Mir ist schon klar, daß Du Platz brauchst zwischen Bf und Sbf. Das eigentliche Problem besteht doch aber darin, daß sowohl die Planung als auch der Bau einer Modellbahn gewissen Trends folgt ganz ähnlich wie die Mode bei der Bekleidung. Wenn Du mal ein paar alte Moba-Zeitschriften rauskramst und die darin vorgestellten Anlagen mit heutigen vergleichst, wirst Du verstehen, was ich meine.
Früher war z.B. der Bahnhof an zweigleisiger Strecke mit abzweigender Nebenbahn regelrecht obligatorisch. Inzwischen ist man von diesem Dogma abgekommen, was vielen Anlagen sehr gut tut.
Dafür haben wir uns neue Dogmen geschaffen. Beispiele gefällig? Schattenbahnhof, Wendel, Unterflurantriebe, Paradestrecke.
Natürlich sind das nicht zwangsläufig negative Dinge. Es kann sich aber negativ auswirken, wenn man diese Dinge nicht als nützliche Werkzeuge einsetzt, um die Anlage schöner zu machen, sondern sie quasi als Fixpunkte einsetzt.
Nimm als Beispiel die Unterflurantriebe. Wir sind annähernd im gleichen Alter. Hast Du schon mal einen Unterfluantrieb repariert oder in einer fertigen Anlage ausgetauscht? Ich kann Dir versichern, es ist absolut prickelnd, wenn Du in einer Körperhaltung, die nach drei Minuten selbst für einen zwanzigjährigen nicht mehr zu ertragen wäre, mit dem Gesicht nach oben über Kopf lötest!
Unterflurantrieb bedeutet doch "unter der Flur", sprich unter der Landschaft, also nicht zwangsläufig unter der Weiche, oder? Warum also nicht die Weiche mittels einer entsprechend langen Stellstange mit einem Antrieb verbinden, der gut zugänglich AUF der Platte am Anlagenrand "unter der Flur" versteckt wird. Damit schlägst Du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Die Antriebe sind wartungfreundlich angeordnet. Nach eventuell notwendigen Reparaturen brauchst Du keinen Chirurgen, der Dich "entknotet". Und bei der Entwicklung Deines Gleisplanes mußt Du Dir über die Lage Deiner Weichenantriebe und daraus entstehende mögliche Konflikte keinerlei Gedanken machen.
Gruß Jens