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Vorbildliche Räder - TTpur?

Was an Spurkranzbreite eingespart wird, vergrößert das Radsatzinnenmaß und sollte nicht die Befahrbarkeit von Weichen etc. verändern. Erst was darüber hinaus an Radscheibendicke veringert wird, erfordert geringere Rillenweite F bei Weichen und co. Bei 1,8mm Radbreite und 12 Grad Herzstückwinkel nicht mehr als 0.8mm!
 
@G.K.
Wohlan, dann erfinde das Rad neu. Ich habe meine Erfahrungen mit den von Modmüller für mich gefertigten Rädern mit Z-Profil gemacht und Deine theoretischen Überlegungen sind leider nicht praxistauglich. NEM-konforme Weichen sind mit diesen Rädern bei erhöhtem Maß B nicht störungsfrei befahrbar. Die Laufflächenbreite spielt da eine untergeordnete Rolle.
 
Nachtrag

Nach kleinen Korrekturen an den EW2-Herzstücken (Bausatzweichen) und zusätzlichem Beschweren der Wagen (danke für den Tipp) laufen die Radsätze nun entgleisungsfrei auf dem Tillig-Modellgleis! Als einziges stört noch das sichtbare Absacken der Räder im Herzstückbereich. Solange parallel noch Fahrzeuge mit NEM-Radsätzen vorhanden sind, ist das aber wohl nicht zu ändern.
 
Mal vorsichtig in die Runde gefragt, gibt es noch Bestrebungen, maßstäbliche (Speichen-) Radsätze zu entwickeln, RP25 Code72 oder RP25 Code54? Möchte jetzt keine neue Diskussion über Sinnhaftigkeit und Betriebssicherheit vom Zaun brechen, frage nur aus Interesse. Ein Länderbahngleis mit Code 40 Profilen, auf dem dann auch schmale, zierliche Rädchen rollen, wäre schon nett.

Schönen Sonntag, René
 
So, auch wenn das Interesse an einem TT-Fine-Scale Standard nicht sonderlich groß zu sein scheint, versuche ich es dennoch, dieses Thema zum Leben zu erwecken. Eine neue Diskussion über die Sinnhaftigkeit soll es hier nicht geben. Das Ziel soll eine maßstäbliche Umsetzung der Fahrwerke sein, dafür braucht es eine Lösung. Einige haben mein Interesse für schmale Räder ja schon in meinem Obstmühle-Thema mitverfolgt, trotzdem hier noch einmal kurz die Hintergründe:

Das Tillig-Gleis ist mit seinen Abmessungen weit von der Realität entfernt, brauchbar ist hier eigentlich nur das Gleismaterial von TTfiligran. Allerdings ist dies mit seinen Kleineisen auch nicht wirklich für Epoche I geeignet. Folglich ist hier dann nur der Selbstbau eine Alternative, d.h. gelaserte Holzschwellen, gedruckte/gegossene Kleineisen und Code-40 Profil.

Ohne Kleineisen würden sogar normale NEM-Räder laufen, mit Kleineisen, müsste die Diamantfeile den Spurkränzen etwas zu Leibe rücken. Alles kein großes Problem. Aber!!!

Da hat man ein nahezu maßstäbliches Gleis und dann womöglich noch einen Güterwagen von 1875, ungebremst und mit zierlichen Fachwerkachshaltern - da sehen breite Räder doch sehr bescheiden aus. Und wenn man schon das Gleis selber baut, kann man doch die Räder auch selber bauen, oder? Einige haben das ja hier auch schon erfolgreich gemacht.

Gut, nun könnte ich einfach losbauen, hier oben im Norden ist weit und breit kein TT-Bahner zu sehen und schon gar kein "Fine-Scaler". Braucht es / brauche ich da einen Standard?

Ja! Vielleicht werden es so ja mehr Fine-Scale-Interessierte, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Außerdem gibt es hier ja auch einige kompetente Wagenbauer (@Grischan, @Mike & Co.) und es wäre doch nett, wenn diese eventuell ein Fine-Scale-Fahrwerk mit einplanen könnten.

