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Buntbahn-Frickeleien früherer Epochen

Bastelei Nummer 32: Die Feuchter Bahnhofstoilette


Geschichte:
Der Name ist Programm! Um den Bedürfnissen der Reisenden wie auch der Bahnbeamten Rechnung zu tragen, errichtete man auf dem Bahnhof Feucht einen entsprechenden Abort. Gemäß der damaligen Moralvorstellungen war es durchaus in Ordnung, diesen als Plumpsklo ohne jegliche (Hand-)Waschmöglichkeit auszuführen - aber Geschlechtertrennung musste sein! Für die Damen installierte man extra noch einen zusätzlichen "Sichtschutz" in Form dreier zusätzlicher Bretter. Ob's was gebracht hat, ist nicht überliefert. Die Reinigung der Aborte sowie das Ausschaufeln der Grube unter dem Häuschen oblag dem örtlichen Bahnpersonal. Mittels eines kleinen, von zwei Mann tragbaren Jauchefasses schaffte man die Hinterlassenschaften auf die andere Bahnhofsseite bis in die dortige, große Jauchegrube, von welcher die örtlichen Bauern gerne ihren Dünger nahmen (ein Bastelprojekt für später).

Ergebnis:
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Bau:
Das Häuschen entstand aus dem Bausatz für das Klohäuschen 'Naundorf' von MBZ. Im Grunde trivial: Ausschneiden, kolorieren, zusammenkleben, altern. Leider (oder zum Glück?) war in meinem ersten Bausatz eines der Lasercut-Teile in Spur N ausgeführt (siehe Bild auf der grünen Matte: Die Türen und manche Wände sind deutlich zu klein).

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MBZ schickte nach einer freundlichen Mail einen kompletten zweiten Bausatz, und so entstand aus den zu kleinen Resten das Wasserhaus des Walther-Hofes. (Wasserhäuser waren oft deutlich weniger als mannshoch.)
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Der Bausatz enthält übrigens nicht nur die Teile für das schicke Holzfachwerk, welches man am fertigen Objekt leider kaum sieht, sondern auch für zwei hölzerne Toilettenkästen im Innenraum. Wer mag, kann also mit geöffneter Tür eine entsprechende Kloszene nachstellen...
 
Bastelei Nummer 33: Das Haupthaus des Walther-Hofes

Der Walther-Hof besteht aus dem Haupthaus mit Wohnbereich und Scheune sowie einem kleineren Stallgebäude. Dessen Geschichte habe ich diesmal an der passenden Stelle in meinem Modu-Bastelthread veröffentlicht, daher springen wir heute ausnahmsweise direkt zum Ergebnis:

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Ich wollte ein typisch erzgebirgisches Einhaus darstellen - eine Hofform, bei der Wirtschafts- und Wohnfunktion in einem Gebäude vereint sind. Das Haupthaus enthält dementsprechend die große Scheune, einen Heuboden darüber, und im rechten Teil Wirtschaftsräume, Vorratsräume, Wohnbereich und einen Speicherboden. (Genaue Aufteilung der Räume siehe Geschichte.)

Das Haus basiert auf dem Bausatz "Bauernhaus Schwarzenweiler" von Busch, Art.-Nr. 8789
Eine richtig schöne 360°-Rundumsicht, wie das Gebäude normalerweise ausgesehen hätte, gibt es bei einem meiner Stamm-Händler.

Zunächst einmal muss ich den Bausatz wirklich loben: Präzise lasergeschnittene Teile, alles ordentlich verpackt. Die Anleitung ließ hier und da kleinere Fragen offen bzw. fand ich die Reihenfolge der Schritte manchmal unglücklich gewählt, dennoch sollte der Bau von den meisten Forikern gut zu bewältigen sein. Die Grundstruktur des Hauses wird zunächst aus HDF-Teilen zusammengesetzt. Die eigentlich sichtbaren Fassaden kommen erst im Anschluss drauf. Das macht die Konstruktion sehr stabil und verdeckt dennoch jegliche Klebestellen und Spalten.

