• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

DGV als Mittelweiche

G

Gelöschtes Mitglied 18598

Hallo,

sie war eigentlich nicht selten: Eine doppelte Gleisverbindung ca. in Mitte des Bahnsteigs. Beispiele dafür sind (heute noch) Gößnitz bzw. (war mal) Glauchau Hbf.

Nun würde mich interessieren, ob eine derartige Gleisverbindung auch signaltechnisch als Mittelweiche projektiert wurde, oder ob die DGV immer durch getrennte Gleise mit (Haupt-) Signalen abgesichert wurde.

In Gößnitz stehen (in Glauchau standen) Hauptsignale, aber war das immer so? Kann man die DGV in einem Hauptgleis auch mit Rangiersignalen sichern, heißt, die Fahrstraße (Hauptfahrt, nicht Rangierfahrt) würde vom ESig über die DGV hinweg zum nächsten ASig gehen und das Rangiersignal ebenfalls ansteuern?

Danke vorab,
Robert
 
Hallo,

die Büchse der Pandora ...
Das lässt sich so nicht beantworten. Dazu muss man zunächst mal klären, wann Mittelweichenfälle auftreten. Und schon da steigen alle aus.
Problem ist, dass man bei Ausfahr- und Zwischensignalen nicht wirklich weiß, ob man mit dem Zugschluss die letzten Weichen schon geräumt hat. Bei besonders kurzen Bahnhofsabständen kann das auch bei Einfahrsignalen passieren.
Man müsste also zunächst einmal definieren, welche Zuglänge man auf welchem Streckenabschnitt so erwartet. Für diese Zuglänge würde man dann die entsprechenden Mittelweichenteilfahrstraßen untersuchen müssen und eben ggf. installieren.
PRoblem ist aber wie immer, wenn außerplanmäßig ein Zug auftaucht, der länger ist, als in der Projektierung unterstellt. Da tauchen jetzt nämlich Mittelweichenfälle auf, die bisher keine waren. Da muss dann das Bedienpersonal dafür sorgen, dass der Zugführer erfährt, mit welcher Geschwindigkeit das nächste Hauptsignal wirklich passiert werden darf. Bedenke aber dabei, dass sowohl Strecken- als auch Zugpersonal zwischen der Ankunft und der Abfahrt des Zuges gewechselt haben können. Da weiß also der Fdl nicht, mit welcher Fahrstraße der Zug eingefahren ist und der Zf weiß nicht, welche Geschwindigkeit des vorhergehende Hauptsignal gezeigt hat.
Kurzum: Alles ist dort denkbar.
Gruß ebahner
 
Also, die Erklärung verwirrt mich. Bei Roberts Beispiel hatte ich die Frage so verstanden, ob direkt vor den Weichen Hauptsignale, Rangiersignale oder gar keine Signale stehen. Den Zusammenhang mit Zuglänge und Geschwindigkeit verstehe ich jetzt nicht.

P.S.: Signaltechnisch haben für mich nur Hauptsignale dort Sinn. Funktional als Zugdeckungssignal. Damit kann man so eine DGV dann nutzen, um zwei Züge hintereinander einfahren zu lassen.

Prinzipiell hat das z.B. auch Schwerin Hbf seit seinem letzten Umbau. Kann man sich bei Google anschauen: Die beiden äußeren Bahnsteiggleise (1 u. 4) sind in je zwei Halbe geteilt, mit Weichen in Bahnsteigmitte umfahrbar und mit Hauptsignalen gesichert.
Diese Umfahrmöglichkeit wird täglich mehrmals genutzt, um zwei Züge gleichzeitig an den Bahnsteig zu kriegen. Alternativ kann natürlich auch ein (langer) Zug dort mittig stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
es ist mit den Mittelweichen ganz einfach, jedenfalls aus meiner Sicht.
Diese befinden sich in einem Gleisabschnitt in dem Zugfahrten statt finden und sind nicht durch Signale gesichert, weil wenn sie das wären, sind sie keine Mittelweichen mehr.
Bezug auf den Beitrag von ebahner zu nehmen, mit Geschwindigkeiten, Zugführer (der der Lokführer ist?) oder Stellwerkspersonal hat das nichts zu tun. Weiterhin würden Besonderheiten bei der Dienstübergabe schriftlich oder mündlich übergeben werden (ja, die reden noch miteinander).
Mittelweichen werden Signaltechnisch so behandelt, dass diese bei Zugfahrten verschlossen werden und erst dann frei gegeben werden können, wenn sich keine Fahrzeuge auf ihnen befinden oder die Weichen in Fahrstrassen festgelegt sind. Hierfür werden bei jedem Stellwerk die örtlichen gegebenheiten bei der Planung berücksichtigt. So können im einfachsten Fall diese Weichen mit Handverschlüssen (Riegelhandschloss mit entsprechender Abhängigkeit) gesichert sein oder komplett im Stellwerk integriert werden.
Schönen Tag noch,
Norbert
 