Die H0-er haben ihren Standard: H0-Pur, Proto:87, bzw. FREMO:87 ... alles sehr, sehr fein und inspirierend.

Die N-Bahner haben fiNescale, auch sehr fein.

Was also in 1:87 und in 1:160 funktioniert, muss doch auch in 1:120 funktionieren.


Fangen wir also mit dem Abstand der Achshalter bzw. der Längsträger an. Dieser muss ja aufgrund der breiten Räder auch stark vom Vorbild abweichen. Besonders deutlich wird dies, wie ich finde, bei Güterwagen von Hädl. Schöner Kasten, aber das Fahrwerk mit 18,5 mm Achsmaß passt da irgendwie nicht so dazu. Beim Vorbild ist der inneren Abstand der Längsträger 1856 mm bzw. 15,47 mm in TT.

Der Radreifen inkl. Radkranz liegt zwischen 130 mm und 145 mm bzw. 1,083 mm - 1,208 mm in TT.

Ich schrieb schon an andere Stelle mal, dass man ja das Rad nicht neu erfinden müsste und das naheliegenste für mich wäre, den fiNescale bzw. britischen 2mm Fine-Scale Standard einfach für TT zu übernehmen. Was in N fein ist, ist in TT eben noch feiner.

Als Ergebnis hätten wir da ein Radbreite von 1,3 mm (Lauffläche 1 mm, Spurkranzbreite 0,3 mm) auf Code-40 Profil. Alle Maße für Herzstücke und Radlenker finden sich unter den Normen bei: www.2mm.org.uk

Die Achshalter würden aus 0,2 mm Neusilberblech gefertigt und als Achslager würde ich auf die von 2mmFS zurückgreifen. Von Außen werden sie dann durch geätzte, gedruckte oder gegossenen Nachbildungen von Achsbuchen verkleidet.

_RCP4423.jpeg

Dann nochmal zu den Maßen:

Innenabstand Längsträger: 15,47 mm
Innenabstand Achshalter: 15,07 mm
Innenabstand Achslager: 14,31 mm
Innenabstand Bohrung Achslager: 15,21 mm

Achslänge: 15,20 mm
Achsdurchmesser: 1 mm

Radsatzinnenmaß: 11,18
Radsatzaußenmaß: 13,78

Radbreite: 1,3 mm
Spurkranzhöhe: 0,5 mm (sehr verkehrssicher, weniger möglich)

Aussehen kan das ganze dann in etwa so:

Bildschirmfoto 2019-12-03 um 19.14.45.png

Alles eigentlich (k)alter Kaffee - ein britischer Spur-N Fine-Scale-Standard aus den 1960er Jahren auf TT angewendet. Wenn andere Spuren Fine-Scale können, können wir TT-Bahner das doch auch!?

Was meint ihr? Der TT-Maßstab ist doch viel zu schön um die ganze Zeit breitbeinig mit Plattfüßen durch die Gegend zu fahren. Die Modelle (die Aufbauten) werden immer detaillierter, aber das Fahrwerk kommt nicht mit.

Feine Grüße,

René
 
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Hallo René,
ich habe mich mit der Materie ja schon vor ein paar Jahren beschäftigt. Wobei mein Hauptaugenmerk damals dem Gleissystem galt (siehe meine Webseite dazu).
Da aber bekanntlich Gleis und Rad eine Einheit bilden, kann man beide Themen nicht voneinander trennen. Ein feines Gleissystem (Code 40, unverkürzte Weichen) bedingt zwangsläufig feine Radsätze / Fahrwerke.

Da ich perspektivisch für meine Planung feine Räder bräuchte, bin ich natürlich an einer Initiative in der Richtung sehr interessiert. Die Zielgruppe dafür dürfte aber wohl sehr überschaubar sein. Aber alles hat mal klein angefangen.

Beruflich bedingt lagen die Planungen / Umsetzungen in letzter Zeit eher auf Eis. Vielleicht gibt Dein Vorstoß in der Richtung der ganzen Sache wieder etwas Schwung.

