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Alternative Zugbildung

FD851

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Ich richte mich hier und jetzt an die Modellbahner, die den Fahrzeugeinsatz auf ihrer Anlage nach vorbildgerechten Gesichtspunkten auswählen – also epochegerecht, mit stimmiger Bahngesellschaft und vielleicht auch noch regional vorbildgerecht. Modellbahnfreunde, die dies nicht tun, will ich nicht ausgrenzen – aber für die steht das Thema einfach nicht.

Wohl jeder hat einige Modelle in seinem Bestand, mit denen er eigentlich recht wenig oder auch gar nichts anfangen kann. Das sind halt Modelle, die den Weg zu einem per Geschenk gefunden haben, Teil eines Sets waren oder eben einfach ein Fehlkauf oder was auch immer.
Klar – im einfachsten Fall verkaufen… Ansonsten…?

Vorbildgerechte Zugbildung ist für mich eine ganz wichtige Sache.
Wenn Interesse besteht, würde ich hier mal aufzeigen, was ich mit solchen „Erlkönigen“ so angefangen habe. Sicher – manche Rechtfertigungen werden etwas „fadenscheinig“ sein, aber ein großer Teil soll schon plausibel darstellbar sein.
Ich will das mal an einem Beispiel zeigen:
Ihr kennt mein spezielles Interesse für Lazarettzüge. Als das Tillig-Set der 3 DB-Bettenwagen des Bundeswehr-Krankentransportzuges irgendwann und irgendwo mal richtig günstig zu haben war, wechselte ein solches Set in meinen Modellbestand. Aber was fängt man damit an – für den kadrierten Bundeswehr-Krankentransportzug fehlen der Behandlungs- und der Küchenwagen.

Bei der DB waren sog. Wallfahrtszüge zu innerdeutschen oder auch ausländischen Wallfahrtsorten keine Seltenheit. Da die Teilnehmer solcher Wallfahrten nicht selten Gläubige mit körperlichen Einschränkungen waren, wurden häufig die vorhandenen Bettenwagen des kadrierten Krankentransportzuges der Bundeswehr neben „normalen“ Liegewagen für diese Wallfahrtszüge eingesetzt. (Heute mietet man meist Liegewagen aus der Slowakei dafür an). Teilweise stellte auch die Bundeswehr medizinisches Personal für die Betreuung der Wallfahrer während der Fahrt.

So ist es also denkbar, dass kurz nach der Wende in der DDR ein solcher Wallfahrtszug von einem Abgangsbahnhof im Bereich der DB quer durch die DDR nach Tschenstochau in Polen unterwegs war. Dieser Zug könnte wie folgt gebildet gewesen sein:
3 Bettenwagen des Krankentransportzuges der BW (Silberlinge, Tillig-Set)
1 Am der DB als Unterkunfswagen des Med. Personals der BW
1 Küchenwagen (DB-Dm oder vielleicht auch ein Küchenwagen eines K-Zuges der DR / ex Bghw)
1 oder mehrere Liegewagen der DR (Bc bzw. Bcme) und/oder der DB
1 oder mehrere Liegewagen der CSD (Bc)
1 Packwagen bzw. Halbgepäckwagen (Dm der DB, Dgs der DR, evtl. BD oder BDm der DB oder DR).

Bespannung nur durch Tfz mit elektrischer Zugheizeinrichtung. Wird ein K-Zug-Küchenwagen eingesetzt, muss dieser IMMER am Zugschluss laufen.

Solche Wallfahrtszüge hatten eine enorme Länge – 12 Wagen und mehr waren durchaus die Regel…

Was meint Ihr – besteht Interesse an solchen Vorschlägen zur Zugbildung, oder ist das eher die Mühe der Erarbeitung nicht wert?
 
Ich find das Thema auch spannend. Jetzt ist natürlich so ein Erlkönig für jeden anders.
Ich hab noch einen grüne-beigen DR-Buffet-Wagen in meinem Bestand und weiß nicht so recht was mit ihm anzufangen. Bei mir ist die Kiste ein Erlkönig, für andere wahrscheinlich ein Standardwagen.
Auf Messeeinsätzen ist der Wagen zwischenzeitlich mit blau-elfenbein farbenen m-Wägen der DB hinter der 18 201 als "Museumszug" gefahren. Aber das war auch der einzige Einsatz bis heut....
 
Die Lazarett-Wagen selbst sind jetzt nicht so mein Thema, aber allgemein besondere/spezielle Zugbildungen definitiv. Insofern auf jeden Fall interessant.

Modellbahner, die den Fahrzeugeinsatz auf ihrer Anlage nach vorbildgerechten Gesichtspunkten auswählen – also epochegerecht, mit stimmiger Bahngesellschaft und vielleicht auch noch regional vorbildgerecht.
Für mein Anlagenprojekt wälze ich sogar Umlaufpläne und verpasse z.B. den Reko-Wagen passende Wagennummern. Meinst du solche Leute wie mich..? :icon_mrgr

Ich hab noch einen grüne-beigen DR-Buffet-Wagen in meinem Bestand und weiß nicht so recht was mit ihm anzufangen.
Meinst du den langen Halberstädter, Gattung Bomk? Die waren in ihrer recht kurzen Lebenszeit zumindest in D-Zügen als "Speisewagen" unterwegs.