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Spannend finde ich die Materialkombinationen, die Busch gewählt hat: Alles, was Holz darstellen soll, ist auch aus echtem Holz geschnitten. Die Bruchsteine des unteren Mauerwerkes sind aus einer Art Schaummaterial - mir persönlich gefällt es nicht, aber die Struktur ist sehr plastisch. Die beige/rosane Ausfachung des Obergeschosses und andere Kleinteile sind aus Verbundmaterialien, bei denen die Oberflächenstrukturen auf eine Art HDF-Trägermaterial aufgepresset wurden. Das an der Scheunen-Giebelwand sichtbare Mauerwerk ist Plastikspritzguss. Das Dach besteht tatsächlich aus Gummi - es soll auch im Originalmodell schön durchhängen und Setzungserscheiungen zeigen. Alles ist solide durchgefärbt und mechanisch sehr beständig - Busch hat sich hier wirklich nicht lumpen lassen!

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Ich habe zunächst die HDF-Strukturen aufgebaut. Anschließend wurden die Fachwerkelemente aufgesetzt, die Dachsparren verbaut und alle Tür- und Fenstergesimse an ihren Ort gerückt. Wie man erkennt, habe ich die originale Treppe sowie den kleinren Anbau an der Giebelseite weggelassen und später komplett anders gestaltet. Als die ersten Fenster sowie das Eckmauerwerk ihren Platz gefunden hatten ging es an die Stellprobe:

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Wie man sieht, habe ich das Gebäude später um 180° gedreht eingesetzt. Der nächste und mit Abstand aufwändigste Schritt war das Verputzen:

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Hierfür habe ich immer wieder "Palm Holzspachtelmasse Natur" sehr stark mit Wasser verdünnt und mit einem feinen Pinsel in die Ausfachungen laufen lassen. Das geht natürlich nur auf der gerade oben liegenden Seite des Gebäudes, da die dünnflüssige Brühe anschließend sehr lange trocknen muss. Die im Wasser schwebenden Teile der Spachtelmasse setzen sich beim Trocknen an den Rändern des Gefaches ab und schließen dieses somit sehr langsam und Schicht für Schicht. Die größeren Wandflächen wurden, um das Ganze etwas zu Beschleunigen, zum Teil dick bespachtelt und anschließend mit Feile, Skalpell und 600er Schleifleinen wieder in Form gebracht. Eine besondere Herausforderung waren die Gebäudeecken. Damit sie nicht so rundlich wie oben noch in den Bildern wurden, mussten diese zunächst dicker als nötig bespachtelt und anschließend winklig abgeschliffen werden.

In Summe zog dieser Prozess sich an die 6 Wochen hin - ich bin bald verrückt geworden! Zur Belohnung gibt es einen Putz, der verdammt realistisch aussieht und neben einer matten Oberfläche eine wirklich feine Struktur und Farbgebung mitbringt. Dennoch würde ich nächstes mal vermutlich die rosa Verfachungen einsetzen und dann nur dünn drüberspachteln, um mit viel weniger Aufwand denselben Effekt zu erzielen.

Versehentlich überspachteltes Fachkwerk oder Fensterteile wurden mit Skalpell und Stecknadel wieder freigelegt. Als endlich alles fertig war, habe ich die Gesimse noch einmal mit Elita-Farben nachbehandelt. Das Fachwerk wurde komplett mit Noch Landschafts-Patinamarkern nachgefärbtn - das sind im Prinzip sehr teure Textmarker mit einer wirklich dünnflüssigen Farbe, welche hervorragend in die feine Holzstruktur einzieht und diese wieder kräftig dunkelbraun hervorhebt.

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An dieser Stelle bekam die Scheune ihren Zwischenboden: Ein nach unten ausgerichteter Moebo-Ladeboden lagert auf zurecht geschnitzten dünnen Holzbalken. Leider bekomme ich das partout nicht fotografiert - einfach beim nächsten Modultreffen mal im Original schauen!
Der Scheunenboden wurde mit einer dunklen Lehmfarbe und später etwas Pulver bedacht. Die Türen und Tore wurden eingesetzt und mit etwas Rostpatina versehen. Buschs kleine Scharniere funktionieren echt gut, alles beweglich!

