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Modelltest 90t Dampfkranzug von TT-Club - was für die heimische Anlage?

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am Ende der Straße
Tach auch!

Ich habe kurz vor Weihnachten das Glück gehabt endlich einen Modelleisenbahnhändler ausfindig zu machen, der neben dem „normalen Tilligprogramm“ eine beachtliche Menge an Kleinserienfahrzeugen vorrätig hat.
Ein „Gibt’s nicht“ oder „Ham wer nich und wenn ich’s Bestellen soll nur Vorkasse und Sie müssen es dann nehmen ob Ihnen gefällt oder nicht“ ist dem Ladenbesitzer fremd.
Nach ausgiebigem stöbern in den Regalen fiel mir der 90t-Dampfkranzug der Firma TT-Club in die Hände.
Der vierteilige Zug besteht aus einem 6achs. Dampfkranwagen der DR (Typenbezeichnung ist mir leider nicht bekannt) mit funktionsfähigem Ausleger, einem grünen 4achs. Flachwagen der Bauart Rlmmp, einem grünen 4achs. Flachwagen der Bauart SSms und einem grünen 2achs. geschlossenem Güteragen der Bauart Gs.
Die vier Wagen werden in einer sehr robusten Kunststoffschachtel verpackt - die mit Styropor und Schaumstoff ausgepolstert ist - verkauft.
Da ich mich nicht zum Kauf dieses Zuges entscheiden durfte („Befehl“ meiner Freundin weil ja bald Weihnachten wäre :cool: ) nahm ihr der Vater kurzerhand das Set mit nach Hause weil er auch eine Moba in TT besitzt und der Meinung war, das dieser Fahrzeugverband ein schöner Blickfang auf seiner Anlage sei.
Allerdings wechselten vorher noch 120€ den Besitzer.
Zu Hause angekommen wurden das Set erst einmal in Ruhe in Augenschein genommen.
Zusätzlich zu den Wagen liegen noch die Gegengewichte und Ausleger des Krans und je zwei Griffe und Handräder für den kürzeren Flachwagen (Rlmmp) bei. Außerdem stellte sich heraus, dass das Set Teile von mehreren Herstellern zu beinhalten scheint. So tragen die beiden Flachwagen auf der Unterseite der Kupplungshalterung die Aufschrift „MIKI“.
Sie stammen wohl beide von der Firma Klose.
Der Kran selbst scheint ein Produkt der Peresvet AG aus St. Petersburg zu sein weil die äußerst knappe Bedienungsanleitung deren Adresse mit dem Hinweis auf die deutsche Vertretung – TT-Club- enthält.
Die untere Bohrung zum halten der Gewichte ist fälschlicherweise als Sackbohrung ausgeführt ist und muss erst durchstochen werden. Dafür benötigt man später allerdings keinen Klebstoff zum Fixieren des Ballastes mehr weil das Gewicht in das Krangehäuse eingeklippst wird.
Die 4 Ausleger, die beim Vorbild der Kippsicherheit und zum Verteilen der Last auf dem Boden dienen, benötigen auch etwas Nacharbeit da sie sonst nur auf Spannung am Kranwagen montiert werden können und abzubrechen drohen. Hier genügt das vorsichtige Anpassen mittels einer Nagelfeile.
Damit die Kurvengängigkeit des Kranwagens vollständig erhalten bleibt, sollten die Standfüße nicht parallel zum Rahmen des Wagens montiert werden. Ein Drehen der sauber gravierten Drehgestelle in die Endpositionen reicht aus um die Positionen zu bestimmen.
Der Ausleger an dem die beiden Haken montiert sind bringt das Gefährt auf eine Gesamtlänge von knapp 17cm.
Weil aber das Fahrgestell nur knapp 9cm lang ist, kann sich sicherlich jeder gut Vorstellen das der Ausleger einen ausgeprägten Hang dazu hat in Kurven stark nach links oder rechts auszuschwenken.
Wer bedenken bezüglich der Seitenfreiheit in Kurven hat, sollte sich aus Pappe einen „Testwagen“ basteln, der einen Drehzapfenabstand von 25cm hat.
Dieser braucht entgegen dem normalen Lichtraumprofil aber nur 1,5cm breit zu sein.
Bei allen vier Wagen fällt eine gewisse Serienstreuung der Bedruckung auf.
Sie ist zwar überwiegend scharf ausgeführt, neigt aber stellenweise an ein und demselben Fahrzeug dazu vereinzelt verwaschen zu wirken oder ist wegen zu wenig Farbe nicht lesbar .
Teilweise sind auch Klappen und hervorstehende Rahmenteile mit Überduckt und erwecken den Eindruck nicht sonderlich glaubwürdig weil vorbildwidrig zu sein.
In der extra beigelegten Zurüstteileschachtel liegen wie schon gesagt zwei Handräder und Handgriffe für den kürzeren der beiden Flachwagen (Rlmmp) bei, der nach meinem Wissen als Kranschutzwagen genutzt wird. (Berichtigt mich bitte wenn dem nicht so ist!)
Während sich die Handräder noch halbwegs leichtgängig in die vorgesehenen Bohrungen stecken ließen, zerbrachen die Handgriffe schon beim Abschneiden vom Spritzling weil der Kunststoff zu spröde ist.
Notgedrungener weise wurden die 2,3mm-Handgriffe der Tillischen V100 in die Bohrungen gesteckt und von hinten mit einem Tropfen Kleber fixiert. Das die Bohrungen für diese eigentlich zu groß sind und die Kompromissgriffe nicht dem Vorbild entsprechen, fällt aber später nur dem sehr aufmerksamen Beobachter auf.
Auf der Ladefläche des Wagens deren Boden aus einer grünlackierten Holzbohlennachbildung besteht, sind Ösen für Zurrgurte angedeutet. Diese ließen sich mit Farbe sicherlich noch etwas mehr hervorheben.
Der zweite Flachwagen (SSms) besitzt eine extra eingeklebte braune Ladeflächenholzbohlennachbildung.
Die Gravuren sind auch hier sauber ausgeführt und er trägt die Aufschrift „Hilfewagen“.
Die genaue Funktion dieses Wagens im Bezug auf den gesamten Zug ist mir leider nicht bekannt.
Der 2achsige geschlossene Güterwagen der Bauart Gs ist bis auf die weniger gut ausgeführte Beschriftung sehr gut ausgearbeitet.
Das Dach wurde extra eingesetzt.
Der Herstellerseitige Ursprung dieses Wagens lässt sich nicht feststellen. Dafür besitzt er eine zwar klobig wirkende (der Bügel ist ein Plastspritzling) aber wie beim Rest des Zuges gut funktionierende Standartkupplung, die im Rangierbetrieb keine Probleme verursacht.
Ein Umstand dem so manche Kupplung an Großserienfahrzeugen die mit KKK ausgestattet sind zu mehr Ruhm verhelfen würde, besäßen diese auch eine die so leichtgängig wäre.
Im großen und ganzen kann man sagen das der TT-Club-Dampfkranzug durchaus seine Berechtigung auf der nicht nur heimischen Modelleisenbahnanlage finden kann wenn man ausreichend Seitenfreiheit garantieren kann.
Macht der Anbieter noch mal seine Hausaufgaben und überarbeitet die Beschriftung etwas, dann sind die 120€ eine Ausgabe die sich auf jeden Fall lohnt!