Ich verfolge Deine Bemühungen in der Richtung (Thema Obstmühle) zumindest mit großem Interesse.
 
@Roene13
Die zweite Stelle hinterm Komma kannst Du streichen weil die für die Montage der Teile nötigen Toleranzen meist um ein bis zwei Zehntel liegen. Eine Montagehilfe in Form eines auf die Breite zurechtgefrästen Vierkants zum Einlegen dürfte das Erreichen Deines Ziels aber erleichtern.
Ein weiteres zu lösendes Problem ist die Lagerung der Achsen.
Die Achshalter müssen ja beim Einsetzen auseinander gebogen werden. Wie stellst Du sicher, dass sie danach wieder in ihre Ausgangslage zurückfedern und wie wird die Isolierung der Radscheiben gegen die Achsen wiederholend sicher gestellt?
Bei meinen Wagen sind die Langträger um jeweils 0,5mm nach außen versetzt. In Kombination mit den extra eingesetzten, maßstäblichen Achslagern, in denen rückseitig Kegel vorhanden sind, ergibt sich eine Achslänge von 17,5mm und das ist schon ziemlich knapp, sprich anspruchsvoll wenn man die Radsätze einsetzt.
Um dem Vorbild trotzdem näher zu rücken, hatte ich mir einen RP25Code55-Drehstahl anfertigen lassen, mit dem sich Laufflächen von fast beliebiger Breite drehen lassen. Die Spurkranzhöhe liegt bei irgendwas ganz knapp unter 0,5mm. Deren Breite ist variabel.

Prinzipiell könnte man die Laufflächenbreite auch maßstäblich abdrehen - ist ne heiden Fummelei beim Umspannen der Radscheibenrohlinge.

Freilich geht‘s dann weiter beim Gleis, bei dem wegen der vielen Kleineisen Prozesssicherheit her muss. Geht alles, nur wer nimmt sich die Zeit dafür? Gelaserte Joche liegen bei mir schon ein paar Jahre im Schrank. Ebenso Code40-Profile. Nur mit der erforderlichen Freizeit hapert es, weil andere Dinge wichtiger sind.
Btw: Auf den feinen Profilen wirken selbst meine Radsätze sehr wuchtig...

P.S.: Achslager kannst Du auch selber in 3D zeichnen und dann bei Horbach auf SolidScape-Druckern als verlorenes Modell ausdrucken und gießen lassen. In Norwegen gibts vielleicht auch passende Dienstleister.
Wichtig: Bestehe in einem solchen Fall auf SolidScape! Alle anderen Systeme erreichen bisher nicht die Qualität.
Eine HD-Version von Asiga könnte es eventuell schaffen, aber da mir weder ein Dienstleister bekannt ist, der so ein Teil hat und mir 14k€ netto schlicht zu viel für‘s Hobby sind... :nixweiss:
 
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Aber alles hat mal klein angefangen.

Genau... und es reicht ja wenn sich anfangs nur eine kleine Gruppe damit beschäftigt.

Ein weiteres zu lösendes Problem ist die Lagerung der Achsen.
Die Achshalter müssen ja beim Einsetzen auseinander gebogen werden. Wie stellst Du sicher, dass sie danach wieder in ihre Ausgangslage zurückfedern und wie wird die Isolierung der Radscheiben gegen die Achsen wiederholend sicher gestellt?

Das werde ich einfach testen müssen, da habe ich noch keine Erfahrung. Ich bastele ja gerade an einem Sächsischen G1, der soll mein Testwagen werden. Die 2mm-Briten benutzen 0,25 mm Neusilber für ihre Achshalter und da scheint es zu funktionieren. Wieviel steckt den von der Achse bei dir in den Lagern. Bei meinen Lagern sind es auf jeder Seite 0,45 mm.