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Für das Dachdecken kam wieder die Altdeutsche Schieferdeckung von Kreativ3D zum Einsatz. Diesmal liegt der Schiefer auch auf allen Dächern richtig herum :D

Leider scheine ich kein Bild vom halb gedeckten Dach gemacht zu haben. Auf den Dachsparren liegt zunächst eine sehr dünne Art Folie auf, welche die Form des Daches stützt. Diese hätte dem Busch-Gummidach auch seine durchhängende Form verliehen. Auf dieser Folie oben drauf ist die Schieferdeckung geklebt.

Den Schornstein steuert ein Bausatz der Fa. Hädl bei.


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Als die Einbaurichtung des Hofes feststand wurde das Ganze reichlich mit Pulverfarben bedacht. Der durchs Tal pfeiffende Ostwind drückt den Kaminrauch oft in Richtung des Hinterhofes nieder. Entsprechend viel Schmodder setzt sich auf diesem Dach ab - wie auch das Moos, welches hier ein immerfeuchtes, ganz leicht geschütztes Biotop findet.
Passend dazu wurden die Wände mit Pulverfarben behandelt, um aufsteigende Feuchtigkeit zu simulieren. Die Rückseite des Hofes - weniger gepflegt, aber vor allem auch weniger Wind und damit weniger Trocknungswirkung ausgesetzt, ist deutlich gammeliger als die Straßen- und Frontseite. Vor allem die Nische zwischen den rückwärtigen Anbauten ist ziemlich gammelig - aber das sieht ja keiner ;-)

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Die Treppe entstand schließlich aus Streichhölzern und Moebo-Ladeböden. Die Hölzchen wurden mit dem Skalpell geviertelt und zu Balken verarbeitet - Nochs Patina-Marker lieferte erneut die Farbe. Die Ladeböden steuerten einzelne Holzbohlen bei, welche mit Pinzette und Bindan-Weißleim Stück für Stück verklebt wurden. Aus im Park gesammelten Zweigen entstand Feuerholz und wurde unter der Treppe aufgeschichtet.


Der Rest ist Einbau in's Modul, Flock, Gras und einiges Gerümpel zur detaillierten Ausgestaltung.
Insgesamt habe ich um die 2 Monate an diesem Haus gesessen - immer mal wieder abends nach der Arbeit für ein Stündchen oder zwei. Mit dem Ergebnis bin ich aber wirklich zufrieden.
 
Bastelei Nummer 34: Der Schuppen des Walther-Hofes

Zur Geschichte ist in meinem Modul-Bastelthread alles gesagt. Also schauen wir mal, was herausgekommen ist:

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Es handelt sich um den Bausatz "Schuppen Hagenacker" von MBZ.
Das Vorschaubild im Shop täuscht - man bekommt noch recht unpatinierten Karton und muss ein bisschen was dran machen, damit's ansehnlich wird. Insbesondere die sehr grobe Eckverzahnung störte mich optisch (sieht man im Shop-Bild leicht durch). Ich habe die Wände daher ähnlich wie beim Haupthaus mit Palm Holzspachtelmasse "verputzt" und insbesondere die Ecken gut verspachtelt. Anschließend wurde alles wieder etwas in Form geritzt und gefeilt.

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Die kleinen Malheurs auf der Tür und im Bereich der Dachverkleidung habe ich farblich korrigiert, dann kamen die Fenster rein. Das ging alles wirklich flink und problemlos von der Hand. Das Dach hat wieder dieselbe Schieferdeckung bekommen - wurde wohl mal in einem Rutsch erneuert. Den vorgesehenen Schornstein gibt es bei mir nicht - wer heizt um 1890 schon ein Stallgebäude?

Zum Schluss kam noch etwas Patina drauf - insbesondere die aufsteigende Feuchtigkeit ist hier sehr viel stärker als beim Hauptgebäude, tragen die Tiere durch Kot und Urin doch auch von innen her dazu bei. Die Risse und Schäden im Putz haben ein wenig verdünnte Revell-Farbe gesehen, dann war auch schon gut.

Fazit: Schöner, leichter Bausatz für den ansehnlichen Erfolg zwischendurch!
 
Bastelei Nummer 35: Krause Duo

Geschichte:
Passend zu meinen Moppeds aus #136 habe ich mir ein Krause Duo gebaut. Warum? Weil ich schon immer eines haben wollte, aber zumindest in echt nicht dazu kam (Geld/Platz/Vernunft). In einer fernen Zukunft wird es irgendwo durch mein fiktives Erzgebirge düsen.

