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Buntbahn-Frickeleien früherer Epochen

Moin @Schraube,

da ich ja auch im Königlichen Sachsen mein Unwesen treibe, habe wir ja ein ähnliches Beuteschema, was den Fuhrpark betrifft. Auf sächsischen Gleisen fuhren ja auch etliche Güterwagen ausländischer Bahnen. Daher schaue ich mich immer wieder um, was so bei den Nachbarn der Sachsen in Epoche I auf den Gleisen unterwegs war. Kurz gesagt, viele sehr schöne Wagen. Das meiste muss allerdings selbstgebaut werden. In Tschechien habe ich aber Wagen der Kaiser Ferdinands-Nordbahn (K.F.N.B.) und sicher anderer ehemaliger österreichischer Gesellschaften in TT entdeckt. Es handelt sich um Lasercut-Bausätze. Ich habe jedes Modell einmal bestellt und kann gerne berichten.

Du findest offene und gedeckte Wagen hier am Ende der TT-Wagen: https://www.mala-zeleznice.cz/katalog/vagony_34.html

Die Kohlenwagen gab es auch in H0 von Micro-Feinmechanik: K.F.N.B. Kohlenwagenzug

Viele Grüße, René
 
Hallo René,

deinen Basteleien folge ich ja schon länger mit echter Begeisterung. Tolle Quelle, die du dort ausgegraben hast! Lasercut für Rollmaterial habe ich noch gar nicht ausprobiert, aber sobald du so weit bist freue ich mich sehr über entsprechende Berichte! (Und das Forum sicherlich auch.)

Was die "Nachbarn" angeht hast du natürlich recht, auch deren Wagen schafften es in viele Winkel des Königreiches. Entsprechend umfangreich ist auch mein Sammelsurium an "allem, was Epoche I draufstehen hat" und halbwegs nach Güterwagen aussieht (Fensterwagen bevorzugt sächsisch und teils preußisch). Leider sieht es da nicht viel besser aus, was die Formen angeht. Außer Grischans Bausätzen und ein paar Großserienmodellen sind offene Wagen ziemlich Mangelware, so dass die ewig gleichen paar Formen in diversen Bedruckungsvarianten ihre Runden ziehen.
Aber ich gebe mir Mühe, daran etwas zu ändern...

Der K.F.N.B-Kohlewagenzug ist ein wahrer Traum! Leider nicht unsere Spur, aber die Wagen gefallen mir sehr. Falls die tschechischen Bausätze gut laufen könnte man den ja ggf. mal nachstellen :)

Dankeschön für's Teilen!

Viele Grüße
Schraube
 
Bastelei Nummer 12: Dampfkran 13QS der K.Sächs.Sts.E.B.

Geschichte:

Der Dampfkran 13QS der K.Sächs.Sts.E.B. stand einige Jahre bei diversen Baumaßnahmen im Einsatz, ehe er 1901 fest in Dreggsch stationiert wurde. Es handelt sich um einen typischen Vertreter früher Dampfkräne: Aufgebaut auf einem güterwagenähnlichen Untergestell, nicht selbstfahrend und mit eher bescheidenen Hublasten diente das Gerät vor allem zum Bewegen von Einzelteilen im Brückenbau, dem Verladen von Oberbaumaterialien und half auch ab und an bei der Bergung unelastisch verformten Rollmaterials.

