keine Diskussionen mehr. Warum sollte das ausgerechnet in diesem Forum anders sein? :fragen:
 
Also jetzt mal nur so mein Eindruck: Es verdichten sich die Hinweise, daß in der EP III die DR-Maschinen mit schwarzem Fahrwerk hergerichtet wurden. Angebliche Bildbelege mit roten Rädern erscheinen sehr zweifelhaft. Meiner Meinung nach handelt hier TILLIG richtig. Ich kann mich bei der Diskussion des Eindruckes nicht erwehren, das hier einige doch gern irgendeinen Beweis für Ihre Wunschvariante aus der Tasche ziehen wollen, nur um nicht als Freelancer dazustehen, sozusagen als Impfskeptiker der Modellbahngemeinde.
Daher meine Empfehlung; macht Euch mal locker, kauft die Maschine und lackiert und beschriftet sie so, wie Ihr das für richtig haltet und denkt Euch ne nette Geschichte dazu aus, die Ihr mit nem Augenzwinkern erzählen könnt und fertig.
Sollte dann doch mal der ultimative Beweis für rote Räder in EP III auftauchen, wird sich TILLIG bestimmt nicht lumpen lassen, aber Ihr habt trotzdem schon Euren Spaß!
Ein unbeschwertes Pfingstwochenende wünscht Euch der Schildbürger!:narrwech:
 
Da Tillig mit seinem Statement beide Farbvarianten angekündigt hat, sind in meinen Augen die letzten 2 Seiten doch ziemlich seltsam.
Ich hätte eher erwartet, dass sich sowohl die Schwarz- als auch die Rotfraktion freuen, das ihre favorisierte Farbvariante kommt.
 
Man nennt es Vergangenheit oder Geschichte. Vergangenheit wenn es Dokumente, Fotos und verifizierbare Zeitzeugenaussagen gibt. Geschichte wird aus der heutigen Zeit heraus beschrieben. Die Geschichte wird immer dünner, wenn es nur noch Zeitzeugenaussagen gibt, die nicht abgeglichen werden können (auf ihre Wahrhaftigkeit).

Das ist so nicht ganz korrekt: Geschichte ist der dokumentierte und/oder wissenschaftlich belegbare Teil der Vergangenheit. Denk' mal an den Geschichtsunterricht.
Alles ohne Nachweis ist dann eher begründete Vermutung, Spekulation oder Legende.

Gruß Jan
 
Geschichte ist der dokumentierte und/oder wissenschaftlich belegbare Teil der Vergangenheit. Denk' mal an den Geschichtsunterricht.
Wenn ich das mache, fällt mir spontan ein, daß 'Geschichte' immer vom Sieger geschrieben wird.
Objektiv geht anders...

Ansonsten stimme ich Lumi zu.

Der Wechsel bei der vorschriftsmäßigen Radsatzfarbe von schwarz auf rot war ja mit der besseren Erkennbarkeit von Speichenanrissen begründet. DAS ist eine objektive Sache.
Subjektiv könnte ich mir vorstellen, daß dickschädlige Dienststellenleiter mit Erfahrung das in Eigenregie vorgezogen haben...
 
Naja, ganz von der Hand zu weisen ist der Vorwurf nicht, aber ein allgemeingültiger Grundsatz ist es auch nicht. Besonders dann, wenn es keine Sieger und Verlierer gibt. Gehört aber eigentlich alles nicht hierher, wir waren ja eher bei der Farbenlehre.

Gruß Jan
 
"Könnte", "vorstellen", "wünschen"... ohne Schriftstück, ohne Foto bleiben rote Radsterne für EP III Freelance. Egal, ob es 1.000-mal besser aussieht und bei der Museums-Elli später so gemacht wurde. Wäre vielleicht angebracht zu honorieren, dass Tillig die heftige Kritik der letzten Jahre bezüglich Freelance angenommen hat, sich aufs Modellbauen konzentriert und zuerst eine dokumentierte, eine verbriefte Variante bringt.
 
Nachdem beim Bau der E77 ja noch die Wünsche (?) der Gruppenverwaltung Bayern umgesetzt wurden, bekamen die auch das bayrische Farbschema? Oder war das schon Geschichte? Falls ja, waren die bei Umsetzung nach Mitteldeutschland noch dran und wurden die dann unlackiert?
 
Ich finde Tillig sollte einfach eine Seite so und die andere anders machen. Da braucht Tillig nur ein Modell herstellen und die Kundschaft dreht sich das Modell einfach so hin, wie einem die Gestaltung passt.

Gruß ebahner
 
Auch wenn Tillig die Lok in Ep.III bringt, finde ich die Überlegung von @Per grundsätzlich interessant. Braune E77 in Mitteldeutschland? Warum sollte man, nur weil die Loks nun hier fuhren, Geld für eine im Prinzip überflüssige Neulackierung ausgeben?
Über dieses Problem kann Tillig ja nachdenken, falls die Lok in einer früheren Epoche kommen sollte. ;)
 
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