Ergebnis:
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Bau:
Es handelt sich um einen Bausatz von Jano. Die wenigen Teile werden ggf. noch leicht nachbearbeitet, damit sie wirklich passen, dann geht's in die Lackierung. Etwas Klebstoff dazu: fertig! Ich habe das Gefährt erst ganz zum Schluss vom Gussbaum getrennt, da es sich beim Lackieren so besser halten lässt.
Die Kanten der Scheibe habe ich ganz dünn mit einem schwarzen Edding umrandet. Dadurch wirkt es etwas mehr wie ein filigraner Rahmen. Den Auspuff habe ich aus einem dünnen Stahldraht gebogen - das eigentlich mitgelieferte Gussteil war irgendwie nicht zu finden. Entweder fehlte es im Tütchen oder ist mir unbemerkt direkt herunter gefallen :nixweiss:
Lackiert habe ich mit Elita (Airbrush, Großteile), Revell (Kleinteile) und Mig Oilbrusher (Lampen, Metallic-Farben, Kleinstteile).

Den roten Punkt neben der Lampe habe ich erst jetzt in der extremen Vergrößerung entdeckt. Bleibt jetzt so, sieht man im Original praktisch nicht. Ansonsten bekommt meine Kamera den Winzling leider kaum sinnvoll fotografiert :-/
Ach ja: Der Korpus ist signalgelb. Ich weiß, dass es diese Farbe "ab Werk" nie gab - aber das gefiel mir so :grinsevil
 
Ja, da wäre im Nachhinein tatsächlich eine Idee. Dann ließen sich auch die Fenster verglasen (ist im Original eine Art transparente Folie) und es wäre vielleicht leichter, eine Figur hinein zu setzen. Die, die ich hatte, waren alle zu hoch für das Dach. Aber nu isses so, wie es geworden ist :D - vielleicht kann der nächste die Idee aufgreifen. Wenn's einer baut: Verweist hier gerne auf euer Ergebnis!
 
Bastelei Nummer 36: Bagger T174.2

Geschichte:
(Diesmal ganz real)
Bekanntermaßen beschäftige ich mich neben Epoche-I-Themen mit einigen anderen Gebieten rund um's Eisenbahnwesen. Dazu gehören auch Bauzüge und alles rund um das Bauwesen im Eisenbahnbereich, Bahndienstfahrzeuge und dergleichen. Als kürzlich noch ein Samm (Busch 31178) zu unserem Schotterzug fand, befand meine bessere Hälfte, dass da ein Bagger drauf müsse. Irgendwie muss der Schotter ja auch verteilt werden.
Die Suche nach Baggern in TT war... ernüchternd. Mit dem T174.2 fand sich aber ein für die DDR sehr typisches Exemplar, welches durchaus glaubwürdig im Bahnbau zum Einsatz gekommen sein kann.

Ergebnis:
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(Der Bauzug steht bei Lichtmangel in der Vitrine, daher gibt's Fotos aus dem landwirtschaftlichen Bereich).

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Bau:
Es handelt sich um einen Bausatz von Jano. Ergänzt wurde dieser noch durch eine Baggerschaufel aus selbem Hause.
Eine Bauanleitung gibt es nicht, daher muss man bei ein paar Teilen erst mal gewaltig grübeln, bis alles seinen Platz gefunden hat. Ein paar ganz kleine Ätzteile erschlossen sich mir bis zuletzt nicht und blieben daher ohne Verwendung :nixweiss:
Die Weißmetallteile erfordern hier und da ganz leichte Nachbearbeitung, um wirklich ideal zu sitzen - bei dem weichen Material kein Problem. Der Motor-Teil des Baggers ist inzwischen aus Plastik (Abguss?) und nicht wie auf der Webseite gezeigt aus Metall - für das Gewicht des fertigen Modells ganz gut, ist so schon wirklich schwer. Die Fahrerkabine hab ich verlötet.

Der ganze Aufbau ist drehbar auf dem Unterwagen montiert. Die Hydraulikzylinder, welche den Ausleger heben, laufen durch kleine Ösen. Dadurch ist das alles ebenfalls frei einstellbar. Man sieht auf den Bildern auch, dass ich besagte Zylinder noch nicht auf Länge gekürzt habe, da ich nicht weiß, in welcher Auslegerposition der Gute mal endgültig zum Einsatz kommen soll.

