"We love Russia", oder: Der 3. Besuch beim Moskauer TT-Klub

Kommen wir nun bereits leider zum letzten Tag unserer Reise :-(

Bevor es zum Flughafen Domodedovo ging, wollten wir die verbleibende Zeoit noch bestens nutzen und entschlossen uns, zum Museums-Depot Podmoskovnaya zu fahren. Wir waren hier zwar schon auf unserer ersten Reise, im Jahr 2012, aber neue Bilder im Internet zeigten uns, das hier viel passiert zu sein scheint...

Über die umfangreichen Gleisanlagen führt eine Fußgängerbrücke, und so bot sich uns ein erster phantastischer Blick auf die Anlagen des Museums:



WOW, wie hat sich das hier in den letzten 4 Jahren verändert!! So sah es damals aus:



Alles aufgeräumt und mit viel Liebe aufgearbeitet, man sieht, mit wieviel Herz man dabei war.





Vor 4 Jahren war das ein ganz normales Dampflok-Betriebswerk, wo die letzten Dampfloks gewartet und betriebsfähig gehalten wurden. Damals gab es daneben bereits Abbrucharbeiten am alten Kühlwagendepot (leider!!), dort steht heute ein modernes Unterhaltungswerk für die "Latotschkas".



Wir konnten das ehemalige Bahnhofsgebäude von innen besuchen, auch hier ist alles völlig neu restauriert. Sogar einen original Spiegel von 18... konnte man noch erhalten!

Auch im Lokschuppen hat sich alles verändert. Die Maschinen stehen zwar alle noch am selben Fleck, aber drumherum ist alles "wie aus dem Ei gepellt"...



In einem Teil des Rundschuppens versteckt sich nun ein besonderes Highlight des Museums, eine aufgeschnittene Dampflok der Serie E. Hier wird mittels LED-Bändern eindrucksvoll dargestellt, wie eine Dampflok funktioniert. Coole Sache!!



In den anderen Ständen des Schuppens werden die Dampfrösser repariert, alle dazu benötigten Maschinen und Anlagen sind noch vorhanden, so z.Bsp. auch eine Achssenke. Alles ist jedoch sehr sauber und aufgeräumt in den Werkstätten.



Die Dampfloks für die Veteranenzüge, welche am 09. Mai rund um Moskau im Einsatz sind, waren leider schon unterwegs. So konnten wir nur kalte Maschinen sehen, aber auch diese sind schon unwahrscheinlich imposant...



Eine Dampflok der Serie L ist schon recht beeindruckend!!





Viele nette Details sind im Schuppen zu entdecken...





Wer hier wohl älter ist?? Er-797-41 oder die nette Dame??



Hier mal eine Ansicht, die man nicht so oft hat



Die Förderschnecke des Stoker im Detail:



Auch dieses, über 100 Jahre alte, Schmuckstück wird wieder mit eigener Kraft rollen, da bin ich mir 100%ig sicher!



Auch wenn die Natur sich so langsam wieder etwas zurückholen möchte



Vor dem Schuppen stand noch ein Ersatztender für eine Lok der Veteranenzüge. Ich Laie würde auf einen Tender für Loks der Serie E tippen...



...

...

Ich bin immer wieder freudigst überrascht, was man hier in den letzten 4 Jahren geschaffen hat.





4 Jahre früher gab es diesen Anblick:



Besonders überrascht waren wir von TE-3162 (ex 1042-226-9, Jung 1943/11173, ehemals Militärreservelok in Kaliningrad Süd), die wir bereits 2012 hier vorfanden:







Diese 52er steht heute betriebsfähig (!!!!) im Musem und wartet auf Einsätze für Sonderfahrten.



Uns wurde gesagt, es wäre die einzige, noch betriebsfähige ex 52er, die auf Breitspurgleisen fährt.



Diese Lok brachte uns auf ein Gedankenspiel, das ich Euch hier im Board später genauer vorstellen möchte. Grundgedanke ist aber der, das wir für deutsche TT-Boarder versuchen möchten, mit TE-3162 eine Tages-Sonderfahrt auf einer Nebenbahn zu organisieren. Anreise nach Moskau möglicherweise mit dem Zug ab Berlin (ob EN453 oder Talgo, wir werden sehen), Abreise ggf. wieder mit Zug oder individuell mit dem Flieger ?! Dazu wird es ein hübsches Rahmenprogramm geben, zu dem wir uns bereits ebenfalls erste Gedanken gemacht haben. Der Moskauer TT-Klub ist auch mit dabei und unterstützt uns, wo sie können...
Doch, wie gesagt, Einzelheiten dazu, wenn alle Fragen im Vorfeld geklärt sind. Das dauert noch etwas

Als Reisetermin solltet ihr euch den September oder Oktober 2017 vormerken, wer denn von Euch dort mitfahren möchte.