Der Kranaufbau besteht aus einem eisernen Drehkranz mit darüber angeordneter Maschinenplattform. Ein einfacher Stehkessel, konstruktiv noch abgeleitet von den Heuschobern früherer Dampflokomotivbauarten, versorgt eine Nassdampfmaschine. Mittels schaltbarer Getriebe werden die einzelnen Bewegungen gesteuert. Die umlaufende Holzkabine bietet passablen Wetterschutz, findet vor allem im Sommer aber nicht immer das Gefallen der Personale. Die überaus beengten Platzverhältnisse und schlechte Belüftung erschweren die Arbeit ebenso wie die noch häufigen Defekte und kleineren Reparaturarbeiten an der unausgereiften Technik.
Über mehrere Winden und Antriebsstufen lässt sich der Aufbau frei verschwenken und der Gittermast-Ausleger von -5° bis über 70° anheben. Der Haupthub leistet immerhin bis zu 5,3t, der Hilfshub bestenfalls 1,2t. Verglichen mit der Option, diese Massen per Muskelkraft zu heben, eine gern genutzte Option! Die Maschinenplattform samt des wassergefüllten Kessels diente als Gegengewicht, abgestützt wurde nur über die Radsätze. (Bei einer Gegenrechnung ergibt sich, dass auch im ungünstigsten Fall der stärker belastete Radsatz nie über 12,5t tragen konnte.)

Das Äußere Sächsischer Dampfkräne stellt ein Kuriosum dar: Als angetriebene Maschinen erhielten sie die Farbgebung staatlicher Lokomotiven mit braungrünem Aufbau auf rotbraunem Fahrwerk. Da sie jedoch stets durch Lokomotiven bewegt werden mussten ordnete man sie zunächst den Güterwagen zu, deren Anschriftenschema sie trugen (gelbe Schrift und Krone, schwarz schattiert). Die Nummerierung wiederum erfolgte nach einem ganz eigenen System, bei dem im Wesentlichen eine fortlaufende Nummer (13. beschaffter Kran) mit Angaben des Herstellers verbunden wurde (QS).¹

Der hier zu sehende Schutzwagen ist einer von mehreren, welche im Laufe seiner Lebenszeit mit 13QS gekoppelt waren. Theoretisch frei tauschbar und ohne feste Bindung zueinander, wurden die Wagen praktisch doch meist über Jahre hinweg nur zusammen mit "ihrem" Kran eingesetzt und oft auch für diesen Zweck entsprechend angepasst (ähnlich wie sächsische Schlepptender nicht Teil einer Lokomotive waren, aber selten ohne guten Grund getrennt wurden).
Das dargestellte Exemplar hatte man mit einem Lagerbalken für den Ausleger sowie behelfsmäßigen Einrichtungen zur Verzurrung der Kranhaken versehen und um einen Kohlebunker und Kleinteile ergänzt. Die Kohle wurde mittels Körben manuell zum Kran gebracht und dort direkt verheizt.


Ergebnis:
P1120239.JPG

Weiter Bilder vom Grundzustand:
P1120238.JPG P1120242.JPG P1120243.JPG P1120244.JPG


Kran in Hubposition und Innenleben:
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Fußnoten:
1) Bevor irgendjemand das für bare Münze nimmt: Die Angaben zur Geschichte habe ich mir frei aus dem Finger gesogen. Trotz einiger Recherche konnte ich überhaupt gar keine Angaben zu Dampfkränen bei den K.Sächs.Sts.E.B. finden und kann nicht einmal sagen, ob diese je einen besaßen. Auch die Angaben zu Farbgebund und Nummerierung sind mangels Informationen frei erfunden - gefiel mir so.




Der Bau-Bericht folgt noch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bau - Dampfkran:
Der Grundbausatz des Dampfkrans stammt von babmessing und ist als 3D-Druck auf Shapeways erhältlich: https://www.shapeways.com/product/E...-dampfkran-demag-gittermast?optionId=43631978
Der Bausatz ist hier im Board nicht völlig unbekannt, auch andere haben bereits davon berichtet: https://www.tt-board.de/forum/threa...-verladekran-ab-epoche-1-fa-babmessing.48064/

Das Modell orientiert sich stark an einem noch vorhandenen DEMAG-Dampfkran, welchen man auch heute in Aktion bewundern kann. Ich habe mich für die Version mit Gittermast entschieden. Infos zum Vorbild:
https://www.dampflokmuseum.de/das-museum/exponate/sonstige/dampfdrehkran/?no_cache=1
http://www.feldbahn-riedlhuette.de/Waldbahn/website14870c.2.3d.htm