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Der spannendere Teil ist die Farbgebung. Ich wollte die typische, leicht ausgeblichen-hellblaue Erscheinung vieler Exemplare dieses Baggers treffen. Einen treffenden Farbton anzurühren erforderte mehrere Versuche und viel Verdünnung, um die eigentlich nicht dafür gedachten Revell-Farben durch die Airbrush zu zwingen.
Ein paar Freiheiten habe ich mir genommen: Das Dach gefiel mir in hellgrau besser als in blau. Kranhaken und Baggerschaufel waren mal gelb, damit man sich nicht ganz so sehr den Kopf stößt - der Ausleger hat dafür keinen Warnanstrich bekommen. Das Reifen-grau spendiert Elita, für das Rot der Felgen sowie den Glanz der Chromteile (Hydraulik) und Lampen-Farben gab's ein paar Mig Oilbrusher.


Am Ende habe ich das ganze ordentlich vergammeln lassen. Ich wollte unbedingt mal meine neuen Washes von Vallejo testen - vor allem den Rost. Würde sagen, das hat funktioniert :grinsevil
Natürlich darf man herzlich streiten, ob man vor 1990 einen Bagger - noch dazu im aktiven Bahnbauwesen genutzt - so hätte verkommen lassen. Ich fand's hübsch und wollte mal was anderes als "werksneu" haben.


Fazit: Wenn Bagger in TT, dann den!
(Kenne sonst aber auch nur noch den T170 von der Digitalzentrale und Karsei)
 
der Arsch ist zu kurz: 174er
Weiß gar nicht... der T174.2 hat ja hinten zusätzlich eine hydraulische Abstützung. Die ist am vorhandenen T174-Rahmen einfach nur angeschuht, entsprechend wirkt der Rahmen unter'm Ärschel dadurch länger: https://de.wikipedia.org/wiki/T_174#/media/Datei:Fortschritt_T_174-2_back.JPG

Denke, das Jano-Modell passt an dieser Stelle.


Stimmt! Den "Universallader T 157/2", oder meinetwegen auch Hühnerknie, hatte ich auch entdeckt. Der ist tatsächlich sehr putzig. Aber ob der es großartig ins Bahnbauwesen geschafft hat? Den würde ich - ohne näheres Wissen - tatsächlich vor allem im landwirtschaftlichen Bereich verorten. Und zugegebenermaßen konnte ich die 85 € vor meiner Regierung (und mir) bislang nicht so ganz rechtfertigen. Vielleicht findet der aber irgendwann mal auf den Walther-Hof?
 
Nö, glaube ich auch nicht, aber der Bauer könnte sich den ausgeliehen haben, weil … die Wasserleitung nicht tropft.

Auch wenn das Ding recht klein ist, läuft der bei Fördertechnik unter den Baggern, das sind im Gegensatz zum Kran sogenannte Gewinnungsmaschinen, im Gegensatz zu den Hebezeugen, die nur bekannte Lasten im Rahmen ihrer Tragfähigkeit bewegen dürfen.

Und wenn ich das Ding mit den heutigen Minibaggern vergleiche, schneidet der gar nicht so schlecht ab.

Grüße Ralf
 
Bastelei Nummer 37: Schienenmoped mit Einachsanhänger

Geschichte:
Man mag sich jetzt darüber streiten, ob dies eine Fortsetzung meiner Moped-Basteleien oder meiner Bahndienstfahrzeuge und -draisinen wird. In jedem Falle flitzt seit kurzem ein "Gleiskraftrad Typ 2", aka ein Schienenmoped, über Dreggscher Gleise. Das Fahrzeug wird nicht nur zur Streckenkontrolle, sondern auch für Kleinstreparaturen eingesetzt - dafür zuppelt es gelegentlich einen umgebauten PKW-Anhänger hinter sich her. Bei 2,3 PS und zwei Gängen keine besonders vergnügliche Sache, aber mit etwas Anschiebehilfe kommt das gute Stück eigentlich stets in die Gänge.

