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Erstellung von Modellbahn-Videos - Wie geht es richtig?

Dhyani

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Guten Abend,

Seit einiger Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, einige "Betriebs"-Szenarien auf meiner Modelleisenbahn-Anlage auf Video festzuhalten und für Interessierte auf Youtube zu teilen. Also trug ich eines an Hard- und Software zusammen und begann meine ersten Schritte auf dem mir bis dahin völlig unbekannten Gebiet der Videographie.

Derzeit stehe ich vor der Qual der Wahl eines geeigneten Aufnahme-Gerätes. Es stellte sich nämlich heraus, dass meine Technik ein Problem mit kleinen, sich verhältnismäßig schnell bewegenden Motiv hat: die Protagonisten weisen eine zum Teil erhebliche Bewegungsunschärfe auf.

Mit einem iPhone 6+ konnte ich keine brauchbaren Ergebnisse erzielen, da ich zu sehr in den Zoom gehen musste, um einen geeigneten Bildausschnitt zu finden. In diesem Zoom aber setzt ein unangenehmes Bildrauschen ein, so dass ich weitere Versuche unterließ.

Anschließend hatte ich es mit einem günstigen 4K-Camcorder fernöstlicher Produktion versucht. Dieses Gerät verfügte über keinerlei Fokussierung und war damit unbrauchbar. Es ging wieder zurück.

Einen weiteren Versuch unternahm ich mit dem ebenfalls recht günstigen Full HD-Panasonic HC-V180-Camcorder. Ein Auszug aus der Bedienungsanleitung: "Das Motiv erscheint leicht verzerrt, wenn es sich sehr schnell durchs Bild bewegt. Dieser Effekt entsteht, weil das Gerät mit einem Bildsensor vom Typ MOS arbeitet. Es handelt sich aber nicht um eine Fehlfunktion." Genauso ist es. Einen mit geringer Geschwindigkeit vorbeifahrenden Zug konnte der Camcorder mit nicht wirklich zufriedenstellender Qualität einfangen.

Ein TestClip:


Den ersten Teil habe ich nachträglich per Videoschnittsoftware die doppelte Geschwindigkeit verpasst, da der Testzug wirklich langsam vorbeigezuckelt ist. (Warum es so ruckelnd wirkt, kann ich derzeit nicht erklären, der Proband fuhr butterweich und flüssig die Teststrecke ab.)

Der zweite Teil läuft mit der tatsächlichen Aufnahmegeschwindigkeit. Hier schwankt der Kamera-Fokus ständig zwischen dem Gesträuch im Hintergrund mittig-rechts und irgendwo; der vorbeifahrende Zug bleibt unscharf.

Alles in allem bin ich nicht zufrieden. Daher folgende Fragen an euch Leute mit Erfahrung: Worauf muss ich achten? Wie erstellt ihr eure Videos? Welche Aufnahmegeräte nutzt ihr?

Dhyani / Steffen
 
Guten Abend,

Danke für die Links, jedoch steuern sie bedauerlicherweise nichts zu meiner Frage bei.

1. Link: Wie bewährt sich das inzwischen beinahe 5 Jahre alte Gerät für Outdoor-Einsatz mit wasserdichtem Gehäuse bis 60m beim Filmen einer in nahem Abstand vorbeifahrenden Modell-Eisenbahn?
2. Link: Sehr viele dort vorgestellte Videos kranken am gleichen Problem, doch konnte ich dort keine Diskussion über Lösungsmöglichkeiten finden.

Dhyani / Steffen
 
Ja, ne, Herr Dikusch hilfreich sind die links wirklich nicht.:gruebel:
@Dhyani, kann dein Gerät auch ohne Autofocus? Das wird die Ursache sein, habe versucht mich bei deinem Film auf die Landschaft zu konzentrieren und mal ist sie scharf und dann wieder nicht. Auch auffallend, im Gebüsch links ist (bei ca. 1:20 war's) Bewegung zu sehen.:wiejetzt:

Ich habe meine Videos mit Stativ und einer Ixus... Digitalkamera, relativ günstig, hat glaub ich 12 mpix oder so, gemacht. Gut geschummelt hab ich weil ich mitgeschwenkt habe, also den Focus am Objekt gehalten.
Bsp.:

Ja, ich bin weiter weg.
 