Hier werden meiner Meinung nach bislang zwei Sachen durcheinander gebracht, die in Teilen aber schon ihre Richtigkeit haben.
Mittelweichen mit Mittelweichenteilfahrstraßen sind wie von Norbert S. beschrieben, die nicht durch Hauptsignale seperat gesichert sind und dadurch in Fahrstraßen mit festgelegt sind. Als Beispiele habe ich den nicht mehr ganz aktuellen Gleisplan des ESTW-Erlangen bzw des Bahnhof Erlangen genommen.
Dort ist die Zufahrt zum Güterbahnhof Gleis 27-29 aus Richtung Eltersdorf eine Mittelweiche und Fahrstraßen auf dem Gegengleis der Fernbahn (Fernbahn ist außen -SBahn innen) von Eltersdorf sind an dieser Stelle durch Mittelweichenteilfahrstraßen gesichert, weil das Ausfahrsignal in Richtung Eltersdorf HINTER der Weiche steht. Bei Ausfahrten aus dem Güterbahnhof zeigt das Zwischensignal im Güterbahnhof Ks1 und das Ausfahrsignal Kennlicht.
Bild1.jpg

Die Situation, die Basis77 meint mit der doppelten Gleisverbindung am Bahnhsteig kenne ich von Erfurt Hbf und dort ist diese doppelte Gleisverbindung mit Zwischensignalen, also Hauptsignalen gesichert. Über diese Zwischensignale werden dem Lokführer die Geschwindigkeit im Weichenbereich und die Stellung des Ausfahrsignals mitgeteilt.
Die einzelnen Bahnsteigbereiche werden vor und hinter der doppelten Gleisverbindung in Bahnhofsteile unterteilt und diese können dann nach der Definiton eines Bahnhofs durch Zwischensignale abgegrenzt werden.
Definition Bahnhof:
Ein Bahnhof ist eine Bahnanlage mit mindestens einer Weiche, in der Züge beginnen, enden, wenden, überholen, halten und kreuzen können.
Bahnhöfe können in Bahnhofsteile unterteilt werden und mit Zwischensignalen abgegrenzt werden.


Die von Frank72 genannten Zugdeckungssignale sind hochstehende Lichtsperrsignale, die das Einfahren in bestetze Gleise sichern, indem sie Hp0 zeigen und erst, wenn der als zweites eingefahrene Zug davor zum Halten gekommen ist, in Kennlicht schalten. Zugdeckungssignale können auch außer Hp0, Kennlicht oder eventuell Sh1 bzw Ra12 keine anderen Signalbilder anzeigen. Alle mir bekannten Standorte von Zugdeckungssignalen in Mühldorf, Markt-Schwaben, Nürnberg Hbf zeigen wie beschrieben in Grundstellung Kennlicht und schalten nur dann auf Hp0, wenn in ein besetztes Gleis eingefahren werden soll.
 
Ich kann es auch versuchen nochmal anders zu beschreiben. Dazu einfach PN oder hier schreiben, was nochmal erklärt werden soll. ;)
 
Nee, ich spiele das mal auf nem Blatt Papier nach. Wenn dann noch was offen ist, komme ich auf das Angebot gern zurück.
 
Ach so. Ich dachte, er wäre Fdl... :p

Die von Frank72 genannten Zugdeckungssignale sind hochstehende Lichtsperrsignale, ...
Für das Gebiet der ex-DB (bzw. Ks-Signale) hast du natürlich Recht. Da es bei der Frage um ex-DR-Gebiet geht, hatte ich Hl-Signale angenommen. Und hier gibt es diese Sperrsignale ja nicht. Die quasi "Zugdeckungssignale" sind hier Hauptsignalschirme, die meist auch nur Hp0/Ra12/Zs1 u. Kennlicht zeigen können. Hier ist die Grundstellung allerdings Hp0.
 
Wenn ihr s ganz genau bezeichnen wollt: özF nennt sich meine Stellenbeschreibung.;)

Das mit dem DR-Gebiet hab ich nicht ganz bedacht, stimmt. Inhaltlich sollte es aber bis auf die Signalausführung des Zugdeckungssignals und deren Grundstellung gleich bleiben. Als Beispiel eines Zugdeckungssignals mit kleinem Hl-Schirm fällt mir gerade noch Halle Saale Hbf -Personenbahnhof ein. Vor dem Umbau, stand im Gleis 4 oder 5 aus Richtung Merseburg kommend ein solches.
 
Hallo,

da habe ich ja was losgetreten... Sorry...

Aber dennoch vielen Dank für die vielen Infos. Ich glaube, in Gößnitz stehen die von Frank72 beschriebenen "Zugdeckungssignale". Dort wird dann auch der RE nach Göttingen geflügelt (Zugteil aus Zwickau und Zugteil aus Glauchau). Der Zugteil aus Zwickau steht im vorderen Teil, Signal vor der DGV ist Hp0. Zugteil aus Glauchau fährt ein, kommt zum Stehen und dann zieht er am immer noch Hp0 zeigenden Signal vorbei... (Bekommt der Tfzf einen Befehl? Man hört nix, was wie Funk oder so klingen könnte)

Siehe:

ab ca. 20:45'

Ok. Ich baue ja an einer Nachbildung des GSII Sp64b und da funktionieren die Bahnhofsteile mit den Zwischensignalen noch nicht so richtig. Nur ESig-Asig(Gegenfahrt)-Asig. Aber ich hätte Rangierfahrstraßen oder freistellende Rangiersignale verwendet. Mittelweichen hätten auch schon funktioniert, da ich das Spurkabel ja vom ASig(Gegenfahrt) zum ASig(Zielsignal) inklusive der Weichen verbinde und die Weichen dann auch verschlossen werden.

