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Ein kleiner Hafenkran & etwas Dänemark

Nordländer

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Hansestadt Rostock
Falls jemand mal von mal einen Kran für eine kleine Hafenbahn benötigt.

Dieser kleine putzige Hafenkran steht zwar in Dänemark, aber was solls. Er steht in Ringkøbing am gleichnamigen Fjord. Auch einen direkten Gleisanschluss hatte er nie, aber würde doch romantisch aussehen, wenn am Hafenkran eine Litra F oder eine pr. T3 vorbeidampft.

Der Hafen ist ein relativ junger Hafen. Er ging erst so ca. 1910 in Betrieb als man einen Durchstich zur Nordsee bei der heutigen Ortschaft Hvide Sande wagte. Der natürliche Abfluss des Ringkøbing Fjord versandete Ende des 19. Jahrhundert und der Fjord drohte zu versüßen. Mit dem Durchstich war wieder eine Schifffahrt möglich.

Mitte der 1920er Jahre wurde der Hafen erweitert und erhielt auch einen Gleisanschluss. In den 1950er Jahren siedelte sich die Nordsee Werft in Ringkøbing an. Zwischen 1966 und 1977 wurde dort mit 61 Schwesterschiffen die weltgrößte Serie von Kümos gebaut. Auch die Werft sorgte für Betrieb auf der Hafenbahn. Doch das ist längst Geschichte. Die Schifffahrt braucht keine Kümos mehr. Die Werft ging 1997 in den Konkurs. Auch die Küstenschifffahrt ist nicht rentabel. So gibt es heute keine Spuren mehr davon. Das Gebiet wurde konsequent überbaut. Für die Reste der Hafenbahn gab es 2012 noch einen kleinen Funken Hoffnung. Man wollte Turbinen für Offshore-Windanlagen per Bahn von Ringkøbing nach Esbjerg transportieren. Doch es zeigte sich, dass ein Transport per LKW flexibler und schneller war. Der Todesstoß für die Hafenbahn.

Hier mal der Link zu einem historischen Bild: klick (Der kleine Hafenkran ist unten rechts zu sehen)

Was geblieben ist, ist dieser kleine schöne Hafenkran.

Und noch ein bisschen Eisenbahn-Romantik am Ringkøbing Fjord. In Bork Havn steht dieser alter Triangel-Teakholz-Triebwagen. Er wurde 1929 in Odense für die Privatbahn Horsens - Bryrup - Silkeborg gebaut. Zunächst von einen 6 Zylinder-Benzin-Motor angetrieben. 1952 rüstete man ihn auf einen 6 Zylinder-Diesel-Motor von Leyland um. 1959 musterte man ihn aus. 1960 wurde er an einem Fischer verkauft und in Bork Havn aufgestellt. Für die HBS war 1968 Schluss. Auf einem isolierten Teilstück der ehemaligen HBS verkehrt heute eine der schönsten Museumsbahnen Dänemark - Kleinbahnromantik pur. Auch die Fahrt mit einem Schwesterfahrzeug des Triangel-Triebwagens ist möglich. Ich muss mal die Bilder herauskramen.

http://veteranbanen.dk/index.html
 

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Moin Nordländer.

Danke für deinen Reisebericht und die Bilder.
Sehr schöne Vorlage zum Nachbau dieser Kran.
Da hab ich ja beim nächsten Urlaub in Blavand mit der von dir empfohlenen Museumsbahn gleich mal ein Ziel.
Dieser Dieseltriebwagen - ist es zufällig das Vorbild für dieses wunderschöne H0-Kleinserienmodell, welches beim "Goldenen Gleis" ein selbiges als Preis abgeräumt hat?
 
Moin,

das Goldene Gleis 2017 ging an die erste Diesellok der DSB - die Litra MT 101 von Hobbytrade. Ein absulut geniales Modell, inbesondere die Teakholzwände aus Echtholz.

Das Vorbild war eine Gemeinschaftsarbeit von Frichs und Scandia. Es wurden 1927 6 Stück an die DSB abgeliefert. Die Lokomotiven wurden 1941 abgestellt und zu Bahndienstwaggons umgebaut. Einer ist heute noch erhalten.

Die Triangel-Triebwagen kann man mit dem Wismarer Ameisenbär vergleichen. Triangel verwendete auch Komponenten aus dem LKW-Bau. Der Unterschied zum Ameisenbär ist, dass beim Triangel nur ein Motor und ein Führerstand vorhanden war. Entweder wurden sie am Ende der Strecke gedreht oder man fuhr Rücken an Rücken mit zwei Fahrzeugen. Die DSB kaufte davon 3 verschiedene Serien mit insgesamt 43 Fahrzeugen.

Der dänischen Privatbahnen beschafften insgesamt 54 Fahrzeuge in Odense, wobei kaum ein Fahrzeug dem anderen ähnelte. Jeder hatte so seine "Sonderwünsche". Aus dieser Serie stammte der Wagenkasten in Bork Havn.

Auch vom Triangel gibt es schöne H0-Modelle. Einmal das Messing-Modell von Real Modell. Leider nochmal 50% teurer als das MT-Modell von Hobbytrade. Deutlich preiswerter ist da schon das Modell von Heljan.

Eine gute deutsche Seite über die dänischen Bahnen ist www.sebtus.de - dort sind u.a. kurze Steckbriefe zu den Fahrzeugen zu finden.
 
Bork Havn

2008 war ich auch dort mit meiner Frau und da ist mir die,,eisenbahnähnliche Fischerhütte´´ sofort aufgefallen.

Gruß Bernd
 

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In Bork Havn steht ja auch noch dieses nette Exemplar von Hafenkran. Solche Kräne waren in der Ep. 1/2 auch im Eisenbahnbetrieb zu finden.