Mit freundlichen Grüßen aus Potsdam
Der E-Fan

P.S.: Weil der Vater meiner Freundin die oben beschriebene Seitenfreiheit auf seiner Moba nicht hat bin ich jetzt Eigentümer des Dampfkranzuges :!: :supercool:
Gefundene Rechtschreibfehler darf übrigens jeder für sich behalten!
 
Da ich dieses Set auch besitze kann ich die Erfahrungen bestätigen.

Allerdings muss ich sagen man sollte nicht sooo viel Wert auf eine immer scharfe und saubere Bedruckung legen. Denn eigentlich ist das auch schon wieder Vorbildwidrig. Wenn man sich das Vorbild unseres Hobbys mal genau ansieht wird man des öfteren schiefe, unscharfe oder verwaschene Anschriften finden. Ein schönes Beispiel dazu gab es mal in einem Club-Magazin (Heft 4/2002). An einem Uaai der ÖBB war die Beschriftung (siehe Bild) schlichtweg falsch herum angebracht worden. Und scheinbar hat es niemanden gestört denn die Beschriftung scheint der Verwitterung nach zu urteilen schon eine weile angebracht zu sein.

proxy.php


Tja wie heisst es immer so schön. Es gibt nichts was es nicht gibt.
 
Mich innteressiert mal,gab es den 90t-Dampfkran bei der DR (DDR)wirklich? Wenn ja,wie lang wurde er eingesetzt und welche Lackierung hatte er? Weiß jemand bescheid?
Bis später.
 
--Stardampf

auf vielen Fotos der DR aus den 50 Jahren; z.b. Bau des Berliner Außenringes-sind Dampfkrane abgebildet. Welche sind es-wenn es nicht die 90t -Krane sind? Ich habe auch in der Literatur bisher nix dazu gefunden.

Gruß johannes
 
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