Nun werde ich mir nochmal überlegen, doch meine Stellpult-Logik zu überarbeiten, so dass ich dort Zwischensignale setzen kann und die Bahnhofsteile abgrenzen kann.

Nichtsdestotrotz.... für die Moba finde ich den Betriebsablauf echt spannend. Danke für Eure Antworten.

VG
Robert
 
Das Signal in deinem Video vor der doppelten Gleisverbindung ist ein Zwischensignal. Auch erkennbar an der Signal Bezeichnung R.
Ein Zugdeckungssignal wäre es, wenn es keine Weiche mehr dazwischen geben würde.

Im Video meine ich ein Ra12 erkennen zu können. Insofern endet die Zugfahrt am Zwischensignal und rangiert dann auf den vorderen Triebwagen.
 
Schwer zu erkennen, aber Ra12 würde ich auch annehmen.

Jepp, das sind dort "normale" Hauptsignale. Das, was ich mit "Zugdeckungssignal" meinte, wäre ein kleiner Signalschirm mit nur 2xRot und 2xWeiß drauf.
"Zugdeckungssignal" ist hier -ehrlich gesagt- meine Bezeichnung. Ich weiß nicht, ob die einen eigenen Namen haben. Sind aber etwas anderes, als die "richtigen" Zugdeckungssignale im DB-Signlasystem. Das Thema hatten wir vor ein paar Monaten schonmal in flizis Bad Schandau.
 
Hallo,

in Halberstadt gab es auch so ein Ding. Die Signalisierung ist gar nicht so umfangreich.

50 3700 Hab Halberstadt 19.07.jpg

Blick in Richtung Wegeleben. Als Signale gab es am Hosenträger ein Hauptsignal mit Ra 12 in Richtung Wernigerode, ein Gleissperrsignal in Richtung Wernigerode und jeweils ein Rangierhaltsignal Ra 11 a mit
Ra 12 in beide Richtungen.

50 3557 Halberstadt.jpg
50 3575 Halberstadt.jpg

Gruß Siggi
 
Moin,
es ist mit den Mittelweichen ganz einfach, jedenfalls aus meiner Sicht.

Es ist ja alles relativ. :)

Diese befinden sich in einem Gleisabschnitt in dem Zugfahrten statt finden und sind nicht durch Signale gesichert, weil wenn sie das wären, sind sie keine Mittelweichen mehr.
Falsch! Im Prinzip kann jede Weiche zur Mittelweiche werden. Da können auch Signale drumrum stehen, wie sie wollen. Hat der Zug den vorgehenden Weichenbereich nicht vollständig verlassen, so wird die Weiterfahrt plötzlich zur Mittelweichen-Thematik, da die vorhandenen Geschwindigkeitsbeschränkung durch das Einfahr- bzw. Zwischensignal nicht mehr am Ausfahrsignal signalisiert wird.
Bezug auf den Beitrag von ebahner zu nehmen, mit Geschwindigkeiten, Zugführer (der der Lokführer ist?) oder Stellwerkspersonal hat das nichts zu tun.

Gemäß o.g. Fall dann doch.
Weiterhin würden Besonderheiten bei der Dienstübergabe schriftlich oder mündlich übergeben werden (ja, die reden noch miteinander).

Du meinst im Güterverkehr übernimmt immer sofort ein Kollege den Zug und fährt weiter? Da habe ich so meine Zweifel. Auf dem Stellwerk mag das kontinuierlicher laufen.

Mittelweichen werden Signaltechnisch so behandelt, dass diese bei Zugfahrten verschlossen werden und erst dann frei gegeben werden können, wenn sich keine Fahrzeuge auf ihnen befinden oder die Weichen in Fahrstrassen festgelegt sind. Hierfür werden bei jedem Stellwerk die örtlichen gegebenheiten bei der Planung berücksichtigt. So können im einfachsten Fall diese Weichen mit Handverschlüssen (Riegelhandschloss mit entsprechender Abhängigkeit) gesichert sein oder komplett im Stellwerk integriert werden.

Alles schön und gut, aber dazu muss der Mittelweichenfall im Rahmen der Stellwerksprojektierung erst einmal bewusst werden. Das geschieht nicht immer, da die Planer die künftigen Zuglängen nur bedingt abschätzen können.

Gruß ebahner
 
Moin,
dann wusste ich also die letzten 38 Jahre nicht was ich mache.
Danke.
Ich warne alle Leute davor, auf den Strecken wo ich mal gearbeitet habe, die Eisenbahn zu benutzen.
Norbert
 
Zurück
Oben