Und etwas für die Romantik :argh: In Nymindegab unterhält eine kleine private Gruppe diesen wunderschönen Ort. Als Holzbootliebhaber ging mir da das Herz auf und ein paar Kronen wanderten in die Spendendose.
 

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Am Ringkøbing Fjord gibt es noch ein drittes Exemplar. Im kleinen putzigen Fischerort Stauning steht dieses Exemplar. Und ein herrliches Whisky-Tasting lässt sich im Ort auch machen. Dänemark entwickelt sich langsam zum Land für Whisky-Liebhaber. Wobei Eisenbahn-Liebhabern ein Besuch in Nyborg auf der Insel Fyn empfohlen sei. In einer alten Waggon-Werkstatt der DSB wird dort seit ein paar Jahren Whisky gebrannt. Damit es "stilecht" wirkt, hat man sich 2014/5 eine alte Dampflok aus Dtl. besorgt. In den heiligen Hallen steht die 1940 von Krupp für Rheinbraun gebaute Dampflok "Emil Mayrisch N.3". Ich freue mich schon auf meinen Besuch im September. Die Lok wurde übrigens in Hvide Sande Werft am Ringkøbing Fjord optisch aufgefrischt. Damit wäre die Sache wieder rund. Bei meinem Besuch dort war keine Dampflok zu finden... Nur dieses alte norwegisches Kriegsschiff lag auf der Helling.

M314 Alta ist ein Mienensucher aus dem Jahr 1953. Gebaut für die US Navy, aber bereits 1954 an die belgische Marine weitergegeben und seit 1966 in Norwegen. 1966 haben die Norweger das Schiff a.D. gestellt. Es wird als voll funktionsfähiges Museumsschiff unterhalten und kommt zu regelmäßigen Inspektion und Reparaturen ins dänische Hvide Sande.
 

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M314 Alta ist ein Mienensucher aus dem Jahr 1953. Gebaut für die US Navy, aber bereits 1954 an die belgische Marine weitergegeben und seit 1966 in Norwegen. 1966 haben die Norweger das Schiff a.D. gestellt. Es wird als voll funktionsfähiges Museumsschiff unterhalten und kommt zu regelmäßigen Inspektion und Reparaturen ins dänische Hvide Sande.

Ist das ein ehemaliges YMS-Boot?

Nein, gefunden, es ist die ex AMS-104.

gruss Andreas
 
Hier noch ein kleiner Hafenkran aus Haderslev. Von der einstigen Hafenbahn ist nicht mehr viel zu kennen. Fast der komplette ehemalige Hafenbereich ist mit Wohnungen und anderen Immobilien überbaut worden. U.a. wird das ehemalige Getreidesilo als Kletterpark genutzt. Von Vojens bis Haderslev gibt es seit 1866 eine normalspurige Eisenbahnverbindung. Nach dem deutsch-dänischen Krieg ging die Strecke 1870 an die Altona-Kieler-Eisenbahn. 1887 übernahm die KPEV die AKE. Als Ergebnis der Volksabstimmung 1920 ging Nordschleswig an Dänemark zurück und die DSB übernahm die Strecke. 1974 wurde der Personenverkehr aufgrund der Ölkrise vorübergehend eingestellt. Jedoch kam es zu keiner erneuten Aufnahme. Der Güterverkehr wurde bis 1999 weiterbetrieben. Er endete, da nach Vorstellung der DSB nicht genügend Ladungen vorhanden waren. Die DSB wollte die Strecke stilllegen. Bis 2004 fuhren auf der Strecke noch Museumszüge. Für 2005 war die Demontage und der Umbau zum Radweg vorgesehen. Dieses erfolgte jedoch nicht. Seit 2011 erkehren wieder Museumszüge auf der Strecke - nur leider nicht auf der Ortsdurchfahrt und am Hafen von Haderslev. Die Hafengleise waren früher auch mal 4-gleisig ausgeführt. Haderslev war Mittelpunkt der 1000mm - spurigen Haderslev Amts Jernbaner. Mit 209 km waren die schmalspurigen Kreisbahnen recht umfangreich, jedoch immer verlustreich. Zwischen 1899 und 1911 wurde das umfangreiche Netz aufgebaut. Man besaß u.a. 46 Dampflokomotiven von Hagans, Orenstein und Jung. In den 1920er versuchte man den Personenverkehr zu beschleunigen und beschaffte in Kiel etliche Spitzmaus- bzw. Kommißbrot-Triebwagen. Zwei weitere Triebwagen und eine kleine Diesellok beschaffte man später noch bei Frichs. Sie konnten den Niedergang jedoch nicht verhindern. 1939 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Die Fahrzeuge von Frichs gelangten danach nach Bornholm. Eine Besonderheit war die Eisenbahnfähre "Sønderjylland". Sie wurde 1921 Laboe gebaut. 1923 erhielt sie Gleise für die Schmalspurbahn verpasst und sollte Zuckerrüben, verladen auf Schmalspurwaggon von Jütland nach Fünen befördern. In Assens auf Fünen wurde dazu extra eine Strecke vom Hafen zur Zuckerfabrik gebaut.

Hier mal der Link zur Fähre: klick - etwas runterscrollen, da ist ein Bild vom Fähranleger in Assens

Bild 1: Hafenkran in Haderslev

Bild 2&3: Reste der Hafenbahngleise in Haderslev
 

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Hallo an alle,

auch 5 Jahre später ist der Ex-Triebwagen noch recht gut erhalten. Danke für die Infos hier zu dem Fahrzeug.

Gruß Gert.
 

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