Eine Bahnwanderung
27.02.2017
An einem trockenen Spätwintertag machte mich auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge), um meine Erkundung des Bielatales fortzusetzen. Ziel war der Ort Ohníč (Wohontsch) im mittleren Abschnitt des Tales. Der Ort war einst vom untertägigen Braunkohleabbau bestimmt. Oberhalb vom Bahnhof befanden sich in einer kleinen Siedlung die Tagesanlagen der Důl Karolína I (Grube Karolina I), die über zwei Stollen verfügte. Über einen Schrägaufzug wurden die Kohlehunte zur Verladeanlage am Bahnhof herabgelassen. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Am Talboden befand sich auf der anderen Seite der Bílina (Biela) die Důl Svornost (Grube Einigkeit), die bis 1978 in Betrieb war. Hier war ebenfalls ein Schrägaufzug zwischen dem Stollenportal am Talhang und den Verarbeitungs- und Verladeanlagen vorhanden. Des Weiteren ist auf alten Bildern noch eine Seilbahn zu sehen. Das Gelände der Tagesanlagen wird heute von einer Farbenfabrik genutzt. Die Bahnstrecke durch das Bielatal wurde bis zur politischen Wende ausschließlich als Güterverkehrsmagistrale genutzt, der Personenverkehr war zur Freihaltung von Trassen auf Busbetrieb umgestellt worden. Nach dem Zurückgehen des Verkehrsaufkommens wird nun wieder eine Personenverkehrsverbindung im Zweistundentakt angeboten, die in Úpořiny (Auperschin) mit der kreuzenden Strecke Teplice-Lovosice einen Vollknoten hat. Dann treffen sich dort jeweils vier Regionova-Züge.
Ich parkte das Auto am Bahnhof ab und sondierte die Verkehrslage. In talwärtiger Richtung wartete eine UNIDO-Taucherbrille mit im Leerlauf blubbernder Maschine auf Weiterfahrt mit ihrem Gaskesselwagenzug. Ich nahm einen Flurweg entlang der Bahnstrecke und bewegte mich langsam talwärts. Während der UNIDO-Zug Ausfahrt erhielt, rückte schon ein Kohlezug in den Bahnhof nach - Rush hour auf der Güterstrecke. Ein SŽDC-Streckenläufer wurde auf mich aufmerksam und begann einen kleinen Schwatz. Ich konnte ihm auf seine Frage ob ich von der Fachpresse sei, mehr schlecht als recht verständlich machen, dass ich privat unterwegs bin. Er erkundigte sich ob denn ein besonderer Zug zu erwarten wäre. Nachdem er erfuhr, dass ich eigens angereist war, um den werktäglichen Normalverkehr zu dokumentieren, hatte ich bei ihm einen Stein im Brett. Nun hörten wir den Achtungspfiff des Kohlezuges der in den freigewordenen Block einfahren durfte. Der Streckenläufer ging weiter und „versteckte“ sich dann hinter dem Signalmast um mir ein leuchtwestenfreies Bild zu ermöglichen. Weitergelaufen, passierte ich bei der Kleinsiedlung Dolánky (Dollanken) einen Steinbruch. Das typische „Gejammer“ einer nahezu lastfrei fahrenden älteren Gleichstromlok kündigte den nächsten talfahrenden Kohlezug an. Danach lief ich auf dem Flurweg entlang der Bahnstrecke weiter. Hinter dem Örtchen Lysec (Ließnitz) legte ich eine Frühstückspause ein. In der Ferne sah ich den Regionova-Triebwagen von der Hochfläche des böhmischen Mittelgebirges zur nächsten Taktkreuzung in Úpořiny herunterkommen.
Ein asphaltierter Flurweg führte mich nun nach Lbín (Welbine). Am Haltepunkt des Örtchens wartete ich an einer gut ausgeleuchteten Fotostelle erneut erfolglos auf einen Bergfahrer. Nun begann ich den Rückweg in Angriff zu nehmen. Dazu musste ich das Bielatal verlassen und lief entlang der Straße hinauf auf die Hochfläche nach Hradiště v Čechách (Ratsch). Ich passierte die Bahnstation an der derzeit nicht durchführenden Strecke nach Lovosice und nahm einen Flurweg nach Bžany (Webeschan) hinüber. Vorbei an den zwei Pingen-Seen der Důl Karolína II (Grube Karolina II) lief ich über Mošnov (Moschen) zurück nach Ohníč. Anschließend fuhr ich noch für ein wenig Bahnfotografie nach Velvěty (Welboth) an den dortigen Haltepunkt.
Wanderstrecke:
Ohníč > Dolánky > Lysec > Lbín > Hradiště v Čechách > Bžany > býv. důl Karolína II > Mošnov > Ohníč (13 km)
Ausführlicher Wanderbericht:
https://www.hikr.org
Bild 1: Ohníč (Wohontsch), wartender Gaskesselwagenzug (UNIDO-Diesellok der Reihe 753)
Bild 2: Ohníč, ausfahrender UNIDO-Gaskesselwagenzug und in den Bahnhof nachrückender Kohlezug
Bild 3: Ohníč, im Blockabstand folgender Kohlezug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163), hinter dem Signal hat sich ein Streckenläufer "versteckt".
