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Antriebsproblem mit Tillig E94 (DR) Art.Nr. 02415

hüttenwerker

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Luisenthal, Thüringen
Kürzlich wollte ich obige Lok nach ca. 1-wöchigem Stillstand in Betrieb nehmen. Frontbeleuchtung war da, Lok lief nicht, Motor machte keine Umdrehung. Es stellte sich heraus, dass die direkt am Motor angeflanschte Ritzelwelle mit dem Ritzel offensichtlich an dem Messinglagerschild "klemmte". Hierzu ist zu sagen, dass diese Ritzelwelle leicht schräg gelagert ist, läuft nicht waagerecht, sondern leicht nach unten geneigt. Infolge einer Druckfeder in der Kupplungsmuffe Motorwelle-Ritzelwelle wird Druck auf dasRitzel am anderen Ende ausgeübt. Das Ritzel selbst befindet sich dann nicht in ideal laufender Position zum hinteren Messinglagerschild, sondern leicht geneigt, berührt mit der äußeren Kante wohl dort. Obwohl Schmierung genug vorhanden war, hat der Motor infolge schwachen Drehmomentes diese Beharrungskraft nicht überwinden können. Der Motor selbst erscheint mir daher "etwas schwach auf der Brust", hinsichtlich seines Startdrehmomentes. Überhaupt handelt es sich um einen sehr einfach gebauten Motor, weder Schwungmasse, noch Schrägnutung. Kollektor und Kohlen befinden sich absolut perfektem Zustand, auch der Anpressdruck der Federn ist i.O. Nach völliger Demontage sowie neuer ( eigentlich unnötiger ) Abschmierung war der Fehler behoben. Die Schmierung war auch keinesfalls verharzt. Ich frage hiermit die Foristen, ob solche Erscheinung bei dieser Lok bekannt ist. Eigentlich ein sehr schönes Modell, jedoch durch die vielen Kardanwellen, offensichtlich drehmomentschwachem Motor leider nicht ganz überzeugend. Überansprucht worden ist die Lok bei mir nie, lediglich 6 Güterwagen hinter sich. Gibt es für diese Lok evt. ohne größere Umbauten einen adäquaten stärkeren Motor?
 
Eigentlich sollte die Lok doch den rechteckigen Standardmotor haben.
Der ist sicher nicht überwältigend, aber als zu schwach ist er mir bisher nicht aufgefallen.

Nun weiß ich nicht mehr, ob der motorseitige Mitnehmer ein richtiges Kardangelenk ist oder die anfangs verwendete "Klauenkupplung".
Letztere lässt kaum Winkelabweichungen zu.
Ansonsten musst Du mal prüfen, ob der am Motor aufgesteckte Mitnehmer und dessen Gegenstück auf der Ritzelwelle bis zum Ende aufgeschoben sind.
Klemmen dürfte das Ritzel nicht am Motorschild, aber durch Feder wird das Ritzel natürlich gegen das Schild gedrückt.
Soweit das Zahnrad auf der Ritzelwelle nicht gerissen ist, hilft es eventuell, es leicht auf der Welle Richtung Motor zu verschieben und eine 2mm Unterlegscheibe zwischen Bund des Zahnrades und Lagerschild einzubauen.
Da muss man halt probieren, wo das Zahnflankenspiel ideal ist.

P.S.: Da der Fehler plötzlich "über Nacht" aufgetreten ist, würde ich auch nach eventuell gerissenen Zahnrädern schauen, die auch zu Klemmen führen können.

MfG
 
Ich danke dir für diese kompetente Antwort. Es handelt sich um den rechteckigen Motor. Und die "Kardanwelle" ist auch eher eine Art Klauenkupplung. Besagtes Ritzel ist nicht schadhaft. Man hätte es vielleicht anders konfigurieren sollen. In Richtung Lagerschild etwas abschrägen ( leicht konisches Profil) damit es am Lagerschild tatsächlich bündiger und nicht nur an der äußeren Zahnflankenkante berührt. Insgesamt nach m.E. seitens Tillig eine etwas schwierige Konstruktion. In beiden schwenkbaren Vorbauten hätte sich jeweils ein kleiner und dennoch starker Rundmotor direkt über Messinggetriebe ( Schnecke und Schneckenrad ) einbauen lassen. Solche Antriebe gibt es bei Spur N und die sind sehr leistungsstark. Trotzdem handelt es sich um ein sehr schönes Modell, in Liebhaberkreisen auch "Eisenschwein" genannt.
 
Die Konstruktion der E94 ist inzwischen über 50 Jahre alt und ist im Prinzip in allen Zeuke/BTTB Drehgestelllokomotiven seit 1958 verarbeitet worden. Letztlich hat sie sich bewährt.
 
es gab von Harry Barth einen Motorumbausatz. Allerdings ist er mittlerweile im Ruhestand. Bei eBay findet man noch ähnliche Sachen. Unter "Spur TT Ersatzteile" findest du eventuell was

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Du hast hier die letzte Auflage eines uralten Modelles vor dir liegen, die Antriebskonzeption ist 60 Jahre alt, da gab es in N, wenn überhaupt, nur Schiebezüge. Inzwischen gibt es ein völlig neues Modell, mit einem heute üblichen Antriebskonzept- Motor in der Mitte, Antrieb auf beide Seiten, Kardanwellen, Schnecke und und nachfolgendes Zahnradgetriebe in den Drehgestellen. Leider wird dieses zur Zeit sehr bemault, Grund ist eine seht starke Getriebeübersetzung, welche die Lok zwar zugkräftig macht, sie aber die üblichen 200 km/h deutlich unterschreiten lässt.

gruss Andreas
 
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