Ergebnis:
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Bau:
Es handelt sich um die Kres-Bausätze 44444 und 99999. Natürlich gab es etwas Farbe, bevor das ganze Zusammengesetzt wurde. Da ich das Hammerschlagblau der durchgefärbten Plastik nicht besonders gut getroffen fand, habe ich das Moped in ein ausgeblicheneres, aber ebenfalls blechglänzendes hellblau umlackiert. Alle schwarzen Rahmenteile haben ebenfalls glänzenden Lack erhalten. Sitz, Gepäckträger, Lampen usw. bekamen ihre Farbtupfer und schon war's fertig - schönes zwischendurch-Projekt.
 
Bastelei Nummer 38: Sächsischer O3 (Kohlenwagen)

Geschichte:
Im späten 19. Jahrhundert erreichte die Kohlenförderung in Sachsen und Böhmen immer neue Rekordmarken. Die Schachtbesitzer verlangten schnell nach größeren Wagen, um ihre Erzeugnisse auch abfahren zu können. Die Staatsbahn reagierte mit der Einführung zunächst der 10- und bald der 15-Tonnen-Wagen. Mit besonders leichten Gütern wie Koks ließ sich das Ladegewicht dieser Wagen nicht mehr ausreizen - tarifiert wurde dennoch gemäß der angeschriebenen Ladegewichte. Die Firmen behalfen sich immer wieder mit Aufsetzbrettern oder schlichter Überladung der Wagen, was zu regelmäßigen Unstimmigkeiten mit der Wagenverwaltung führte.

Um der Situation abzuhelfen beschafften die K.Sächs.Sts.E.B. um 1890 eine Serie von 20 besonders großvolumigen offenen Güterwagen. Sie reihte die Fahrzeuge mit 15 Tonnen Ladegewicht in der Gattung O3 ein und ließ diese zur ausgiebigen Erprobung im freien Wagenverkehr zirkulieren. Dank ihrer Doppeltüren sowie der darunter befindlichen Klappen waren die Wagen hervorragend zu entladen. Neben dem Kohletransport eigneten sie sich, da die Klappen gut zu überfahren waren, auch hervorragend für den Viehtransport sowie für den Versand schwerer, nässeunempfindlicher Stückgüter.

In der Praxis wiesen die Wagen sehr häufige Werkstattaufenthalte auf. Die hohen Bordwände gestatteten zwar, die 15-Tonnen-Grenze auch mit leichten Gütern auszureizen - viel mehr aber verleiteten sie die Nutzer dazu, diese mit schweren Gütern wie Kies, Sand oder Steinkohle sehr stark zu überladen. Beschädigungen der Stirnwände waren ebenso die Folge wie herausbrechende Klappen, Schäden am Fahrwerk und wiederholte Betriebsstörungen. Die Personale meldeten vermehrt kritische Vorkommnisse beim Bremsen, da die zwei Achsen die hohe Gesamtlast nicht sicher zu stoppen vermochten - waren dann nicht genügend andere Bremswagen im Verband, wurde es brenzlig.

Im Ergebnis sah die Bahnverwaltung von einer weiteren Beschaffung dieser Wagen ab. Es sollte bis zur Gründung des Staatswagenverbandes dauern, bis ähnlich große Wagen erneut ihren Weg auf sächsische Gleise fanden.

(Hinweis: Geschichte frei erfunden. Die Form stellt einen preußischen Kohlenwagen dar, siehe Tillig 501799; mir ist nicht bekannt, dass die Sachsen einen sehr ähnlichen Wagen eingesetzt hätten - schon gar nicht in grau!).


Ergebnis:
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Bau:
Der Wagen basiert auf der bekannten Tillig-Form. Im konkreten Fall habe ich mein Club-Exklusivmodell 2018 (501904) dafür umlackiert - DB Epoche III nutzt mir eh nichts.
Der Wagen wurde zerlegt und inkl. Langträgern und Kopfstücken grau lackiert. Anschließend gab es Braun (Fußböden, Trittstufen) und Schwarz (div. Eisenteile) für die Details sowie mehrfarbiges "altes Holz" für den Ladeboden. Unter den Decals liegt eine Hochglanzlackierung - die Anschriften hat Hartmann Original für mich gedruckt. Abschließend gab es eine Schicht matten Klarlack, dann wurde der Wagen wieder zusammengebaut und bei der Gelegenheit gleich zugerüstet (Griffstangen und Bremsen).
Natürlich sind wie üblich Speichenräder reingekommen (Hädl), die Hülsenpuffer blieben diesmal jedoch erhalten - war ja ein großer Wagen, da konnten schon mal experimentelle neue Teile erprobt werden ;). Zum Schluss gab es die gewohnte Alterung mit Pulverfarben. Optional kann auch der originale Ladeguteinsatz wieder eingelegt werden.