P.S.: Solch "Exoten" lassen sich z.B. auch in Güterzüge oder Personenzüge einreihen (zur Überführung) bzw. als Schadwagenzug zusammenstellen.
 
Bei der DB waren sog. Wallfahrtszüge zu innerdeutschen oder auch ausländischen Wallfahrtsorten keine Seltenheit.


in einem EK Sonderheft "die DB vor 25 jahren" , glaub 86 oder 87 war ein Bild eines solchen Zugs. DB218 mit den rotkreuz Silberlingen und SNCF Liegewagen, die Fuhre ging nach Lourdes. die Franzosen lassen sich ja leicht tauschen gegen DB Bcm .
 
Meinst du den langen Halberstädter, Gattung Bomk? Die waren in ihrer recht kurzen Lebenszeit zumindest in D-Zügen als "Speisewagen" unterwegs.

Oder einfach nur als Sitzwagen. Ich kann mich an eine Zugfahrt von Cottbus nach Erfurt im Jahre 1992 erinnern, es war der D-Zug von Frankfurt/O. nach Frankfurt/M., in Leipzig kamen mit der neuen Lok noch 3 Wagen vorne ran und einer davon war solch ein Bomk. Der Buffettbereich blieb verschlossen, die Abteile konnten benutzt werden.
 
Meinst du den langen Halberstädter, Gattung Bomk? Die waren in ihrer recht kurzen Lebenszeit zumindest in D-Zügen als "Speisewagen" unterwegs.

P.S.: Solch "Exoten" lassen sich z.B. auch in Güterzüge oder Personenzüge einreihen (zur Überführung) bzw. als Schadwagenzug zusammenstellen.

Nein, ich hab einen solchen Wagen vom Typ Modernisierungswagen (ich glaub, die umgangssprachliche Bezeichnung ist so)


In einen Güterzug bzw als Lr kannst du eh fast alle Wägen einstellen. Klar gibt es da auch Einschränkungen, aber mindestens die Überführung zur Werkstatt erlaubt fast alles.
Das ist ja aber nicht unbedingt der Gedanke des Threads.
Ich wollt nur zeigen, dass die Erlkönige je nach Thema und Fahrzeugbestand ganz unterschiedlich sein können.
 
Zum 2.: Reisebürosonderzug

Zahlreiche Gaststätten mit großem Saal - auch ausdrücklich in ländlichen Gebieten - hatten Verträge mit dem Reisebüro der DDR für "bunte Veranstaltungen". Gern wurde solche Veranstaltungen auch als Betriebsfeste o.ä. genutzt. So ein Veranstaltungsort war z.B. das "Erbgericht" in Schirgiswalde. Der nächste Bahnhof - "Schirgiswalde-Kirschau" (Strecke Bischofswerda - Zittau) - war keine 500m entfernt.

Der DR fiel die Aufgabe zu, die "Leuts" dahin zu karren, auch über Nebenstrecken. Zum Einsatz kamen i.d.R. Schnellzugwagen als Bm der 24,5m- und 26,4m-Klasse und manchmal auch Bmh. Also Wagen, die nicht unbedingt für die Strecke typisch waren und je nach Saalkapazität waren die Züge auch nicht übermäßig lang.
Bespannung im Falle Schirgiswalde die 119 während der Heizperiode, ansonsten auch 118.4-6 oder 2x 112.

FD851
 
Reisebürosonderzug

Waren das die Züge, bei denen am Wochenende auch schonmal Städte-Express-Garnituren zum Einsatz kamen?

Wenn ich das mal richtig aufgeschnappt habe, sollen die im Norden sogar bis Klütz gekommen sein.
 
S-Bahn am Wochenende

"Alternative Zugbildung" gab es regulär auch in meiner Heimat.

Am Wochenende wurde eine S-Bahngarnitur aus Leipzig (4x LOWA E5 + 1x Steuerwagen - blau/gelb) mit einer 110/112 aus Leipzig über Halle, Röblingen, Eisleben, Sangerhausen, Berga-Kelbra bis nach Stolberg/Harz gefahren.
Die Diesellok hat den Zug stets gezogen (Lok auch vorm Steuerwagen).

Ich denke, dass ist auch eine nette Verwendung der LOWA-Waggon in der Leipziger-S-Bahn-Lackierung.

mfg André

PS: Im Netz schwirren davon auch Bilder herum.
 
Wenn die blau-gelben Wagen die Woche über noch auf der Leipziger S-Bahn im Einsatz waren, mußte die Diesellok den Steuerwagen auch ziehen, weil dieser einen Führertisch (nur) für Eloks hatte.

Die genannten Beispiele sind aber überwiegend welche, bei denen DR-Fahrzeuge nur räumlich und/oder betrieblich anders genutzt wurden.

Da fiele mir noch der DB13 als Sonderzug im DB-Netz ein, ich glaube, im E18-Buch vom EK ist da ein Bild drin.

MfG
 
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