Bastelei Nummer 29: LKW mit Stückgut
Geschichte:
Die Fa. Quack & Salber baute bereits um die Jahrhundertwende einen
Lastkraftwagen mit Verbrennungsmotor, welcher im örtlichen Werks- und Stückgutverkehr rege getestet wurde. Die Ergebnisse waren vielversprechend, doch der Aufwand zur Gewinnung von Vergaserkraftstoffen aus Material, welches man genau so gut direkt verbrennen könnte, stand im keinen Verhältnis zu ihrem Nutzen. Die Zukunft gehörte ganz klar der Dampfkraft, daher verscheuerte der Fabrikeigner Herr von Quack die Pläne günstig an die Fa. "Laurin & Klement" und beglich damit lieber seine Schulden in der örtlichen Beherbergungsstätte "Zur roten Laterne".
Wenige Jahre später sollten weiterentwickelte Laurin-&-Klement-Fahrzeuge auf Basis der Dreggsch'en Konstruktion zu einem Welterfolg werden - zu einem Zeitpunkt, als der Stern der einstigen Dreggscher Industrie bereits zu sinken begann.
Ergebnis:
Bau:
Das Fahrzeug entstand aus einem Bausatz von Hauler - eben für einen
Laurin & Klement von 1907. Für den "noch einige Jahre älteren Look" habe ich auf das Dach verzichtet und den gesamten Motor-/Fahrer-Bereich etwas nach vorne versetzt. Die Bordwände des Aufbaus habe ich auf die Hälfte gekürzt, weil mir das besser gefiel und ich mehr von der Beladung zeigen wollte - bei diesem Resin mit Skalpell und Feile ganz gut machbar. Die Schutzbleche der Räder wurden nach hinten um Trittbretter verlängert, damit der alte Mann leichter hinter das Steuer kommt. Die Mitgelieferten Gaslaternen waren eigentlich ganz hübsch, haben aber ein falsches Ausatmen nicht überlebt und sind auf Nimmerwiedersehen in meiner Werkstatt verschwunden.
Zur Verklebung kam dieses mal Sekundenklebergel von Pattex und Bindan-Weißleim zum Einsatz - ging deutlich besser als beim Hauler-Lokomobil aus
Bastelei Nummer 10. Man kann erkennen, dass mir beim Anbringen der Räder die Vorderachse + Federung gebrochen sind - ist aus "Normalbetrachterperspektive" alles nicht zu sehen, hier im Makro aber sehr deutlich.
Die Grundteile wurden geluftpinselt - hier zusammen mit etlichem anderem Kleinkram aus den vorangegangenen Basteleien - und später mit feinen Pinseln um viele kleine Details ergänzt. Farben waren Elita, Revell und die Mig Oilbrusher.
Der
alte Mann auf dem Bock stammt von
@RAIL N SCALE, Farbgebung nach spontaner Lust und Laune. Das Ladegut sind überwiegend Altbestände, die ich
hier mal aufgearbeitet hatte. Ein paar Neuteile des Rail'n'Scale-Gepäcksortiments und Werkzeug von
@IoreDM3 sind aber auch dabei.
Fazit:
Echt hübsches Modell! Das Makro ist gnadenlos, vor allem was die Farbgebung betrifft - schaut euch lieber die Vorschaubilder an, das vermittelt eher den realen Eindruck den das Modell bei Tageslicht auf mich hat. Der Bausatz ist mechanisch trivial, in die Detaillierung kann man aber ähnlich wie beim Hausbau quasi beliebig Zeit versenken. Der steht sicher irgendwo mal hübsch in der Anlagenecke, auch wenn er ein klein bisschen zu neu für mein Jahr 1896 ist.