Die Einfachheit des Bausatzes hat mich überrascht: Im Grunde müssen nur die einzelnen Teile zusammengesteckt/klebt werden und fertig! Die Druckqualität ist nicht überragend (Shapeways lässt inzwischen sehr flott drucken - das sieht man an den Kanten!), aber die eigentliche Konstruktion scheint mir hervorragend auf die Möglichkeiten der verwendeten Drucktechnik angepasst. Wandstärken, Passgenauigkeit, Detailgröße, (kein) Verzug im Druck - da hat jemand wirklich gewusst, was er tut!

Das Material reagiert einerseits gummiartig-weich und andererseits spröde. Bei memchanischer Belastung geben vor allem filigrane Teile wie Leitern oder Puffer erst einmal nach, aber ab einer gewissen Last zersplittern sie ohne weitere Vorwarnung in sehr kleine Teile. Ich habe bei dem Versuch, in der Pufferbohle einen Ausschnitt für Peho-Kulissen herzustellen, nach und nach immer mehr Teile des Fahrwerks zerbröselt.

Ersatzweise habe ich ein pmt-Fahrwerk genommen und angepasst: Drehkranz aus dem original-Fahrwerk sauber ausgeschnitten, Unterseite flachgeschliffen und im pmt-Teil ein Loch für dessen Innenteil samt Drehzapfen gebohrt. Die originalen Rangiertritte wurden durch Ätzteile ersetzt, welche an allen 4 Ecken den Aufstieg zum Kranhaus ermöglichen. Den schicken Holzboden gibt's wie immer von Moebo.
P1120168.JPG


Alle Teile wurden allenfalls sehr dezent mit Skalpell und Sandpapier bearbeitet, um kleinere Druckartefakte zu begradigen, dann ging es ans Lackieren. Der Großteil wurde recht aufwändig mit mehreren Schichten aus Oilbrushern lackiert. Ähnlich wie zuvor bei der Lokomobile wollte diese Farbe überhaupt gar nicht trocknen und deckte zudem sehr schlecht, wenn sie direkt auf dem Material aufgetragen wurde. Zum Teil hatte ich die Sachen 14 Tage auf der Heizung liegen und bekam beim ersten Anfassen immer noch farbige Finger und helle Stellen am Modell! Angeblich sollen diese Ölfarben bei "dickem Auftrag" binnen 2 bis 3 Tagen berührfest sein... kann ich nicht bestätigen.
Ab diesem Punkt wurde alles andere vorher grundiert (Weinert-Grundierung, Airbrush). Flächige Teile an Fahrwerk, Dach-Innenseite und Kranhaus wurden mit Elita-Farben geluftpinselt. Für manche andere Stellen habe ich schlussendlich die guten alten Revell-Döschen bemüht - man möchte ja auch mal fertig werden.
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Der Kabine bin ich zusätzlich mit Decals von Hartmann Original und einem wunderschönen großen Fabrikschild von Beckert zu Leibe gerückt. Die Verglasung sponsorte eine Kühn'sche Weichenverpackung. Parallel dazu entstand aus Streichhölzern und etwas Kohle(nimitat) das Lager für den Ausleger. Kleinkram wie Fässchen und Kohlenkörbe fanden sich in der Bastelkiste. Wie üblich halfen verschiedene Farben, Verdünnungen und einiges an Patinapulver dabei, das ganze in optisch ansehnliche Bahnen zu lenken.
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Nach mehreren Wochen, in denen ich Schritt für Schritt nach Feierabend die Lackierung und Verschmutzung komplettieren konnte, war es Zeit für die Montage. Im Grunde ist das mehr ein Zusammenstecken und ggf. leichtes Verkleben, das meiste passt auf Anhieb. Nur das Einfädeln der Stahlseile (Nähzwirn, grau) hat mir einige Flüche beschert. Die Seile sind auf jeder Umlenkrolle mit einem Tröpfchen Plastikkleber fixiert - wenn man das Seil inkl. gewünschter Biegung vorher genau ausrichtet und fixiert durchtränkt es der Kleber und die Sache hält trotz der winzigen Fläche halbwegs fest.
Zur genauen Positionierung der Seile sowie zweier lose beiliegender Umlenkrollen hatte ich nicht viel herausbekommen, daher ist das alles etwas frei Schnauze entstanden - Hauptsache es sieht auf den ersten Blick logisch aus und könnte so funktioniert haben. (Könnte es nicht, dafür fehlen ein paar Rollen und Winden.)
Die Prozedur nahm wieder mehrere Abende in Anspruch, in denen ich meine Bastelfläche nicht anderweitig nutzen konnte, da die ganze Konstruktion nach jeder neuen Teil-Abspannung erst einmal härten musste. Die Kranhaken sind weiterhin beweglich, so dass diese auch bei gehobenem Ausleger stets unten hängen (wenn man eine vorsichtige Last auf den Haken gibt).
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Das ganze Konstrukt wurde noch einige male verbunden und getrennt, um die Modelle ordentlich einzusauen und ein paar Details zu platzieren. Das Kranhäuschen hat auf der Innenseite noch möglichst logisch platzierte Spuren von Kohle, Asche und eindringender Feuchtigkeit erhalten, geschmierte / bewegte Stellen wurden glänzend und andere matt hervorgehoben. Eine NEM-Steifkupplung und Y-Speichenrädern von Tillig vervollständigten den mechanischen Aufbau.