Guten Abend,

kann dein Gerät auch ohne Autofocus? Das wird die Ursache sein, habe versucht mich bei deinem Film auf die Landschaft zu konzentrieren und mal ist sie scharf und dann wieder nicht. Auch auffallend, im Gebüsch links ist

Sehr gute Frage. Ich fürchte: nein, da ich manuell nichts einstellen bzw. fokussieren kann.
Bislang habe ich angenommen, dass der Autofokus Pflicht ist, um eine gute Bildqualität zu erreichen. Aber wenn er natürlich dauernd versucht, Objekte in Vorder-, Mittel- und Hintergrund anzuvisieren, wird es dumm. Bedeutet es dann im Umkehrschluss, dass ich ein Gerät benötige, mit dem man manuell den Fokus setzen muss?

Ich habe meine Videos mit Stativ und einer Ixus... Digitalkamera
Wohl gesprochen; Stativ ist Pflicht!
Das ist aber eine Idee, einen Versuch mit einer digitalen Spiegelreflexkamera zu wagen. Ich habe eine Nikon D5000, die ich als Fotoapparat (klingt komisch, ist aber so) verwende. Jedoch hat sie die Möglichkeit, bis zu 5 Minuten lange Videoclips aufzunehmen. Ich werde testen, wie sie sich als Video-Aufnahmegerät macht. Immerhin sehe ich den (theoretischen) Vorteil der großen Auswahl an Objektiven sowie den manuellen als auch automatischen Fokus (abhängig vom Objektiv). Allerdings fürchte ich, dass die Videoaufnahme nicht zur Kernkompetenz einer Spiegelreflexkamera gehört.

Ja, ich bin weiter weg.
Bislang war ich recht nahe am Geschehen dran, da die Camcorder-Zooms nicht wirklich brauchbar sind. Bei Abstand ohne Zoom kommt mir zuviel Zeug mit ins Bild, was dort nichts zu suchen hat (Plattenkante, Wand, etc.).

Dhyani / Steffen
 
Wie es aussieht, hat sich Deine Anlage weiterentwickelt. Gibt es dazu neue Bilders?
 
Vorab: Ich habe mit Zug-auf-Anlage-filmen keine Erfahrung. Aber ich kann Dich bestärken, in Richtung Spiegelreflex zu gehen.

Zum Einen hast Du die Möglichkeit, auch sehr lichtstarke (Wechsel-)Objektive mit geringer Verzeichnung zu verwenden. Gerade wenn das Licht etwas „stimmungsvoller“ in Richtung „blaue Stunde“ o.ä. geht. Auf den Handybildschirmen sieht das immer toll aus, auf einem größerem Monitor wird es dann aber grottig. Das ist ja auch kein Wunder, es hängt ja alles vom Licht ab – wo fällt wohl mehr Licht ein – beim Handyobjektiv oder beim beim viel größeren Objektiv einer DSLR?

Der andere Grund ist der Fokus. Du kannst den Autofokus einmal setzen und dann festsetzen. Oder – mit Übung und passendem Objektiv – den Autofokus setzen und manuell nachführen.
 
Zur Nikon ein paar Hinweise. Die Modellreihe ist alles andere als optimal zum filmen. Ich habe selbst die D7000 und die D7200. Bösestes Übel: die Geräusche des Fokusmotors werden ungefiltert aufgenommen. Selbst ein entkoppeltes Mikro hilft da nicht wirklich. Zwar gibt es in Nikon View NX-i die Option diese nachträglich zu entfernen, scheint aber recht willkürlich zu funktionieren. Ich konnte noch keine Systematik dahinter erkennen. Weiteres Problem: der Autofokus fährt immer in beide Richtungen bevor er fokussiert, was man im Film mehr als deutlich sieht. Am Ende bleibt nur, den Autofokus auszuschalten. Bei den meisten Nikon Objektiven gibt es einen Schalter direkt am Objektiv. Die D5000 hat keinen eigenen Schalter, da sie keinen eigenen Motor hat.