Bei den Rädern werde ich mangels Drehbank (noch), erstmal nur den Radstern/-scheibe in 3D nachbauen und auf 8 mm (alt) bzw. 8,5 mm (neu) Radreifen von 2mm.org.uk zurückgreifen. Entweder wird das "Innenleben" dann aus Plastik oder (bei Metall) ich isoliere zwischen Radstern und Radreifen oder mit Isolierbuchsen von Weinert. Bei den Loks wird es genauso gemacht. Die 6 mm Speichenräder der Briten haben einen Spritzguss Radstern. Zum Testen habe ich mir diese mal mit 15,20 mm Achsen bestellt und das Radsatzinnenmaß auf 11,18 mm eingestellt.

Hier im Vergleich mit einem Hädl-Speichenradsatz:

_RCP4426.jpeg

Gruß René
 
Irgendwo habe ich mal gelesen, daß jemand Dampflokräder mit dem Gewebe einer Feinstrumpfhose zwischen Radreifen und Radstern (dann verklebt) isoliert hat. Den Gedanken fand ich interessant...

Hier war das, leider hat er aufgehört. Schöne Bilder gibt's aber noch.
 
Feine Radscheiben dreht ModMüller auf Anfrage. Ich hab noch welche aus der Sammelbestellung von Heizer liegen. Aber ich glaube das hatten wir schon mal besprochen. Das zurückfedern der Achshalter ist kein Problem. Machen wir ja bei allen Bausätzen so. Und bei 1 mm Achsen werden die Achsspitzen noch kürzer.

Ich finde das Thema spannend und würde auch mit passenden Fahrwerken mal unterstützen. Auch wenn es nix für mich ist. Eine dritte Baustelle tue ich mir nicht an. Es muß auf der bisherigen Modulnorm laufen. Finescale mache ich dann lieber in Spur 0 ;D
 
Hier war das, leider hat er aufgehört. Schöne Bilder gibt's aber noch.
Da meine ich mich an ein Gespräch mit ihm zu erinnern: Die Radsätze hätten nie weniger als ein Zehntel Höhenschlag. Mehr konnte er aus der Konstruktion nicht herausholen.
Vor rund 15 Jahren fiel mir mal ein Breitspurbausatz einer württembergischen K in die Hände. Der Hersteller hatte die Laufflächen mittels dünner Korkeinlagen gegen die Radsterne isoliert, was allerding Kompromisse im Bezug auf eine maßstäbliche Umsetzung nach sich zog.
Für Buchsen soll Ebonit (ein Hartgummi) als Isoliermaterial am geeignetsten sein. Erfahrungen konnte ich damit noch nicht machen.
 
Rundlauf bei ringisolierten Radsätzen erreicht man nur dann, wenn man erst den Ring aufsetzt und dann die Radkontur fertigdreht.
Ich habe allerdings auch schon mal Märklin-Radsätze unterhalb des Laufkranzes zur Hälfte mit der Uhrmachersäge aufgesägt, UHU-PLus eingefüllt und nach dem Aushärten die andere Hälfte genau so bearbeitet. Das bei einem D-Kuppler:argh:
Die Engländer haben als Alternative, bei gleichzeitigem Entfall der Radschleifer, die geteilte Achse erfunden, bei der in der Mitte eine Isoliermuffe die beiden Hälften zusammenhält und die Stromaufnahme über die Gleitlager im Rahmen erfolgt. Hat besonders bei 9mm-Schmalspurmodellen sehr gute Funktion erbracht.
 
Geteilte Achsen gibt es ja in TT dank ModMüller auch schon eine Weile. Bei geätzten Fahrwerken ergibt sich für die Stromabnahme dann das Problem die Achshalter zu isoliern. Ist aber auch schon gelöst - siehe hier
 
Genau, bei 2mm FS sind die Achsen auch geteilt, allerdings nur bei den Lokomotiven. Und passend dazu sind gerade zwei Lokräder in 1,3x11,5 mm von der Insel eingetroffen. Dazu noch etliche 1,3 mm Radreifen in 8 mm, 8,5 mm, 10,5 mm und 11,5 mm, die mit Speichen für Loks und Wagen gefüllt werden sollen. Die Prototypen der Speicheneinsätze werde ich günstig in Resin drucken lassen - final dann in Edelstahldruck bei Materialise oder Messingfeinguss bei Horbach. Wobei ich wohl auch Ätzen probieren werde, so wie @eXact Modell das an anderer Stelle eindrucksvoll gezeigt hat.