Im Ergebnis entstand eine wirklich schöne Einheit mit großem Anguck-Wert. Ich wollte schon immer einen Dampfkran!
Der Spieltrieb ist in kleinem Maße auch vorhanden, hat aber so seine Grenzen. Ohne zusätzliche Gewichte kippt der Kran bei gehobenem Ausleger nach vorn. Das Durchfahren von egal wie großen Radien ist kaum möglich, da der Ausleger seitlich vom Schutzwagen springt - selbst Modulisten dürften hier an ihre Grenzen kommen (Weichen!). Da der Wagen eh kaum zum Fahren taugt - siehe Bastelei Nummer 2 - fällt das für mich nicht störend auf. Der Ausleger ist frei beweglich, falls man mal eine andere Position darstellen will und wenn man seeeehr vorsichtig anfässt, bekommt man das ganze Konstrukt auch unbeschadet von der Vitrine aufs Gleis gehoben (die Steifkupplung ist an der Stelle ein Segen!).

Für eventuelle Fahr-Versuche sei noch gewarnt, dass das Kranmodell etwas zu groß geraden ist. Vor allem in der Höhe dürfte es allenfalls dort taugen, wo E-Loks mit gehobenem Pantographen durchkommen. Unmittelbar neben Führerständen diverser Loks platziert fällt auf, dass man im Kran zu viert Platz gehabt hätte - beim Original sind zwei Leute schon eng. Durch meinen Umbau ist das ganze noch mal gut 2mm höher geworden, aber für meinen Zweck macht das nichts aus.

Auf einem Abstellgleis vorm Dreggscher Lokschuppen wird diese Bastelei eine ganz ausgezeichnete Figur machen. Und wenn man gaaanz vorsichtig ist, kann man sie mit der Minimi sogar ein Stück geradeaus vor und zurück schieben ;-)
(Siehe Bastelei #1).


Viel Spaß damit!
Schraube
 
Ich kann ihn echt empfehlen! Der Preis ist nicht höher als bei vielen Messingbausätzen, dafür ist man was die mechanischen Arbeiten angeht sehr schnell am Ziel. In Lackierung und Beschriftung kann man ja so viel Arbeit hineinstecken wie man möchte, so dass man ggf. für unter 100 Euro und binnen weniger Stunden zu seinem eigenen Spielzeug kommt.
Das Verhältnis von Aufwand zu Ergebnis finde ich hier - gemessen an unserem Hobby - ausgesprochen positiv!