Im Automatikmodus verwendet die Nikon nun aber die kleinst mögliche Blendzahl. Das sorgt für eine geringe Schärfentiefe, was bei bewegten Objekten auf der Modellbahn einfach zu wenig ist. Auch das manuelle Nachführen des Fokus klappt so nicht brauchbar. Die Blendzahl lässt sich nur im manuellen Modus korrigieren. Allerdings lässt sich auf "M" gar nicht filmen - d.h. man muss "A" nehmen und dort die Blendzahl einstellen. Wie viel geht, hängt vom Licht und Objektiv ab. ISO würde ich in dem Fall erst mal auf automatisch lassen und testen. Mit ein wenig Glück ist der relevante Bildausschnitt jetzt gleichmäßig scharf.
 
@Dhyani
Das zappeln Deines Videos, nachdem Du die Abspielgeschwindigkeit geändert hast, lässt sich ganz einfach erklären: Dein Aufnahmegerät nutzt ein Aufnahmeformat, welches bereits das Video komprimiert. Wenn Du an solchem Material Veränderungen vornehmen möchtest, wirst Du immer Probleme haben. Szenegenaues Schneiden und Geschwindigkeitsveränderungen sind damit kaum bis schlecht (je nach Komprimierungsverfahren) möglich, weil nicht mehr alle Szenen aufgrund der Komprimierung vorhanden sind.

Du musst einen Camcorder nutzen, der auch verlustfreie Formate erzeugen kann. Das Format der Wahl sollte AVI sein. Du benötigst dafür wesentlich mehr Speicherplatz für die Bearbeitung.

Und zoomen ohne Teleobjektiv ist eh der größte Murx. Die Bildqualität leidet darunter, weil der Zoom nur elektronisch durchgeführt wird und die vorhandene Bildinformation auf weniger Pixel abgebildet wird. Sowas kannst Du nachträglich auch am Computer machen.

Wildcameras und Smartphones nutzen ausnahmslos komprimierte Videoformate. Du wirst für mehr Effekte einen anständigen Camcorder nutzen müssen.
 
Bösestes Übel: die Geräusche des Fokusmotors werden ungefiltert aufgenommen.

Deshalb sinnvollerweise zum Filmen die Cam aufs Stativ, den Focus einstellen (so lassen! am besten die Cam auf manuell stellen) und per Fernauslösung filmen. Lichtstarkes Objektiv, falls man nicht noch paar Lichtorgeln aufstellt, ist angeraten - kann für den Zweck ruhig manuell sein.

Ich habe neben der 7200 für die Zwecke eine 300S mit Walimex Objektiven (35 und 85mmm - beide 1,4) . Die sind von der Leistung und vom Preis hervorragend.
 
Freue mich über die eingestellten Beiträge, Bilder und Videos.
An dieser Stelle mal eine Bitte an die Videoeinsteller:
Bitte setzt vor den Videolink ein "@", wie z.B. hier für den 1. Videolink von jasch:

- @https://www.youtube.com/watch?v=FB-O_HG3OpQ&feature=emb_logo .

Damit wird der Verbindungsaufbau zum Videoserver erst durch das Anklicken hergestellt. Das würde allen entgegenkommen, die über Funk mit dem Internet verbunden sind.

Bei den Bildern wäre aus dem gleichen Grund die Bitte, die Bilder als kleine Vorschaubilder einzustellen.

Vielen Dank.
 
Bei dem ruckeln sind fehlende Bildinformationen die Ursache. Neben der Komprimierung könnte auch ein Geschwindigkeitsproblem zwischen Fotosensor und Speicherplatz vorliegen. Einfaches Testkriterium wäre die Auflösung zu verkleinern.
Aber zuerst einmal, wie oben geschrieben, die Komprimierung (nach Möglichkeit) ausschalten.

