Guten Abend,
in Bezug auf die quatschenden LPG-Frauen von Krauthauser gibt es noch den Hinweis, dass dies die letzte Neuheit von ihm ist. Im Februar ist definitiv Schluss, da u.a. die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Letzte Möglichkeit zum Erwerb der feinen Figuren ist die Kleinserienmesse am 09.11. in DD, sowie die Messe im Schlachthof Anfang des nächsten Jahres.
Es besteht jedoch ein ganz klein wenig Hoffnung, dass es jemanden gibt, der zumindest einen Teil Firma übernimmt. Man munkelt, es sei ein Kleinserienhersteller aus Thüringen. Knackpunkt sind jedoch die Kosten, denn für lau gibt der gute Meister Krauthauser seine Werkzeuge etc. nicht ab.
Am Tillig-Stand wurde ich Zeuge eines sehr interessantes Gesprächs zwischen einem Kunden und einem leitenden Vertriebsmitarbeiter aus Sebnitz. Dabei kam raus, dass es im Hause Tillig keinen fest formulierten Qualitätsstandard gibt und es Unstimmigkeiten zwischen Vertrieb und GF gibt. Ausgangspunkt war wohl die Kritik an der E94, die der Kunde sachlich und detailliert äußerte. Der Vertrieb scheint vollkommen unzufrieden mit der Qualität, den fehlenden oder mangelhaften Qualitätskonrollen und auch den Entscheidungen aus oberer Ebene zu sein. Die E94 wurde in China montiert, Rückstellmuster sind fehlerhaft, es gibt erhöhten Rücklauf von Händlern und dennoch scheint intern nichts zu passieren. Selbst der interne Hinweis, dass in der Vitrine des eigenen Ladens ein völlig verhunztes Modell der Ep. IV steht, wird abgetan, da so von der Konstruktion und Produktionskontrolle freigegeben. Die Konstruktion schiebt es auf fehlerhaften Zusammenbau bzgl. der Vorbauten. Unglaublich, wenn man sich das Ausmaß solcher Entscheidungen, Ansichten usw. überdenkt. Es soll auch massive Abweichungen beim Gleismaterial geben. Einseitige Längenabweichungen bei diversen Gleisstücken, die in der Produktion über längeren Zeitraum nicht auffielen. Der nicht vorhandene Qualitätskodex oder -standard ist seit Jahren Thema in der Firma, doch es geht nicht vorwärts. Ich dachte, es wäre ein zertifziertes Unternehmen und es gibt Standards, die einzuhalten sind?
Bei der ELNA wurde die Frustration sichtbar. Das Modell befindet sich aktuell im Stadium des Werkzeugbaus, wurde mir dann auf Nachfrage berichtet. Es ist somit noch nicht einmal klar, ob alles zusammen passt und auch funktioniert oder ob ggf. noch konstruktive Änderungen erforderlich sind. Dennoch werden bereits Sondermodelle von Händlern angekündigt - am Vertrieb vorbei durch die obere Ebene! Der ist damit überhaupt nicht glücklich, denn er hätte lieber erstmal ein funktionierendes Vorserienmodell stehen und kann dann mit konkreteren Lieferterminen und Absatzmengen operieren. Da scheinen sich einzelne Entscheidungsebenen absolut nicht grün zu sein, Hinweise versanden und Zuständigkeiten werden hin- und hergeschoben. Zur Messe in N möchte man ein erstes Vorserienmuster der ELNA präsentieren.
Selbige Lok in TT zu bringen, ist "Stand jetzt nicht vorgesehen".
Die Produktion der kleinen Rekos hat man kurzfristig in der geplanten Menge gesenkt, da man von einem geringeren Absatz ausgeht. Von der Detaillierung des Wettbewerbes war man positiv angetan. Da war man ehrlich und voller Respekt.
Bei Fischer/ Gützold sieht der Plan so aus, dass man im Februar die 74 erstmals als funktionierendes Vorserienmodell auf der Testanlage haben möchte. Aktuell ist die Produktion mit der 65 ausgelastet, so dass sich auch die Nachproduktion der Gleisstopfmaschinen verzögert. Weiterhin soll noch die RE 4/4 fertig werden. Wenn diese und die 74 in Produktion sind, wird man sich intensiv mit dem nächsten Projekt in TT befassen. Zur Wahl stehen die Reko 03, die Reko 58 und eine weitere, nicht näher genannte Dampflok. Aktuell hätte die erstgenannte Baureihe die besten Chancen. Bzgl. der Gerüchte zur Übernahme der Roco-Werkzeuge war nicht mehr als ein verschmitztes Schmunzeln zu vernehmen. Das es Gedankenspiele dazu gab, war ja bekannt. Mal schaun, was da wird, denn es gäbe wohl mehrere Interessenten.
Von Joswood wird es keine Auflage des verfallenen Güterwagens mehr geben, da man über längere Zeit Probleme mit der Lieferfähigkeit des Zulieferers der Wagengestelle hatte. Dieser hat sich inzwischen vermehrt auf Exklusivmodelle für SM oder im eigenen Portfolio eingeschossen. Neuerdings gar mit Dampf.
Modellbahn-Union hat nach etwas mehr als 1 Jahr der Darbietung der TT-Ausgestaltungsmodelle im 3D-Druck ein positives Fazit gezogen und will zur Messe in N etwas mehr "raushauen". Vor allem im Bereich Figuren und Gebäudebausätzen besteht eine höhere Nachfrage. M.E. wäre es vor allem bei den Figuren ratsam.
3D-Druck war am Stand von Faller das Thema schlechthin. Man war sichtlich stolz ganz frisch die Möglichkeit zu präsentieren, online sein eigenes Gebäude gestalten und im Anschluss in 3D-Druck fertigen zu lassen. So frisch, dass man noch nicht einmal Flyer oder sonstige Werbung hatte anfertigen können, außer einem Hinweis im Neuheitenblatt. Am Stand funktionierte das vom Grund her schon gut. Zunächst wird es in H0 angeboten. TT soll Ende 2020 auch möglich sein. Bei den kleineren Maßstäben kämpft man noch mit der Skalierung der einzelnen Flächen bzw. Details auf den Flächen im Druck. Gedruckt wird quasi der Grundkörper. Die Fenster usw. sind normale Kunststoffspritzteile aus der Standardproduktion und können entsprechend gewählt werden. Es soll auch noch die Möglichkeit geben, Dachrinnen, Schornsteine usw. mit auszuwählen. Als Lieferzeit pro Gebäude wurde vollmundig "1 Woche" versprochen. Es gibt bei Abschluss der Konstruktion in der Software auf der Website die Wahlmöglichkeit, ob man sich das Modell zum angegebenen Preis bei Faller drucken lassen möchte oder ob man sich die Druckdatei runterlädt und selber druckt. Die Software teilt das konstruierte Gebäude automatisch in verschiedene Segmente/ Teile auf, auch hinsichtlich der Grenzen der druckbaren Größe auf dem Drucker.
Wühlmaus