Im Zweifel einfach noch ein bisschen mit dem DEMAG-Original beschäftigen. Die vielen schönen Videos und Berichte davon machen Lust auf mehr ;-)
 
Das ist natürlich auch eine Option. Gerade im Bereich des Gittermastes kann man da mit entsprechendem Zeiteinsatz viel Optik aus wenig Materialaufwand herausholen. Ich bin handwerklich nur mäßig geschickt, wenn es um die präzise Ausführung geht, und nutze daher gerne die Option, mir Dinge anfertigen zu lassen anstatt selber zu tun. Egal ob ich was selber konstruiere oder - wie hier - anderer Leute Arbeit nutze, gelange ich damit für mich nervenschonender zu einem Ergebnis, mit dem ich zufrieden bin.

Falls du's wirklich machst lass gerne mal einen Baubericht im Forum! Fänd ich toll, zumal jeder Eigenbau wieder dem Einheitsbrei entgegenwirkt.
 
Trotz einiger Recherche konnte ich überhaupt gar keine Angaben zu Dampfkränen bei den K.Sächs.Sts.E.B. finden und kann nicht einmal sagen, ob diese je einen besaßen.
Im Verzeichnis der Dienstgüter- und Bahndienstwagen von 1939 ist unter Skizze 16 wohl das Vorbild für den Bausatz zu finden: "5 u 6 t Kranwagen, Dresden 700305, Maschinenfabrik Eßlingen, 1924".
 
Ja, das könnte passen. Der Bausatz stellt ja eigentlich einen (/diesen) deutlich jüngeren DEMAG-Dampfkran dar, welcher von seiner Form her auch nicht unbedingt ein Einzelstück war. Eher ein "typischer Vertreter seiner zeit". Ich habe ihn nur um die 30 Jahre in die Vergangenheit und ein Königreich weiter versetzt ;)
 
Moin Schraube,

heute kamen die Laser-Cut Bausätze von Mala Zeleznice und ich habe mal den ersten zusammengebaut. Dieses Modell kostet 8 €. Hätte mir sicherlich etwas mehr Mühe geben können, aber der böhmische Kohlenwagen macht auch so gar keinen schlechten Eindruck, auch wenn es kein FineScale ist ;-). Der Zusammenbau ist recht einfach und der Wagen ist stabil und durch eine eingelegte Metallplatte auch recht schwer. Für die Achshalter liegen auch kleine Messingbuchsen bei. Bei den neueren Fertigungsserien sind wohl auch 3D gedruckte Korbpuffer dabei. Hier ein paar Bildchen vom Bausatz, mit und ohne Farbpigmente.

Gruß René

IMG_6849.jpeg IMG_6850.jpegIMG_6841.jpeg IMG_6842.jpeg IMG_6845.jpeg IMG_6846.jpeg IMG_6848.jpeg
 
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Hi René,

vielen Dank für's Zeigen! Der Wagen gefällt mir an sich, aber die Profile wirken wirklich sehr dick. Hat ein bisschen was von Fachwerk-Hausbau. Wenn die Profile geätzt und mir einer entsprechenden Nietenimitation wären... wie sieht der Wagen von innen aus? Hast du da vielleicht bitte noch ein Foto? :)
Um mal etwas Abwechslung auf die Anlage zu bringen ist's auf jeden Fall interessant.

Was hat es mit dem gedeckten Wagen links daneben auf sich? Magst du dazu etwas mehr erzählen?
Hi René,



Hi René,
 
Der Fachwerkeindruck liegt vielleicht daran das der Originale Wagenkasten nur aus Kanthölzern und Brettern bestand?

Genauso ist es. Wenn man sich Originalaufnahmen dieses Wagens bzw. ähnlicher Wagen anschaut, so ist das Modell schon sehr gut getroffen. Am Modell fehlen auch noch entsprechende Flach- und Winkeleisen. Die hatte ich noch nicht angebracht.