Fazit: Hübscher Wagen! Macht sich wunderbar zusammen mit den gerade eingetroffenen Sächsischen O-Wagen von Hädl oder meinen anderen Kohlenwagen.
 
Bastelei Nummer 39: Sächsischer G3
(auf Basis A2)


Geschichte:
Die gedeckte Güterwagen bildeten zusammen mit den offenen Wagen für lange Zeit das Rückgrat des Güterverkehrs. Oder anders ausgedrückt: Gedeckte Wagen konnte man nie genug haben! Entsprechend beschafften die K.Sächs.Sts.E.B. - wie alle Bahnverwaltungen - eine Vielzahl verschiedener Bauformen, um den immer weiter steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Das vorliegende Exemplar, gebaut in den eigenen Werkstätten, verfügte über je eine Belade- und Lüftungsöffnung sowie Schiebetüren auf jeder Wagenseite. Das Untergestell inklusive der Langträger bestand bereits vollständig aus Eisen, die Puffer waren verstärkt. Das einfache Fahrwerk hatte Speichenräder und verstärkte Federpakete, aber nur etwa die Hälfte der gebauten Wagen erhielt Bremsen. Wagen dieser und ähnlicher Bauformen zirkulierten zu abertausenden durch die Lande.


(Hinweis: Auch wenn die prinzipielle Geschichte stimmt, ist die konkrete Form wirklich keine Sächsische.).


Ergebnis:
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Bau:

Wie man unschwer erkennt, habe ich die altbekannte BTTB-Form eines Verbandswagen nach Musterblatt A2 umlackiert. Diese Form wird zwar immer wieder dafür kritisiert, keinem wirklichen Vorbild zu entsprechen, aber die Details der Gravuren nötigen mir gemessen am Alter des Modells durchaus Respekt ab. Zum Umbau in einen (auch vorbildfreien) Sachsen finde ich es wirklich gut.
Es ging mir darum, im Zuge einer größeren Anzahl von Basteleien mit wenig Aufwand "auch noch 'nen G-Wagen" zu schaffen, daher blieben die Hülsenpuffer und die alte Schlitzkupplung erhalten. Die Tritte unter den Türen waren längst abgebrochen und blieben es auch - kein filigraner Ersatz, keine zusätzlichen Griffstangen. Der Wagen ist Füllmaterial für längere Züge. Nur die Bremse durfte wieder dran glauben, um die Hädl-Speichenräder schöner zu zeigen - wir TT-Bahner fahren eh viel zu viele gebremste Wagen ;-)

Nach der Grundlackierung in grau, schwarz und sandbraun (Dach) folgte glänzender Klarlack, dann die Decals (HaO). Ordentlich Weichmacher, abschließend matter Klarlack und feine Details mit dünnem Pinsel. Ein paar Pulverfarben tun ihr Übriges.

Fazit: Rollt gut und sieht im Zugverband gut aus! Für fotorealistische Detailszenen habe ich andere Wagen :)
 
...eigentlich ist nur das Dach "zu rund". Die Dachwölbung entspricht wohl eher einem KuK (östereichischem) Wagen.
Über die Gravuren der alten Zeuke-Wagen brauchen wir nicht zu streiten - Hut ab, vor den damaligen Werkzeugmachern.
Sieht schön aus, was du da geschaffen hast...
 
(...) Wie man unschwer erkennt, habe ich die altbekannte BTTB-Form eines Verbandswagen nach Musterblatt A2 umlackiert. Diese Form wird zwar immer wieder dafür kritisiert, keinem wirklichen Vorbild zu entsprechen (...)