Eine DLSR ist mMn nicht unbedingt das Mittel der Wahl, wenn es nur um das Licht geht. Zum einen kann man die Anlage besser ausleuchten (Lichtorgel) und zum Anderen gibt es auch für Kleinformatsensoren inzwischen lichtstarke Optiken. Da wäre mir die Software einer Kamera, die für Bewegtbilder entworfen wurde, wichtiger. Da sind dann Standbilder die Zugabe, was bei der DLSR die Videofunktion ist.
Aber wenn die DLSR eh da ist, dann ...
 
@iwii
Du magst Recht haben mit dem AVI-Container.
Aber ein anständiger Camcorder kann verlustfreies Format ohne Komprimierung erzeugen bzw. man kann die Kiste dazu bewegen. Allerdings machen das nicht die billigsten Geräte und schon gar nicht Geräte wie Wildcamera, Smartphone @ Co.

Wenn man das weiß und die Grenzen seines Gerätes kennt, lassen sich auch mit Smartphone & Co gute Ergebnisse erzielen. Meist kommt man schon sehr weit, wenn die Szene vernünftig mit mehreren Lichtquellen beleuchtet wird.

Von andauerndem hin- und herzoomen sollte man sowieso Abstand nehmen. Sowas macht Videoaufnahmen nur unruhig und man wird beim Anschauen fast besoffen.

Ich empfehle anständiges Ausleuchten und die Kamera an nur einem festen Ort zu platzieren - wenn möglich mit Stativ. Alles gezoome und geschwenke sollte man tunlichst unterlassen.
 
Aber wenn die DLSR eh da ist, dann ...

Genau so ist es.

Hinzu kommt die Schreibgeschwindigkeit der eingesetzten Karten, viele (langsame) Billgkarten - bei Einzelbildern mag das noch gehen, bei Serien oder gar Film wird das ein Kriterium - bremsen den Spass. Die internen Puffer in den Kameras sind so groß nun nicht, obwohl sich das bei der 7200 schon sehr gebessert hat
 
Guten Abend,

Vielen Dank für die vielen Antworten! Da kommt einiges zusammen, was es zu beachten gilt. Zeit für einen Kassensturz.

  1. Die Benutzung eines Stativs ist selbstverständlich.
  2. Die Auflösung beträgt 1280 * 720 Pixel - mehr ist nicht möglich.
  3. Das verwendete Speicherformat ist AVI.
  4. Das bisher verwendete Speichermedium weist keinerlei Klassifizierung auf; die nächsten Tests werde ich mit einer Sandisk Ultra 64GB Class 10-Speicherkarte machen; 10 Mbit/sec sollten dicke ausreichen.
  5. Manueller Fokus wird verwendet; d.h. ich stelle selbst direkt am Objektiv die Szene scharf.
  6. Die maximale Framerate beträgt 24 Bilder je Sekunde (24 fps).
  7. Entsprechend der Framerate lässt sich die Belichtungszeit auf 1/40 bzw. 1/50 festlegen (laut Formel: 1 / (Framerate * 2)).
  8. Die Blendeneinstellung ergibt sich aus der Framerate und vorherrschender Helligkeit. Die Kamera besitzt ein Belichtungsmess-System, mit dessen Hilfe ich die richtige Blende einstellen kann.
  9. Reicht die vorherrschende Helligkeit nicht aus, werden noch einige Strahler aufgestellt und ausgerichtet und die Blende mit Hilfe des Belichtungsmess-Systems entsprechend angepasst.

Desweiteren werde ich mit einem größeren Abstand zur Szene experimentieren und anstelle des 18 - 105mm ein 55 - 200mm-Objektiv verwenden. Vielleicht bringt es ja etwas.