Bahnhof Zalezl - Bahnhof Eger - Klett & Comp Nürnberg

Was hat es mit dem gedeckten Wagen links daneben auf sich? Magst du dazu etwas mehr erzählen?

Das ist mein erster Versuch einen Güterwagen selber zu bauen, so maßstäblich wie möglich, auch was das Fahrwerk betrifft. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Stadium, viele Details fehlen noch. Es handelt sich um einen sächsischen G1 (Nr. 349) mit 3,05 m Radstand, Bj. 1874. Mit 2097 Exemplaren war dieser mit Abstand der häufigste Vertreter unter den sächsischen G-Wagen. Kann dazu gerne an andere Stelle mehr schreiben.

Hier an dritter Stelle hinter der Lok zu sehen.

Gruß René
 
Beim Lasercutmodell erinnern die Verstrebungen aufgrund ihrer Wirkung eher an Pfetten aus Gebäudedächern, denn an Seitenwandverstärkungen/~verstrebungen für einen GW.
Beim Nürnberger Wagen lässt sich die Stärke der Hölzer auf ~80mm schätzen (135mm Radscheibendicke voraus gesetzt.)
Da ist der Lasercuttler wohl versehentlich übers Ziel hinaus geschossen, oder hatte nichts geeigeteres zur Hand.
 
Habe die Zeichnung des Wagens vor mir liegen und die Breite der Rahmenteile entspricht 5 Zoll / knapp 130 mm. Beim Modell sind sie 1,1 mm breit, was 132 mm entspricht. Bei den späteren Varianten (habe ich hier auch noch liegen) ging man dann auf 4 Zoll zurück, wie es auch bei sächsischen Kohlenwagen üblich war.

Hier ist also niemand über das Ziel hinausgeschossen, sondern hat ein schönes und auch noch günstiges Modell mit kurzem Radstand geschaffen, welches wunderbar in sächsisch-böhmische Kohlezüge passt.

Gruß René
 
Habe die Zeichnung des Wagens vor mir liegen und die Breite der Rahmenteile entspricht 5 Zoll / knapp 130 mm.
Hmmm...
...mit dem dresdner Zoll (23,6 mm) gerechnet, wären es aber nur 118 mm.
Der galt in Sachsen bis zur endgültigen Einführung des metrischen Systems.
 
@Stardampf Bei der Zeichnung handelt es sich um einen Wagen der Kaiser Ferdinand Nordbahn, die damals zu Österreich gehörte. In Österreich galt bis 1876 das Wiener Zoll, welches umgerechnet 26,3 mm betrug. Bei alten Zeichnungen dänischer Güterwagen, die z.B. auch in "Deutschland" gebaut wurden, wurden die Maße in englischem Zoll (Imperial inch) angegeben, welches ich auch zur Umrechnung genutzt habe. Es kann daher vermutet werden, dass beim Wagenbau außerhalb der eigenen Werkstätten, zur Vereinheitlichung, das Zollmaß aus dem Mutterland der Eisenbahn genutzt wurde.

Gruß René
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, okay. Hier lernt man echt eine Menge!
Sobald der Bausatz-Stapel sich mal wieder etwas reduzeirt hat (*hust*) werde ich mir die Wagen mal ansehen. Als zeitlich wirklich passende Ergänzung für ein, zwei schöne Kohlezüge wären sie ja ideal.

Der Sächs. G1 interessiert mich natürlich brennend! Also falls du mehr dazu schreiben magst, gleich an welcher Stelle - ja bitte! Der wäre ja eigentlich prädestiniert dazu, dass ich mir 50 Stück davon in die Kiste lege :D
 
Warum hatten die Wiener so breite und die Dresdner so schmale Daumen?
Liegts am Wiener Schnitzel oder am Dresdner Striezel?
Mein Daumen hat mit 25,2 mm fast die imperiale Breite.
:D
 
Mancher hat halt "dicke Finger".

:)
IoreDM3
 
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