Bild 4: Dolánky (Dollanken), wiederum im Blockabstand folgender Kohlezug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 123)
Bild 5: Dolánky, überraschender Bergfahrer (ČDC-Mehrsystemlok der Reihe 363)
Bild 6: Lysec (Ließnitz), talfahrender Personenzug (ČD-Triebwagen der Reihe 814/914)
Bild 7: Lbín (Welbine), Haltepunkt
Bild 8: Lbín, Haltepunkt
Bild 9: Lbín, Haltepunkt, schöne Fotostelle für Bergfahrer, wenn sie denn kämen...
Bild 10: Hradiště v Čechách (Ratsch), aus dem Bielatal kommende Bahnstrecke
Bild 11: Hradiště v Čechách, Haltepunkt
Bild 12: Hradiště v Čechách, Haltepunkt
Bild 13: Hradiště v Čechách, Haltepunkt, Richtungstafel
Bild 14: Hradiště v Čechách, Haltepunkt mit Güterwagenkasten-Schuppen
Bild 15: Ohníč, bergfahrendes Duo (AWT-Dieselloks der Reihe 741)
Bild 16: Velvěty (Welboth), bergfahrender gemischter Güterzug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 123)
Bild 17: Velvěty, bergfahrender Leerzug gezogen von einem schilderlosen "Schmuddelkind" der SOKV Ústí nad Labem (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163)
Bild 18: Velvěty, talfahrender Kohlezug (Strabag-Rail-Dieselloks der Reihe 741)
Zunächst hielt ich die Bespannung für saisonbedingt, musste aber zwischenzeitlich feststellen, dass Strabag-Rail auch ganzjährig als normales EVU tätig ist.
Bild 19: Velvěty, vertraxxt nochmal, anders herum wäre schöner (Railpool-Mehrsystemlok der Reihe 186)
Bild 20: Velvěty, talfahrender Kohlezug mit "hübscher" Zugmaschine (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163)
Bild 21: Velvěty, talfahrender Personenzug (ČD-Triebwagen der Reihe 814/914)
Bild 22: Velvěty, bergfahrender Leerzug (SD-KD-Gleichstromlok der Reihe 130)
27.02.2017
An einem trockenen Spätwintertag machte mich auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge), um meine Erkundung des Bielatales fortzusetzen. Ziel war der Ort Ohníč (Wohontsch) im mittleren Abschnitt des Tales. Der Ort war einst vom untertägigen Braunkohleabbau bestimmt. Oberhalb vom Bahnhof befanden sich in einer kleinen Siedlung die Tagesanlagen der Důl Karolína I (Grube Karolina I), die über zwei Stollen verfügte. Über einen Schrägaufzug wurden die Kohlehunte zur Verladeanlage am Bahnhof herabgelassen. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Am Talboden befand sich auf der anderen Seite der Bílina (Biela) die Důl Svornost (Grube Einigkeit), die bis 1978 in Betrieb war. Hier war ebenfalls ein Schrägaufzug zwischen dem Stollenportal am Talhang und den Verarbeitungs- und Verladeanlagen vorhanden. Des Weiteren ist auf alten Bildern noch eine Seilbahn zu sehen. Das Gelände der Tagesanlagen wird heute von einer Farbenfabrik genutzt. Die Bahnstrecke durch das Bielatal wurde bis zur politischen Wende ausschließlich als Güterverkehrsmagistrale genutzt, der Personenverkehr war zur Freihaltung von Trassen auf Busbetrieb umgestellt worden. Nach dem Zurückgehen des Verkehrsaufkommens wird nun wieder eine Personenverkehrsverbindung im Zweistundentakt angeboten, die in Úpořiny (Auperschin) mit der kreuzenden Strecke Teplice-Lovosice einen Vollknoten hat. Dann treffen sich dort jeweils vier Regionova-Züge.