Auf lange Sicht jedoch möchte ich nicht bei der D5000 bleiben, sondern ein aktuelleres Aufnahmegerät verwenden. Um dafür die richtigen technischen Parameter parat zu haben, finde ich die Tests mit der Spiegelreflexkamera optimal. Und ja - zur Zeit ist sie "eh da". :)

Ergebnisse kann ich noch nicht vorweisen, die ganze Spielerei am Gerät hat erstaunlich schnell den Akku leergesaugt, so dass ich jetzt erst einmal in die Ladephase übergehen muss.

Dhyani /Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Auflösung beträgt 1280 * 720 Pixel - mehr ist nicht möglich.
Kauf Dir was neues ;-). Kostet nicht die Welt, und muss auch nicht gleich 4k sein, aber Full HD (1920x1080) sollte es schon sein. Wenn die Motive nicht weglaufen und Du später alles nochmal drehen kannst/magst, dann kannst Du auch so erstmal losüben, aber Full HD ist eigentlich schon der Minimal-Standard. Nicht, dass Du Dich später ärgerst.

Das verwendete Speicherformat ist AVI.
AVI ist nur ein Container und sagt nichts über den Codec aus - ebenso wie z.B. MP4. Eine AVI-Datei ist aber - und darum geht es hier - fast immer ein Hinweis auf eine Datei, die zwar deutlich größer ist als z.B. mp4, deren Inhalt aber meist nicht so stark komprimiert ist. Möglichst wenig Komprimierung ist zunächst erstrebenswert, denn "besseres" Ausgangsmaterial lässt sich am Computer auch zu einem schickeren Ergebnis verarbeiten als wenn Du schon mit stark komprimiertem Material beginnst. Achte auf einen möglichst universellen Codec. Sonst bekommst Du u.U. in zehn Jahren das Problem, dass Du auf Deinem dann neuen Computer das Zeug nicht abspielen/verarbeiten kannst, weil dort der Codec nicht installiert und nicht mehr verfügbar ist.

Die maximale Framerate beträgt 24 Bilder je Sekunde (24 fps).
Videostandard in Europa sind 25 fps. Du kannst natürlich in 24 fps arbeiten, aber dann solltest Du UNBEDINGT darauf achten, dass Dein Schnittprojekt am Computer, in dem Du das Video schneidest, auch in 24 fps ist und Du als Ergebnis 24 fps ausgibst. Sobald Du zu irgendeinem späteren Zeitpunkt in 25 fps arbeitest/exportierst, wirst Du mit dem Phänomen der Framerate Conversion konfrontiert. Dann wird es hässlich, weil das System versucht, in jeder Sekunde 24 Bilder auf 25 Abspiel-Einheiten aufzuteilen. Meine dringende Empfehlung: 25 fps! Falls aber 24 fps, dann durchgehend bis zum Schluss!

Die Blendeneinstellung ergibt sich aus der Framerate und vorherrschender Helligkeit. Die Kamera besitzt ein Belichtungsmess-System, mit dessen Hilfe ich die richtige Blende einstellen kann.
Kanonen auf Spatzen. Probier das dreimal und vergleiche mit Deinem Gefühl. Schau Dir Deine Probeaufnahmen auf einem Monitor an. Achte darauf, dass helle Stellen nicht (zu sehr) ausbrennen - das ist das häufigste Problem (kann man auch durch "dunkler machen" im Nachgang nicht mehr korrigieren). Nimm aber auch nicht zu dunkel auf (denn zu dunkle Szenen am Computer aufgehellt ergeben hässliches Bildrauschen). Denk vor allem daran, dass eine Belichtungsautomatik, ein Belichtungsmess-Systems ähnlich wie Fokusmesser nur Maschinen sind. Deshalb: Vergleiche mal Deine Messung mit Deinem Gefühl. Wenn Du Dein Auge trainiert hast, lass den Belichtungsmesser weg, sonst wirst Du ja nie fertig.