_RCP4428.jpeg _RCP4427.jpeg

Die Maße für die Einsätze der Radreifen sind [Durchmesser Radreifen] - 0,6 mm, also bei 8 mm sind es 7,4 mm etc. Die Breite darf max. 1,1 mm betragen.

Die Felgenstärke der Radreifen beträgt 0,55 mm, was mit umgerechneten 66 mm (Vorbild 70 mm) ja schon fast zu perfekt ist.

Gruß René
 
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Geteilte Achsen gibt es ja in TT dank ModMüller auch schon eine Weile.
Aber nicht als RP25 (o.ä.).

Ich würde diese Initiative auf jeden Fall mit dem Kauf einiger Radsätze unterstützen (sogar unisoliert), denn für die Ausgestaltung und als Ladegut sehen die "serienmäßigen" einfach nur plump aus.
 
Hier mal ein paar Neuigkeiten von der TT FineScale Idee. Mittlerweile bin ich nach einigen Tests bei folgenden Radsätzen gelandet:

1,3 mm breite Räder mit 16,5 mm Achsen. Dies ergibt eine maßstäbliches Fahrwerk mit einem Achshalterinnenabstand von 15,05 mm mit 0,2 mm starken Fachwerkachshaltern bzw. 0,25 mm für Pressblechachshalter inkl. der "Biegekante". Somit ergibt sich ein Innenabstand der Längsträger von 15,45 mm bis 15,55 mm.

Hier einige Vergleichwerte (Innenabstand der Längsträger) vom Vorbild. Den britischen Güterwagen habe ich in die Auflistung mit hinein genommen, da in der frühen Epoche I britische Güterwagen oft als Vorbild für die Wagen der deutschen Privat- bzw. Staatsbahnen dienten.

Britische Güterwagen mit Fachwerkachshaltern von 1877: 6' 1" (1854,2 mm) = TT 15,45 mm

Preußische Güterwagen mit Fachwerkachshaltern von 1890: 1856 mm = TT 15,47 mm

Preußische Güterwagen mit Pressblechachshaltern ab 1910: 1866 mm = TT 15,55 mm

Die Herstellung der Radsätze kann natürlich auf verschiedene Weisen erfolgen. Der einfachste und günstigste Weg für mich ist gerade der "Komplettdruck", d.h. der Radsatz wird an einem Stück gedruckt. Das ergibt besonders bei filigranen Doppelspeichenrädern sehr stabile Radsätze mit einer unerwartet guten Laufqualität. Wahlweise lassen sie sich auch ohne Radkranz drucken und mit den Radkränzen der 2mmFS Association ausrüsten, wenn man echtes Metall und eine mögliche Stromabnahme möchte. Der weitere Vorteil der gedruckten Achse ist, dass man diese 100% maßstäblich gestalten kann, da ich zur Zeit nur 1,5 mm starke 16,5 mm Achsen von Modmüller bekommen konnte.

_RCP4654.jpg

Da ich gerade hinter den Kulissen mit @schöneicher die Möglichkeit ausgelotet habe, seinen wunderschönen Kesselwagen und vielleicht auch zukünftige Ätzbausätze mit vorbildgerechteren Fahrwerken auszustatten, möchte ich an dieser Stelle auch noch ein paar Vergleichszeichnungen zeigen. Meiner Meining nach sollte, zumindest bei filigranen Fahrwerken, die Zeit der 18,5 mm Achsen vorbei sein. Tillig macht es bei aktuellen Wagen (Kühlwagen, Bahnpostwagen, etc.) vor, dass 17,5 mm Achsen und ein schmaleres Fahrwerk ohne Probleme NEM-tauglich sind. Nun ist das ganze zwar immer noch nicht 100%ig maßstäblich aber schon nah dran und in einem solchen Fahrwerk wirken auch FineScale Räder nicht so verloren wie zum Beispiel in einem Hädl-Fahrwerk für 18,5 mm. Ein Fahrwerk für 17,5 mm ist also sowohl für einen FineScaler nutzbar, der Vitrinenbahner könnte seine Modelle ohne Breitreifen genießen und ein NEM-Radsatz für den harten Anlagen-/ Moduleinsatz passt auch hinein. Aber seht selbst:

165 FS.png 175 FS.png 175 NEM.png 185 NEM.png

Schmalfüßige Grüße,

René :)
 
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Da war ich wohl der Zeit voraus, hat doch mein Viehwagen 17,5mm lange Achsen, nachdem 16,5mm seinerzeit in einer endlosen Würgerei und schief stehenden Achshaltern endeten. Die maschinelle Ausstattung und Erfahrung war nicht so, wie sie hätte sein sollen.

Vom kompletten Druck solltest Du derzeit noch absehen weil Du mit Toleranzen oberhalb 0,2mm rechnen musst. Hinzu kommen erhöhte Reibungsverluste durch die Lagerung. Da ist Larrys Art und Weise, Radsätze zu fertigen, sicherlich wiederholgenauer und hält die Option der Stromabnahme offen.

P.S.
täuscht es, oder ist die Achse des Radsatzes zu dick? Imho dürfte die nicht viel mehr als 1,1mm im Durchmesser haben.
 
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Vom kompletten Druck solltest Du derzeit noch absehen weil Du mit Toleranzen oberhalb 0,2mm rechnen musst. Hinzu kommen erhöhte Reibungsverluste durch die Lagerung. Da ist Larrys Art und Weise, Radsätze zu fertigen, sicherlich wiederholgenauer und hält die Option der Stromabnahme offen.

Alle meine Wagen sind mittlerweile mit gedruckten Radsätzen ausgerüstet. Klar, die gedruckten Achsen laufen in den Lagern nicht ganz so leicht wie eine Metallachse, aber für meine (zukünftigen) Dioramenspielereien ist es mehr als ausreichend, aber auch auf der (Kinder-) Spielanlage laufen sie problemlos. Beim SLA-Druck verhält sich natürlich jedes Resin bezüglich der Toleranzen anders, auch die Reinigung mit Isopropanol wirkt sich darauf aus, aber einmal "eingestellt" passt es perfekt. Andere Harze sind perfekt "out of the box". Also weit entfernt von "oberhalb 0,2 mm". Da passen dann auch die 2mmFS Radkränze wie angegossen.

Bei einem Dampflokmodell, an dem ich gerade arbeite, hatte ich ohne Anpassung eine gedruckte Modelllänge von 69,20 mm. Das CAD-Modell ist 69,16 mm lang. 0,04 mm auf dieser Länge würde ich als vernachlässigbar einstufen.

Klar, Larrys Methode ist wirklich was Feines und handwerklich allererste Sahne, aber eben für mich mangels Maschinen und sicherlich auch Können nicht aktuell. Und Dank der 2mmFS Radkränze ist die Stromabnahme ja kein Problem. Für mich spricht nichts gegen den "Heim-3D-Druck". Und mit einem Druck stelle ich 50 feine Radsätze her. ;)

P.S.
täuscht es, oder ist die Achse des Radsatzes zu dick? Imho dürfte die nicht viel mehr als 1,1mm im Durchmesser haben.

Meinst du die Achse auf dem Foto?

Ja, genau hingeguckt, die ist in der Tat 0,1 mm zu dick. Das ist inzwischen geändert.
 
Vom kompletten Druck solltest Du derzeit noch absehen weil Du mit Toleranzen oberhalb 0,2mm rechnen musst.

Hast du dich selbst zu Hause mal mit solch einem Drucker befasst?! Deine Einschätzung kann ich mir sonst nicht erklären um es mal höflich auszudrücken
 
Also ich bin ja immer wieder fasziniert, was du so treibst mit deinem Finescale-Projekt. Ich freu mich nach wie vor darauf, diese filigranen Radsätze irgendwann mindestens mal "zum schön aussehen" irgendwo in einer (Modell-)Ecke abzulegen. Ob ich dazu komme, wirklich Rollmaterial damit betriebssicher auszurüsten... mal sehen. Module sind da tatsächlich ein hartes Testgebiet.