Ich parkte das Auto am Bahnhof ab und sondierte die Verkehrslage. In talwärtiger Richtung wartete eine UNIDO-Taucherbrille mit im Leerlauf blubbernder Maschine auf Weiterfahrt mit ihrem Gaskesselwagenzug. Ich nahm einen Flurweg entlang der Bahnstrecke und bewegte mich langsam talwärts. Während der UNIDO-Zug Ausfahrt erhielt, rückte schon ein Kohlezug in den Bahnhof nach - Rush hour auf der Güterstrecke. Ein SŽDC-Streckenläufer wurde auf mich aufmerksam und begann einen kleinen Schwatz. Ich konnte ihm auf seine Frage ob ich von der Fachpresse sei, mehr schlecht als recht verständlich machen, dass ich privat unterwegs bin. Er erkundigte sich ob denn ein besonderer Zug zu erwarten wäre. Nachdem er erfuhr, dass ich eigens angereist war, um den werktäglichen Normalverkehr zu dokumentieren, hatte ich bei ihm einen Stein im Brett. Nun hörten wir den Achtungspfiff des Kohlezuges der in den freigewordenen Block einfahren durfte. Der Streckenläufer ging weiter und „versteckte“ sich dann hinter dem Signalmast um mir ein leuchtwestenfreies Bild zu ermöglichen. Weitergelaufen, passierte ich bei der Kleinsiedlung Dolánky (Dollanken) einen Steinbruch. Das typische „Gejammer“ einer nahezu lastfrei fahrenden älteren Gleichstromlok kündigte den nächsten talfahrenden Kohlezug an. Danach lief ich auf dem Flurweg entlang der Bahnstrecke weiter. Hinter dem Örtchen Lysec (Ließnitz) legte ich eine Frühstückspause ein. In der Ferne sah ich den Regionova-Triebwagen von der Hochfläche des böhmischen Mittelgebirges zur nächsten Taktkreuzung in Úpořiny herunterkommen.
Ein asphaltierter Flurweg führte mich nun nach Lbín (Welbine). Am Haltepunkt des Örtchens wartete ich an einer gut ausgeleuchteten Fotostelle erneut erfolglos auf einen Bergfahrer. Nun begann ich den Rückweg in Angriff zu nehmen. Dazu musste ich das Bielatal verlassen und lief entlang der Straße hinauf auf die Hochfläche nach Hradiště v Čechách (Ratsch). Ich passierte die Bahnstation an der derzeit nicht durchführenden Strecke nach Lovosice und nahm einen Flurweg nach Bžany (Webeschan) hinüber. Vorbei an den zwei Pingen-Seen der Důl Karolína II (Grube Karolina II) lief ich über Mošnov (Moschen) zurück nach Ohníč. Anschließend fuhr ich noch für ein wenig Bahnfotografie nach Velvěty (Welboth) an den dortigen Haltepunkt.
Wanderstrecke:
Ohníč > Dolánky > Lysec > Lbín > Hradiště v Čechách > Bžany > býv. důl Karolína II > Mošnov > Ohníč (13 km)
Ausführlicher Wanderbericht:
https://www.hikr.org
Bild 1: Ohníč (Wohontsch), wartender Gaskesselwagenzug (UNIDO-Diesellok der Reihe 753)
Bild 2: Ohníč, ausfahrender UNIDO-Gaskesselwagenzug und in den Bahnhof nachrückender Kohlezug
Bild 3: Ohníč, im Blockabstand folgender Kohlezug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163), hinter dem Signal hat sich ein Streckenläufer "versteckt".
Bild 4: Dolánky (Dollanken), wiederum im Blockabstand folgender Kohlezug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 123)
Bild 5: Dolánky, überraschender Bergfahrer (ČDC-Mehrsystemlok der Reihe 363)
Bild 6: Lysec (Ließnitz), talfahrender Personenzug (ČD-Triebwagen der Reihe 814/914)
Bild 7: Lbín (Welbine), Haltepunkt
Bild 8: Lbín, Haltepunkt
Bild 9: Lbín, Haltepunkt, schöne Fotostelle für Bergfahrer, wenn sie denn kämen...
Bild 10: Hradiště v Čechách (Ratsch), aus dem Bielatal kommende Bahnstrecke
Bild 11: Hradiště v Čechách, Haltepunkt
Bild 12: Hradiště v Čechách, Haltepunkt
Bild 13: Hradiště v Čechách, Haltepunkt, Richtungstafel
Bild 14: Hradiště v Čechách, Haltepunkt mit Güterwagenkasten-Schuppen
Bild 15: Ohníč, bergfahrendes Duo (AWT-Dieselloks der Reihe 741)
Bild 16: Velvěty (Welboth), bergfahrender gemischter Güterzug (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 123)
Bild 17: Velvěty, bergfahrender Leerzug gezogen von einem schilderlosen "Schmuddelkind" der SOKV Ústí nad Labem (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163)
Bild 18: Velvěty, talfahrender Kohlezug (Strabag-Rail-Dieselloks der Reihe 741)
Zunächst hielt ich die Bespannung für saisonbedingt, musste aber zwischenzeitlich feststellen, dass Strabag-Rail auch ganzjährig als normales EVU tätig ist.
Bild 19: Velvěty, vertraxxt nochmal, anders herum wäre schöner (Railpool-Mehrsystemlok der Reihe 186)
Bild 20: Velvěty, talfahrender Kohlezug mit "hübscher" Zugmaschine (ČDC-Gleichstromlok der Reihe 163)
Bild 21: Velvěty, talfahrender Personenzug (ČD-Triebwagen der Reihe 814/914)
Bild 22: Velvěty, bergfahrender Leerzug (SD-KD-Gleichstromlok der Reihe 130)