Nun hieß es aber Abschied nehmen und wir fuhren schweren Herzens zum Flughafen Domodedovo, dem Heimatflughafen der russischen Fluggesellschaft AEROFLOT.
Neben sehr hübschen Stewardessen gab es so noch einmal eine russische Mahlzeit, bevor wir in Schönefeld landeten und die super Woche wieder vorbei war.



Zum Schluß noch "Vielen Dank" für all die Lobe, die ich bekam. ob nun per Mail, Telefon oder auch in persönlichen Gesprächen. Ich habe Euch gern mit auf diese Reise genommen

Vielleicht finden sich ja demnächst auch von anderen Boardern derartige Reiseberichte hier??

Wer noch weitere Bilder unserer Reise sehen möchte, kann sich hier umsehen. Allerdings nur auf russisch

Do Swidanija!!

Moin Matthias , schöne Bilder von Deiner Reise . Ich bin immer wieder von den Ausmaßen der Loks , aber ist ja auch ein großes Land mit weiten Wegen , aber wie gesagt besten Dank
Gruß aus der Schorfheide - Frank

Ich muss sagen diese Bilddokumentation von eurer Reise hat mir SEHR gefallen.

Ich dachte vorher, dass es ja in Russland nichts besonderes geben würde was Eisenbahn angeht.

Durch deine Bilder wurde ich eines besseren belehrt und heiß auf weitere Berichte.

Vielen Dank dafür.

Hallo Matthias,

vielen, vielen Dank nochmal für diesen schönen Reisebericht.
Ich habe mir jeden Beitrag und die Bilder mehrmals genüßlich angesehen, da man die Russische Bahn nicht jeden Tag so erleben darf.
Leider war es mir vergönnt, 1987 auf meiner Reise nach Moskau und Minsk, nur mal in die Nähe der Russischen Bahn zu kommen.
Immerhin habe ich es wenigsten geschafft, mit der Metro in beiden Städten zu fahren.
Bilder von meiner Reise habe ich gemacht, aber diese sind schwarz- weiß und in der üblichen Qualität, der damaligen DDR ORWO Filme, so das man schon davon sprechen darf, das eure Bilder heute absoluter Luxus sind.
Man kann gar nicht genug davon bekommen, ein Klasse Reisebericht.

Viele Grüße aus dem Schwarzwald und nach Moskau an die TT- Modellbahnfreunde dort, Torsten.

Moin,
Bei der betriebsfähigen 52er fehlt aber einiges - oder fürchtet jemand unbefugte Benutzung und hat die Treibstabge im Tresor?
Grüße Ralf

Danke Matthias,

suuuper Bilder und die Anlage des Moskauer TT-Klubs ist auch toll!

MfG JPP

Matthias schrieb:

...
Neben sehr hübschen Stewardessen

Zum Vergrößern anklicken....

Wo sind diese Bilder ?

Hallo Matthias, ein schöner Reisebericht und tolle, ausreichend große Bilder. Vielen Dank dafür.
Gruß Bernd

PS. nur eine Frage an die Experten, warum wirken die russischen Dampfloks in meinen Augen so "hochbeinig"? Also ich finde das Verhältnis von Höhe zu Breite sieht anders aus als zum Beispiel bei DR-Dampfloks.
Danke im Voraus.

Ein gutes Foto-Report

Danke

Also die Mahlzeiten bei der Aeroflot, hab ich noch etwas umfangreicher in Erinnerung!
Wenn ich früher öfter mal beruflich in Russland unterwegs war, hab ich mich nie getraut, mich mit einer Kamera an die Strecke zu stellen. Mit einheimischen Hobbykollegen ist das natürlich was anderes.

Grüße an die russischen TT-Bahner aus Thüringen!

Danke und eine tiefe Verbeugung. Erstklassig - Bilder - Bericht. Von der ganzen Arbeit, das wir alle dies ansehen durften, spreche ich gar nicht.
Vielen Dank
Gruss aus DD

Sehr interessant! Danke - bitte weiter!