Irrtum, diese Form entspricht sogar sehr exakt dem Vorbild, aber eben keinem A2, sondern dem eines zu Hunderttausenden gebauten "bedeckten" kuk-Standard-Waggons. Was ihm fehlt, sind lediglich die V-förmigen Verstärkungen der äußeren Stirnwandfelder am Wagenkasten. Die kannst Du aber ohne Probleme nachrüsten, und dann stimmt auch Deine Story: Warum hätten sich die Sachsen nicht im benachbarten Böhmen nach günstigem Wagenmaterial umschauen sollen? :)
 
Auch interessant @Stedeleben, so genau habe ich davon noch nichts gehört. Hast du eine genauere Bezeichnung besagten kuk-Wagens oder Bilder / Links / ...? Dann würde ich mir den für künftige Umbauten tatsächlich mal näher ansehen.
 
Ich habe da einiges Material, kann aber momentan leider nicht helfen, da mein eigener Rechner zur Reparatur ist und ich auf keine Daten zugreifen kann. Auch meine Literatur ist nicht greifbar, da in Umzugskartons befindlich. Aber ich schaue mal hier in meinen Bastel-Threads nach, wenn ich ein paar Minuten Zeit finde, ob ich noch einen Link finde. Ich hatte ja schon öfter zu dem Vorbild etwas gepostet. Bitte um Geduld.

Nachtrag: Auf die Schnelle habe ich nur diesen Beitrag dazu gefunden sowie den Eintrag in der Modelldatenbank. Dort sind auch die erwähnten Stirnwand-Verstärkungen zu erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
….. Was ihm fehlt, sind lediglich die V-förmigen Verstärkungen der äußeren Stirnwandfelder am Wagenkasten. ... :)
Die Diagonalaussteifungen wurden erst nötig, als die Bahn schneller wurde und sich durch die Beschleunigung die Beanspruchung auf den Wagenkasten wuchs. Um die Längskräfte durch Beschleunigung (Bremsen als negative Beschleunigung) der Ladung in den Rahmen zu leiten, wurden die Diagonalstreben eingeführt.

In der alten Epoche sollte es durchaus "ohne" gehen.

Grüße Ralf
 
Ahh.. dieses Forum ist doch immer wieder Quell großartiger Informationen. Ich danke euch allen!

@Stedeleben der erste Link führt bei mir leider zu "Du hast keine ausreichenden Rechte, um diese Seite zu sehen oder diese Aktion ausführen zu können." - ist der Beitrag gesperrt / unsichtbar oder so? Die Angaben in der Modelldatenbank helfen in der Tat bereits weiter. Sehr interessant finde ich, dass die Verstärkungen dort wirklich in der Stirnwand - also in Querrichtung - liegen und nicht wie in Deutschland üblich in Längsrichtung. Danke!

@dampfbahner spannender Link - dass die Breitspurbahner ebenso seit Urzeiten einen wirklich fast identischen Wagen haben... :eek:
Das dort gezeigte Vorbildfoto eine "echten" G3 ist mir natürlich mehr als nur bekannt. Geduldet euch mal noch ein paar Tage, dann habe ich dazu was zu sagen ;-)

@Karl-Georg / @Janosch: Danke für den Hinweis! Habe das Buch gleich mal aus dem Regal gezogen und siehe da... ja. die Geschichte "wir Sachsen haben bei den Nachbarn eingekauft" wäre mehr als plausibel. Da sieht man auch wirklich, dass unser Modell dieser Form sehr ähnlich ist. Was man so alles daheim hat, ohne es zu wissen.... dabei habe ich alle diese Bücher irgendwann mal von vorne bis hinten durchgelesen. Absolutes Gedächtnis müsste man haben..

@dampfbahner Danke für den Link! Den Thread hatte ich nicht auf dem Schirm. Dort wurde u.a. auf die Kandertalbahn verwiesen. Der Link geht nicht mehr, aktuell sind die Infos zu deren G3 hier: https://kandertalbahn.de/g3/
Die russische Quelle werde ich mir unbedingt mal näher zu Gemüte führen, wenngleich die Maßskizzen des G3 nicht mehr ganz so das Problem sind. Das sollte sich über's VMD problemlos klären lassen.

Aber wie schon erwähnt lasst das Thema "echter G3" mal noch kurz ruhen, da ist was im Anflug... :stumm:
 
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