@Roene13 hast du oder hat irgendjemand sonst hier eine Übersicht,
- was für Achsen es momentan insgesamt real zu kaufen gibt (aka wirklich erhältlich und nicht nur auf Papier verfügbar)
- welche fertigen Radsätze es derzeit irgendwo gibt?

Ich kenne eigentlich nur noch Modmüller (=Hädl) oder Tillig.
Speichen nur bei ersterem (Geradspeiche), die Y-Speiche von Tillig seit Ewigkeiten nicht mehr lieferbar; beide 8.3mm.
Ansonsten nur Scheibenradsätze in 7.7, 8.0 und 8.3mm.

Wäre ja tatsächlich cool, wenn jemand noch weitere Bezugsquellen kennen sollte.
 
.. ich erinnere mich mal, daß "Heizer" (ateshci) bei NHK-(Norwegische-Haken-Kupplung) zu unseren Treffen immer mal mindestens einen Wagen mit Radsätzen dieser Norm mitgebracht hatte und dann wurden u.a. die Modulübergänge mit Wagen dieser Radsätze getestet ... und wer da "rausflog", der mußte notgedringerweise "Abhilfe schaffen" ...
seine Radsätze erfolgten wohl seinerzeit in Eigenregie.



 
Moin,
Problem werden die Weichen sein - Stichwort „Herzstücklücke“.
Wie Hartmut sagt, Helmut hatte mal eine Kleinstserie finescale-Radsätze verteilt - hab die irgendwann aus Unachtsamkeit mit den normalen in eine Kiste gesteckt und mich gewundert, warum der Wagen an der Weichen entgleist…

Wir haben zugunsten der Betriebssicherheit von weiteren Experimenten Abstand nehmen müssen, weil man nicht alle Fahrzeuge und Gleise/Weichen umbauen will/kann.
Auch TT-filigran berücksichtigt die normal breiten Räder.

Bei den H0-Modulisten haben die H0-pur Freunde auch ihre „extra-Spielecke".

Aber lasst euch nicht entmutigen - in einer kleinen abgeschlossenen Welt mag der Aufwand beherrschbar sein und wenn’s gelingt ist die Freude sicher groß.

Ich hab vor Jahren mal schöne Speichenräder von Art&Detail gekauft - vier davon laufen in dem Cöln aus dem Bausatz vom Grischan.
War auch wieder so'n Spaß:
Erst durch Verwendung der Speichenräder habe ich bemerkt, daß ein Drehgestell meinerseits nicht ganz perfekt montiert war - ein Radsatz lief nicht immer mit. Hab dann ewig gefummelt, bis alles rund lief.

Bei Scheibenrädern fällt das gar nicht auf.

Grüße Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, Finescale-Radsätze laufen nur sauber auf Weichen/Kreuzungen mit Finescale Standard. Die Maße sind wie schon mal erwähnt von den britischen 2mmFS Leuten übernommen. Wer will, kann sich hier mal die ersten beiden Punkte genauer angucken: 2FS STANDARD Was in N fein ist ist in TT feiner! :D Auf Tillig-Gleis laufen sie natürlich außerhalb von Weichen auch, die Gleisstöße müssen aber sehr sauber sein. Bei gerader Fahrt über eine Weiche mogeln sie sich meist übers Herzstück. Daher plädiere ich ja für 17,5 mm Fahrwerke. Da kommen dann NEM-Radaätze für die Modultreffen hinein und in der Vitrine, auf dem Abstellgleis oder dem Fotodiorama kann man sich dann an schmalen FS-Radsätzen erfreuen.

Aber lasst euch nicht entmutigen - in einer kleinen abgeschlossenen Welt mag der Aufwand beherrschbar sein und wenn’s gelingt ist die Freude sicher groß.

Damit hast du meinen Wohnort aus TT-ler Sicht perfekt beschrieben! :)

Schöne Grüße, René
 
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