Welch strategisches Objekt?

@Happy
In der Sowjetunion war JEDE Bahnschiene von strategischer Bedeutung. Es galt, genau wie in der DDR, ein absolutes Fotografierverbot für Bahnanlagen, Bahnhöfe und Schienfahrzeuge. In der Sowjetunion ging die Paranoia aber noch weiter. Alle Brücken wurden auch 30 Jahre nach Kriegsende aus Angst vor bösen Sabogenten noch militärisch bewacht. Die Bahn war letztlich tatsächlich von strategischer Bedeutung, da nur mit ihr im Falle eines Angriffs es möglich gewesen wäre, ausreichend Truppen zur Abwehr schnell verlegen zu können.
Auch in der DDR war das so. Ab 1950 wurden viele größere Brücken militärisch bewacht. Da es aber nicht zu Sabotageangriffen auf die Brücken kam, wurde dies ab 1958 wieder gelassen. In der Sowjetunion wurde vermutlich vergessen, die Bewachung abzuschaffen, deshalb gab es sie weiter.

Harka schrieb:

.... Da es aber nicht zu Sabotageangriffen auf die Brücken kam, wurde dies ab 1958 wieder gelassen....iter.

Zum Vergrößern anklicken....

Moin,
da gab es doch mal diese Geschichte mit der Brücke in Erkner....
Grüße ralf_2

Harka schrieb:

Es galt in der DDR ein absolutes Fotografierverbot für Bahnanlagen, Bahnhöfe und Schienfahrzeuge.

Zum Vergrößern anklicken....

das stimmt aber so nicht ganz. Es gab sicherlich bestimmte zeitabschnitte, aber absolut verboten war es nicht, ausgenommen militärisches. Allgemein wurde es nicht gern gesehen und der eine oder andere Trapo hatte ne andere einstellung dazu. Es gibt ja immer mal wieder fuzzis die sich nicht benehmen können und rumlatschen wo sie nix zusuchen haben.

Die Weberfabrik "Krasnyy Perekop"


Der Zufahrtsweg mit der Brücke zur Fabrik





Jaroslawl - Rybinsk.



2ТЭ116-545


2ТЭ116УД-035


Die Station Petrowsk ТЭМ14-0015 и ТЭМ14-0009

Hallo MaTThias,

Das ist wirklich eine sehr schöne Fotoserie !
Wenn ich diese Bilder zu sehen, ist es eine Schande, dass die Banken mit der nato der Dinge so gegen Russland aufzuhetzen. Es ist ein sehr schönes Land. Glücklicherweise glauben viele Holländer hier das, was der Westen gegen Russland tut, nicht korrekt ist. Lassen wir uns hoffen, dass alles ruhig bleibt. Die Menschen lieben schöne Dinge, Züge, Frieden. Die Banken und korrupte Politiker der Westen wollte immer alles ruinieren. Glücklicherweise können wir immer die Liebe in unser Hobby finden.
Wieder Komplimente!
Viele Grüße, jake

Ralf_2 schrieb:

da gab es doch mal diese Geschichte mit der Brücke in Erkner ...

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, aber die sollte nur gesprengt werden, wurde sie aber nicht. Der angedachte Sprengsatz war ohnehin nichts explosives. Er hätte nur durch seine Hitzeentwicklung Metallteile schmelzen lassen können, aber niemals dafür ausgereicht, die Brücke zum Einsturz zu bringen. Eine Entgleisung eines Zuges wäre damit aber möglich gewesen.

Es gab gerade zu Beginn der DDR viele Sabotageaktionen gegen die DDR und dabei kamen auch Menschen zu Schaden. Die Bewachung von Brücken ist dennoch sinnlos gewesen, das haben die sowjetischen Partisanen nur zu gut bewiesen, dass es auch trotz Bewachung möglich ist, Gleise und Brücken zu sprengen. Letztlich war man auch im Westen sich irgendwann darüber im Klaren, dass es kaum als Kampf gegen den Kommunismus angesehen wird, wenn da ein Zug mit Reisenden verunglückt.

@jakeman103
Lass die Politik einfach draußen. Hier geht es um die Menschen und um ein großes Land mit einer großen Geschichte. Ich habe auch unter ihnen Freunde gefunden und das war gar nicht mal schwer.

2ЭВ120-001