Reicht die vorherrschende Helligkeit nicht aus, werden noch einige Strahler aufgestellt und ausgerichtet(...)
Diffus bitte, diffus! In der Natur gibt es i.d.R. EINE Lichtquelle - die Sonne. Daher gibt es auch nur eine Schattenrichtung (oder gar keine bei bedecktem Himmel). Mehrere Strahler verursachen mehrere Schatten, was unschön wirkt. Wenn man sich den Aufriss schon macht, dann richtig. Also: diffus!

Desweiteren werde ich mit einem größeren Abstand zur Szene experimentieren und anstelle des 18 - 105mm ein 55 - 200mm-Objektiv verwenden. Vielleicht bringt es ja etwas.
Mehr Brennweite braucht mehr Licht. Oder sehr teure Objektive mit durchgängiger Blende. Außerdem reduziert sich die Tiefenschärfe ganz ordentlich, wenn Du im Maximum-Telebereich bist und die Blende offen hast. Du musst dann sehr mit der Schärfe aufpassen, weil ein Objekt schon wenige Zentimeter weiter vorn/hinten deutlich unscharf wird. Daher war vor ca. 5 bis 10 Jahren genau dieser Tilt-Shift-Effekt auch bei Realszenen mode, weil alles nach Spielzeugland aussah.

Mein Rat an Dich wäre: Du möchtest es von Anfang an richtig machen und gehst beinahe wissenschaftlich an die Sache ran. Du scheinst aber - gemessen an Deinen Zielen - noch sehr am Anfang zu stehen. Daher schalte einen Gang zurück und probiere erstmal viel rum. Vergiss bei aller Technik die Bildgestaltung und Schnittdramaturgie nicht! Viele machen den Fehler, sich an den technischen Aspekten ihrer Kamera zu ergötzen, haben aber noch nie was vom goldenen Schnitt, Kadrage (Kadrierung) oder anderen gestalterischen Regeln gehört. So sehen dann auch die Videos aus...

Viel Spaß!
 
Hallo und guten Morgen,

Eine schnelle Antwort für zwischendurch:

Kauf Dir was neues ;-). Kostet nicht die Welt, und muss auch nicht gleich 4k sein, aber Full HD (1920x1080) sollte es schon sein. Wenn die Motive nicht weglaufen und Du später alles nochmal drehen kannst/magst, dann kannst Du auch so erstmal losüben, aber Full HD ist eigentlich schon der Minimal-Standard. Nicht, dass Du Dich später ärgerst.

Zweimal habe ich bereits bei neuen Camcordern zugeschlagen. Beide Male leisteten die Geräte nicht das, was ich von ihnen erwartete. Entsprechend muss ich herausfinden, welche Spezifikationen ein Gerät haben muss, damit sich die Anschaffung lohnt, ODER aber es gibt jemanden, der bereits ein bestimmtes Gerät aufgrund hervorragender eigener Erfahrungen wärmstens empfehlen und ich von diesem Wissen profitieren kann.

Das die Nikon nicht (mehr) den aktuellen Stand der Technik widerspiegelt, ist mir bewusst, doch immer noch das beste von jener Hardware, mit der ich bereits getestet habe:
  • Nikon D5000
  • iPhone 6+
  • Panasonic HC-V180 (ASIN: B01AI1M3DW)
  • YinFun 4K Camcorder (ASIN: B088BW4QRC)
Zudem werde ich meine eigenen Ansprüche herunterschrauben. Nachdem ich zahlreiche Modellbahn-Videos angeschaut und dabei bewusst auf Schärfe bzw. Unschärfe geachtet habe, muss ich sagen, dass ich sehr, SEHR wenige gefunden habe, die wirklich eine hinreichende Motivschärfe aufweisen.

Dhyani / Steffen
 
Zum Lernen reicht die D5000. Erst mal testen, ob die Filmerei längerfristig für einen etwas ist. Wenn die Videos einen inhaltlichen Anspruch haben, wird es recht schnell extrem zeitaufwendig. Deswegen habe ich meine Aktivitäten in die Richtung wieder zurück gefahren. Aktuell baue ich lieber. Die ganzen extrem langen, ungeschnittenen Monologvideos sind nicht so mein Ding.
 
