• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Neuer Antrieb für alte Loks

LiwiTT

Foriker
Beiträge
8.580
Reaktionen
4.073 124
Ort
vorwiegend hier, weniger da ; -)
Nachdem nun der Austausch über neue (Lok-)Modelle und manch streitbare Themen das Board in letzter Zeit beschäftigt haben, stelle ich ein modellbauerisches Thema ein. Anfragen bezüglich des Themas zur V36 (sowohl Räder als auch Motorumrüstsätze betreffend) haben mich animiert, meine umgebauten Alt-TT-Loks und deren neue Antriebe vorzustellen.
Es betrifft die BR 81/92 denen habe ich eine Untersetzung nach dem Prinzip von Bogusch-Umrüstsätzen verpasst. Gleichzeitig kam eine Schwungmasse auf die eine Seite des mit doppelten Wellenstummeln versehenen BTTB-Rundmotors zum Einsatz. Ihre Größe ist bei diesen Dampfloks vom Raum unter der Tendernachbildung abhängig. Bei der 92 habe ich eine Neumotorisierung probiert - zusammen mit der Untersetzung im Getriebe gibt das hervorragende Langsamfahreigenschaften. Gleichzeitig konnte zusätzlicher Ballast untergebracht und die Zugkraft gesteigert werden.
Es handelt sich bei allen um alte BTTB-Loks, denen habe ich auch neue Radsätze spendiert.

Thomas
 
Prinzipiell ist der Umbau der BR 86 ähnlich. Während bei den Loks der Baureihe 81/92 zur Untersetzung Stufenzahnräder (wie in bzw. aus Bogusch-Umrüstsätzen) zum Einsatz kamen, geschieht dies bei 86 (und 56) mittels einer Welle (vom Motor) mit besonders kleinem Ritzel. Ich habe das dahingehend verändert, dass ich Ritzel mit 10 Zähnen auf eine Welle aufgezogen habe, gleichzeitig lässt sich im Rahmen der 86 statt des 20-Z-Ritzels das Zwischenzahnrad aus dem Tender der 01 aufziehen. Anzupassen ist dann das Lager der Motor-Ritzelwelle, damit die Zahnräder korrekt kämmen.
Auch bei meiner BR 64 (Eigenbau) wurde so verfahren, sowie bei einer BR 95 - hier bot sich viel Platz für eine sehr große Schwungmasse.

Thomas
 
@ VT-Fan

Also Schwungmassen habe ich größtenteils von Weinert (siehe Bild - Durchmesser 13 mm, 15,6 mm - Stärke jeweils 8 mm; und 21 mm - Stärke 5 mm). Die gibt es in ganz unterschiedlichen Stärken (siehe meine 64). Dann habe ich mir in einem Fachgeschäft welche anfertigen lassen mit 20 mm Durchmesser und unterschiedlichen Stärken (z. B. für die BR 95). Aber Achtung: Weinert liefert in der Regel mit 1,5 mm Bohrung; TT-Motoren (rund und eckig) haben eine 2 mm-Welle (Bühler übrigens 1,8 mm!). Aufbohren ist prinzipiell möglich - beim Verwenden einer Ständer-Bohrmaschine (habe ich gemacht) besteht die Gefahr, dass die Schwungmasse hinterher nicht mehr ganz rund läuft (Aufbohren auf der Drehbank ist besser).
Im Übrigens müsste bei Dir in der Nähe die Firma Höhlein sein (www.TT-Kleinserie.de), auf deren Homepage wurden vor einiger Zeit alle möglichen Größen von Schwungmassen angeboten.

Noch etwas zu diesem Thema findest Du hier:
http://www.tt-board.de/forum/showthread.php?t=3234&page=2&pp=15

Thomas
 
AnfängerFrage:

Wie bekommst du die Schwungmassen an die Motoren? soweit ich das bei meinen BTTB Modellen sehen kann "endet" die welle des Motors doch unmitelbar am Gehäuse des selbigen ???? :naja:

MfG KaWa-Matri (immernoch ohne x)
 
@all,
falls ihr mal eine spezielle Schwungmasse nicht bekommt, würde ich die für die Boardler zum Selbstkostenpreis anfertigen.
Eine Serienproduktion mach ich aber nicht, dazu fehlt mir die Zeit.

PK
 
@ KaWa-Matri

Es gab bei den BTTB-Rundmotoren solche mit einem Wellenstummel und solche mit zweien. Letztere waren in den 4achsigen E-Loks (211, 242, E 499), in der V 100 und dem LVT sowie der 250 und 119). Auf diesen Typ lässt sich eine Schwungmasse mit 2 mm Bohrung aufziehen. Da der Wellenstummel eine Schlitz für die Getriebewelle hat, ist hier aber sehr vorsichtiges Arbeiten nötig, damit die Schwungmasse wirklich rund läuft. Das kann man prüfen, wenn man den Motor mit Schwungmasse in die Hand nimmt und Spannung anlegt. Schlagen der Schwungmasse macht sich als störendes Vibrieren in der Hand bemerkbar.

Und gleich noch was: die Drehzahl der Rundmotoren liegt bei höchsten 9000 U/min, neuere Motoren haben ca. 12 - 18.000!
Der Motor sollte auf jeden Fall bei Modell-Höchstgeschwindigkeit (fast) diese Höchst-Drehzahl erreichen. Das bedeutet, die meist viel zu schnellen Modelle sollten eine Untersetzung erhalten.

