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Das Jahr 1861: Der erste Farbfilm wurde vergessen.

Es gehört zwar jetzt nicht wirklich zum Thema, aber folge dem Link und benutze den Namen als Suchwort bei Google. Da kommen auch recht fix Bilder von Lokomotiven. Noch umfangreicher ist die Bildersammlung von Albert Kahn aus der ganzen Welt in Epoche I & II.
 
Bei diesen Bildern handelte es aber um Dias und keine Papierbilder. In den 20- iger Jahren des vorigen Jahrhunderts. wurde das Verfahren auf ein Bild reduziert, in dem man farbige Schellatinekugeln als Filter auf der Fotoplatte verteilte. Durch eine Umkehrentwicklung der Fotoplatte entstand dann ein farbiges Dia. Habe selbst solche Dias gesehen. Mit einer guten Lupe waren die einzelnen Farbpunkte deutlich zu erkennen,also auch noch keine Papierbilder.
 
also auch noch keine Papierbilder.
Das war auch nicht die Aufgabe. Ich finde die Farbbilder russischer Bahnbauten, russischer Kunstbauten und auch die bunten Bilder des russischen Lebens vor dem ersten Weltkrieg wirklich interessant und sehr gelungen. So detailreich hätte ich die nie erwartet. Die Farbbilder aus aller Welt von Albert Kahn zeigen zudem längst verlorene Kulturen und Altagsbilder aus einer Zeit, die niemand von uns tatsächlich erlebt hat.
 
Und die dort gezeigte Farbe ist über jeden Zweifel erhaben?
Ich frage jetzt mal vorsichtig nach, aber dir ist schon klar, dass es hier um die Anfänge der Farbfotografie vor mehr als 100 Jahren geht? Da ging es nicht um ein Papierbild in Farbe, sondern um die Reproduktion der Realität für die Ewigkeit. Genau das haben die Pioniere auch geschaffen und Farbbilder aus der Zeit des frühen 20. Jh. gemacht und archiviert. Ich finde die Bilder genial und dank google sind sie auch gar nicht so schwer zu finden.
 
Mit Begrifflichkeit wie "Reproduktion der Realität für die Ewigkeit" muss man auch heute noch sehr konservativ umgehen!
Selbst wenn ein Hersteller einen Chip aus der selben Marge verwendet, üben elektronische Anpassungen innerhalb der Abbildenden Geräte einen sehr grossen Einfluss auf das danach verfügbare Bild aus.
Kurzfassung: Nimm zwei Fotoapparate verschiedener Hersteller und mach ein Bild des selben Objektes zum selben Zeitpunkt und Du wirst trotzdem auf messbare Unterschiede treffen.
 
Darum geht es eigentlich gar nicht.
Wie viele digitale Aufnahmen, im privaten Bereich, sind in 100 Jahre noch zu finden ?? Die Erfahrung zeigt das Papierbilder und Dias "länger" halten. Wer bei seinen digitalen Aufnahmen konsequenten und höheren Aufwand betreibt hat auch länger etwas davon.
Nicht umsonst mißtraut "Hollywood" dem Digitalen und archiviert wieder auf 35 mm.

Gruß
Gerd
 
Gerd hat vielleicht recht:
Etwas Philosophie:
Analoge Fotografie ist ist Methode für die Erinnerung.
Digitale Fotografie ist dagegen fürs Vergessen.
 
An der Wasser Oberfläche kann man deutlich das Verfahren der drei zeitlich versetzten Aufnahmen erkennen - im Gegensatz zur Brücke hat es "gewickelt". Deshalb sind die Farben nicht deckungsgleich. Die Qualität dieser Fotos ist jedoch hervorragend. Natürlich war es keine Kleinbild Aufnahme, sondern sicher eine Fotoplatte mindestens 6x9 cm.
 
Zur Alterung und zum Zerfall:

Die ersten Farbaufnahmen, Dias, machte man, wie beschrieben, mit sog. Kornrasterplatten. Die Farbträger waren echte (!) Pigmente.
Silber, fein verteilt-schwarz) ist ein Edelmetall, widersteht sehr lange den Umwelteinflüssen.
Ganz anders sieht es bei den moderneren Farbmaterialien (AGFAColor, später ORWOColor und den Kodakmaterialien aus: Ihre chromogenen Farbkuppler bestanden aus ziemlich instabilen Verbindungen, die kaum länger stabil gehalten werden können. Das sog. Ausbleichen der Farben, bis zu ihrem Verschwinden ist vorprogrammiert gewesen und kann heute nur durch sehr großen restauratorischen Aufwand verzögert werden.
Der farbige Kleinbildfilm ist gewissermaßen Abfallprodukt der Kinofilmindustrie. Papierbild kam erst später.
 
@paulotto
Ich finde die Bilder von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski trotz des komplizierten Verfahrens erstaunlich gut. Er hat ja auch sehr viel Eisenbahn und Fabriken fotografiert, nicht nur Paläste und Kirchen. Für diese Technik mit den drei zeitlich versetzten Bildern, sind die bewegten Teile der Bilder außergewöhnlich scharf. Sicher hat er breite und vor allem lange Glasplatten genutzt. Anders wäre die auch heute noch ungewohnt hohe Auflösung der Bilder gar nicht machbar. Die Kongressbibliothek der USA hat die Bilder alle und diese wohl auch Online gestellt, aber diese Quelle habe ich noch nicht gefunden.
 
Nichts für ungut, aber Biefmarken finde ich auch bei Google. Große Bilder finde ich aber mit Google nur selten und mit der Kongressbibliothek gar nicht ... Deren Web-Seite erinnert mich mehr an die Suche nach Hotelzimmern in München, bei der ich nach 30 bis gefühlten 100 Werbeseiten der Suchmaschinen entnerft aufgegeben habe. Werbung, Superangebote, aber einfach nie das was ich wollte und nicht die gesuchten simplen Preise für ein paar Übernachtungen im Einzelzimmer. Ich wollte nur eine paar Übernachtungen und keine Superduper-Angebote für frisch Verheiratete. Bei der Kongressbibliothek ist das ähnlich. Ich will die Bilder sehen und die in voller Auflösung. Nicht mehr, nicht weniger. In München bin ich letztlich mal wieder in der Katholischen Akademie untergekommen. Deren Preise sind klar definiert und nicht an den Pegelstand der Isar und die Anzahl der Touristen vor dem Hofbräuhaus gekoppelt. Genau das suche ich für die Kongressbibliothek, aber den Treffer habe ich noch nicht gelandet.
 
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