Ich habe mir im Januar die Canon EOS 90D gekauft. Hauptsächlich natürlich zum Fotografieren. Aber sie kann auch prima 4K Videos erzeugen. Super Autofokus, sehr gut auch bei dunkleren Gefilden. Bisher habe ich nur Familienfeiern und ähnliches gefilmt. Da ist sie perfekt. Keine Eigengeräusche, sehr gute Filmqualität.
Modellbahn wird sicherlich auch noch werden, wenn ich mal wieder alles beisammen habe. Dazu kann ich also leider noch nichts sagen.
 
Wenn es um Filmen und Fotos geht, landet man ganz schnell im Bereich einer aktuellen Alpha 7. Die Frage ist halt, wo zieht man für sich selbst die Grenze. Ich habe kein Problem 2-3 Kameragenerationen zurück zu sein und gebe dafür ein paar Euro mehr für Objektive und Zubehör aus. Mir ist auch der Umstieg auf Vollformat schlicht zu teuer.
 
Guten Abend,

Nun habe ich ein wenig experimentiert. Seht selbst:

@https://youtu.be/1DTTbSqpo2M

Dieser Clip besteht aus zwei Sequenzen:
  • Die erste Sequenz wurde mit der Nikon D5000 mit allen Einstellungen gemacht, die ich in #16 genannt habe (inklusive Stativ und Beleuchtung).
  • Die zweite Sequenz stammt von meinem iPhone 6+ (inklusive Stativ und Beleuchtung), "schnell" mal hinterhergeschossen, weil das ganze Equipment gerade so da stand.
Ich muss gestehen, dass mir die zweite Sequenz besser gefällt, obwohl das Hauptmotiv nicht wirklich schärfer ausfällt. Jedoch ist der Hintergrund schärfer und der Gesamteindruck stimmiger.

Mehr Brennweite braucht mehr Licht. Oder sehr teure Objektive mit durchgängiger Blende. Außerdem reduziert sich die Tiefenschärfe ganz ordentlich, wenn Du im Maximum-Telebereich bist und die Blende offen hast. Du musst dann sehr mit der Schärfe aufpassen, weil ein Objekt schon wenige Zentimeter weiter vorn/hinten deutlich unscharf wird. Daher war vor ca. 5 bis 10 Jahren genau dieser Tilt-Shift-Effekt auch bei Realszenen mode, weil alles nach Spielzeugland aussah.

Das ist mir wohl in der ersten Sequenz passiert. Wie kann ich das verhindern? Nicht im maximalen Zoom herum hängen und keine offene Blende benutzen? Um einen einigermaßen guten Bildausschnitt zu erreichen, muss ich dann nur wenige Zentimeter vor dem sich bewegenden Motiv sitzen. Wird das was?

Zufrieden mit den Ergebnissen bin ich nicht. Schlauer ebenso wenig. Ich habe keine Ahnung, welchen Weg ich nun einschlagen soll.

Dabei gefällt mit die Canon EOS 90D sehr gut. Ein aktuelles Gerät mit aktuellen Leistungsparametern, zahlreichen Optionen und mit ordentlichem Griff in den Geldsack. Sie erweckt den Eindruck, dass aktuelle Systemkameras den Camcordern in Sachen "bewegte Bilder" den Rang ablaufen.
Eine aktuelle Sony Alpha ist da noch einen ordentlichen Packen teurer, wobei wiederum die E-Mount Sony Alpha 6400 einen ordentlichen Eindruck in einer annehmbaren Preisklasse macht.

Da würde mich brennend ein Test mit einer solchen (oder ähnlichen) Kamera interessieren.

Wie gesagt: ich würde mir sehr gerne neues Equipment kaufen, doch muss das den Anforderungen genügen (und noch einigermaßen bezahlbar bleiben).

Dhyani / Steffen
 
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