Die Wirkung einer Schwungmasse hängt zuerst von deren Durchmesser und der Drehzahl ab, weniger von der Stärke. Das lässt sich sehr schön verfolgen, wenn man beispielsweise eine Roco 132 (Ludmilla) mit einer Tillig 118 vergleicht (identisch in Achsfolge, Raddurchmesser, Vorbildhöchstgeschwindigkeit, Antriebsprinzip, Durchmesser der Schwungmasse von 13 mm; jedoch hat die 132 im Gegensatz zur 118 nur eine!). Hier macht das Getriebe den Unterschied.

Thomas
 
LiwiTT schrieb:
Hier macht das Getriebe den Unterschied.

Hallo!

So ganz richtig ist dies nicht. Es liegt eher an der Mechanik im kompletten Laufwerk. Insbesondere ist der Auslauf abhängig vom Anpressdruck der Stromabnehmerfedern. Drpcken diese zu straff auf die Achsen, so werden diese gehemmt und die Lok läuft schwerer. Bei einem bei mir im Bau befindlichen Fahrwerk mit einem angetriebenen Drehgestell der Tillig-V100 nehme ich dort nur einseitig Strom ab (die andere Seite geht über die Achslagerschalen des Laufdrehgestells). Als Motorisierung kommt der Bühler der Klose-106er mit einer Tillig-Schwungmasse zum Einsatz. Nun ist die V100 eh nicht die "Schnellste" im Modell. Trotz der einen Schwungmasse rollt dieses Gefährt weiter aus, als alle anderen bei mir vorhandenen Fahrzeuge, da die Eigenhemmung des Antriebes äußerst gering ist.

Selbiges habe ich auch bei anderen Fahrzeugen festgestellt, wo nach der Revision die Stromabnehmerfedern nur so stark wie nötig an die Achsen drücken.

So als Faustregel hat sich bei mir bewährt, dass sich ein Tillig-Drehgestell (mit einem Haftreifen) im ausgebauten Zustand ohne Gewichte auf Modellgleis schieben lassen sollte und dabei die Räder nicht blockieren dürfen.

Letztendlich ist es auch für die ganze Mechanik und den Motor gut, wenn die Widerstände im Fahrzeug so gering wie möglich sind.


Viele Grüße

Daniel
 
@ Daniel

Meines Erachtens überschätzt Du den Anpressdruck der (meist seitlich anliegenden) Radsatzschleifer gewaltig, wenn Du schreibst: .
Insbesondere ist der Auslauf abhängig vom Anpressdruck der Stromabnehmerfedern. Dafür schmeiße ich die Erfahrung aller von mir umgebauten TT-Modelle in die Waagschale. :flower:

Was Du sonst schreibst ist (mehr oder weniger) doch eine Frage des Getriebes, nämlich

1. der Leichtgängigkeit: rundlaufende Zahnräder und gleichmäßiges Kämmen derselben.
und 2. Die Abstimmung der Modellgeschwindigkeit im Verhältnis zur Drehzahl. Die Tillig-V 100 ist der Beleg dafür. Hier werkelt ein Motor mit hoher Drehzahl, wobei das Getriebe so untersetzt ist, dass die Lok bei voller Spannung (=Höchstdrehzahl!) gerademal die maßstäbliche Modellgeschwindigkeit erreicht. Das macht auch deren hervorragendes Auslaufverhalten aus.

Thomas
 
Hallo!

Ein Kriterium alleine ist es natürlich nicht, da gebe ich Dir recht.
Ein guter Auslauf und mechanische Leichtgängigkeit liegen dann vor, wenn alle Sachen richtig gut sind.
Hab ja bei meinem Antrieb mit dem dreipoligen Bühler neben der Optimierung der Stromabnahmefeder auch die Zahnräder an den Seitenflächen entgratet.
Viel läßt sich dort allerdings nicht rausholen. Du kannst es ja mal mit einem einzelnen Drehgestell probieren, wie stark die Stromabnehmer den Widerstand beim Schieben beeinflussen und wie stark die Zahnräder.
Es ist bei den Stromabnahmefedern schon ganz schön viel. Insbesondere bei den Loks mit verhältnismäßig kurzen Stromabnehmern (also ab dem Knick gesehen) wie 118 und 119 kann man es merken.
Die V100 ist da recht gut, weil zwischen der Achsscheibe und dem Rahmen relativ viel Platz dazwischen ist.


Viele Grüße

Daniel
 
Hallo

Daniel hat so ziemlich ins schwarze getroffen !

Ich habe einen haufen Loks, bei denen ich die Zahräder nachbearbeiten und die Radschleifer ein wenig im Druck auf die Räder abschwächen musste !

Und noch was, was mir aufgefallen ist :

Zu stramm sitzende Radschleifer + stark hemmendes Getriebe + zu stramm in der Führung sitzende Achsen = verrauchte Entstörbausteine !

Die Dinger sind nur bei Loks hochgegangen, die gegenüber gleichen Modellen langsamer unterwegs waren !!!

Und noch was, ich hatte auch schon Loks, bei denen es an einem Drehgestell es zu einer Zahn auf Zahn Stellung der beiden grossen Zahräder gekommen ist !
Und zwar hat die Schnecke an dem in die Schnecke greifenden Zahnrad die Zähne so weit abgefrässt, das es hier zu einer Zahn auf Zahn-Stellung mit dem zweiten grossen Zahnrad kam und somit beide Zahnräder unbrauchbar wurden !

Sowas erkennt man daran, das die Lok dann in einer Richtung ruckend fährt und dabei ein Klickendes geräuch zu hören ist !

Mario
 
Interessante Schäden, die Ihr da von Euren Loks berichtet - bei mir ist jedenfalls noch keine Entstördrossel auf Grund von Schwergang "abgeraucht".

Naja, vielleicht sollte man das hier auch wirklich von Lok zu Lok untersuchen. Das geht aber kaum auf schriftlichem Wege.

Thomas
 
Zurück
Oben